Ribo/Schallmeiner: Kein Verständnis für Vordrängler*innen beim Impfen

Grüne: Durch COVID-19 besonders gefährdete Menschen dürfen keinesfalls übergangen werden

Wien (OTS) – „Als Sprecherin für Senior*innen und Pflege verurteile ich den möglichen Amtsmissbrauch von Bürgermeister*innen bei den Impfungen aufs schärfste. In einem Bürgermeisteramt sollte das Gemeinwohl an erster Stelle stehen und nicht versucht werden, aus der Position einen persönlichen Vorteil zu ziehen“, sagt die Grüne Nationalratsabgeordnete Bedrana Ribo.

Es gebe einen detaillierten Impfplan, wonach Pflegeheimbewohner*innen und Pflegekräfte den Vorrang haben. „Diese Menschen sind durch COVID-19 besonders stark gefährdet und daher im Impfplan zu Recht bevorzugt. Die Statistiken zeigen außerdem, dass gerade in dieser Bevölkerungsschicht die Impfbereitschaft mit über 90 Prozent besonders hoch ist. Demnach ist auch die Ausrede, dass die Impfungen sonst verfallen wären, nicht nachzuvollziehen“, erklärt Ribo.

Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner verweist einmal mehr darauf, dass es aus Sicht der Grünen keine Risikogruppe „Bürgermeister*in“ gibt. „Das Argument, dass ansonsten Impfdosen verschwendet worden wären, ist aus meiner Sicht zu kurz gegriffen. Gerade in kleinen Gemeinden kennen Bürgermeister*innen ihre Bevölkerung. Menschen, die in die Priorisierung der Impfstrategie passen und nicht gerade im Alten- und Pflegeheim wohnen, sind leicht zu finden und in kürzester Zeit zur Impfung zu bringen. Das sollte für einen gestandenen Landbürgermeister keine Herausforderung darstellen“, meint Schallmeiner.

Der Gesundheitssprecher der Grünen weist in diesem Zusammenhang den Vorstoß aus Salzburg, Bürgermeister*innen automatisch als priorisierte Personen zu führen zurück: „Auch Bürgermeister*innen ist eine FFP2-Maske zumutbar, wenn nötig auch ganztags. Welches Vorbild gibt die Politik ab, wenn wir uns von Amts wegen gegenüber Menschen die einem deutlich höheren Risiko unterliegen vordrängen? Außerdem ist es absurd, wenn einzelne Bürgermeister meinen, dass sie in der Pandemie verstärkt unterwegs sind, und deshalb besonders geschützt werden müssten. Das Gegenteil ist der Fall: Abstand halten, Maske tragen und persönliche Kontakte reduzieren gilt – nicht zuletzt wegen der Vorbildwirkung – auch für Bürgermeister*innen im ganzen Land.“

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