Bewerben: Was Jobsuchende brauchen und Unternehmen bieten

Welchen Stellenwert haben die Bedürfnisse von Jobsuchenden in Österreichs Unternehmen? Es gibt Luft nach oben.

Wien (OTS) – Qualifizierte Talente sind umkämpft – trotz, oder gerade wegen Corona. Energie und Kreativität sind gefragt, um begehrte Fachkräfte zu begeistern, doch da gibt es Luft nach oben. Was nervt Jobsuchende am meisten und was wird ihnen heute geboten?

* Gemeinsame Studie von StepStone und der Employer Branding Agentur identifire®

* Digitale Bewerbung in unter zehn Minuten? 41% schließen aus, dass das bei ihnen möglich ist

* 42% vermittelt Unternehmenskultur mit Bildern und Text, 30% mit Videocontent

Die Empathie für Mitarbeiter∙innen nimmt zu – 62 Prozent geben an, dass die Eindrücke und Gefühle, die Beschäftigte bei ihrem Unternehmen sammeln und erleben, also die Employee Experience, eine hohe oder sogar sehr hohe Relevanz haben. Sie geben auch an, dass sie Maßnahmen gezielt setzen, um dieses Job-Erleben für Beschäftigte zu verbessern.

Ebenfalls immer mehr im Fokus: Bewerber∙innen einen gut erlebten Bewerbungsprozess, eine gute Candidate Experience anzubieten. „Fachkräftemangel ist ein Thema, das viele Unternehmen betrifft. Wer gute Leute halten will, tut gut daran, ihnen positive Erfahrungen im Job zu ermöglichen. Schritt zwei muss sein, die richtigen Kandidatinnen und Kandidaten zu erreichen. Dazu muss ich aber auch darauf eingehen, was diese brauchen. Eine positive Candidate Experience kann maßgeblich zu besseren Bewerbungen beitragen“ ist Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer von StepStone überzeugt.

Und was das betrifft, gibt es Luft nach oben, wie die aktuelle Studie „Employee Experience – Nutzen Sie den Wow-Effekt?“ von StepStone und Identifire aufzeigt. Im Zentrum stand unter anderem die Frage, welchen Stellenwert die Bedürfnisse von Bewerber∙innen in Österreichs Unternehmen heute haben. Befragt wurden HR-Experts, Führungskräfte und Top-Manager∙innen mit Recruiting-Verantwortung.

Rasche Rückmeldung?

Der Lebenslauf ist aktualisiert, das Anschreiben formuliert, Zeugnisse ergänzt und schließlich der Button „Jetzt bewerben“ gedrückt. Und dann? Für viele Jobsuchende heißt das: warten. Oftmals sehr lange – und manchmal sogar vergeblich. In vielen Fällen bekommen Bewerber∙innen gar keine Rückmeldung auf ihre Bewerbung. In einer StepStone Studie sagten Anfang des Jahres fast 60 Prozent, dass das besonders frustrierend sei. Dabei empfänden es viele als hilfreich, wenn zu Beginn klargestellt wäre, wie viele Runden ein Bewerbungsprozess habe und wie lange man voraussichtlich auf eine Rückmeldung der Unternehmen warten müsse. Doch hier ist auf Seiten der ausschreibenden Unternehmen noch Luft nach oben:

Immerhin 73 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich innerhalb von 14 Tagen bei Kandidat∙innen melden. 72 Prozent schicken ein automatisiertes Empfangsmail nach Bewerbungseinreichung. Wobei hier die großen Unternehmen mit über 250 Mitarbeiter∙innen besser aufgestellt sind (87 Prozent schicken automatische Antworten). Die Einladung zum Erstgespräch erfolgt in der Regel telefonisch, hier nutzen knapp zwei Drittel der Unternehmen die Möglichkeit, erstmals direkt mit der Bewerberin oder dem Bewerber zu sprechen. Die Absage nach dem ersten Vorstellungsgespräch erfolgt in 45 Prozent telefonisch, jedoch mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen sagen per E-Mail ab.

Identifire® Expertentipp: „Im Bewerbungsprozess haben wir es immer mit Menschen zu tun, die sich ‚offenbaren‘, vieles von sich preisgeben. Das sind mitunter sehr persönliche Momente. Daher gilt:
Keine Antwort geben, ist unhöflich. Standardantworten geben, okay:
besser als gar nichts. Die Kür: Die Employer Brand ‚erlesbar‘ und ‚erfahrbar‘ machen – vom Empfangsmail bis zum Absageschreiben. Auch wenn es diesmal ein Nein ist, die Bewerber∙innen sollten den Marken-Kontakt als so positiv empfinden, dass sie sich später wieder bewerben oder das Unternehmen weiterempfehlen“, erklärt Co-Studienautorin Karin Krobath, Partnerin von identifire® und wortwelt®

Einfacher Bewerbungsprozess?

Ein transparenter Bewerbungsprozess ist das A und O bei der Suche nach einer neuen Stelle. Denn je einfacher dieser abläuft, desto größer ist auch die Chance, dass Bewerber∙innen am Ende eine Stelle annehmen – das sagen 86 Prozent von über 28.000 befragten Erwerbstätigen in der StepStone Studie Anfang des Jahres. Immer mehr Menschen checken Stellenanzeigen auf ihrem Smartphone (72 Prozent) und erwarten, dass die Jobs dort sauber angezeigt werden und man sich ohne viel Aufwand bewerben kann. Besonders lästig empfinden Bewerber∙innen, für jede Bewerbung individuelle Anschreiben formulieren zu müssen. Dreiviertel sagen: Es sei ihnen wichtiger, sich schnell und einfach bewerben zu können, als alle Bewerbungsunterlagen immer neu erstellen zu müssen.

Auch hier gibt es auf Seiten der Unternehmen Optimierungsmöglichkeiten: Nur 59 Prozent ermöglichen Bewerbungen, die digital in unter zehn Minuten eingereicht werden können. Mehr als 40 Prozent schließen aus, dass das bei ihren Bewerbungsprozess möglich ist.

StepStone Expertentipp: „Je mehr Unterlagen die Unternehmen fordern, desto aufwändiger und zeitintensiver ist natürlich der Bewerbungsprozess. Das schreckt viele Jobsuchende ab. Wir empfehlen Recruiterinnen und Recruitern, den Prozess gerade im ersten Schritt zu schlank wie möglich zu halten. Manche Unternehmen verzichten mittlerweile beispielsweise auf Anschreiben. Das kann eine Option sein, denn für viele Arbeitgeber ist der Lebenslauf entscheidend, ob ein Kandidat oder eine Kandidatin für ein erstes Gespräch eingeladen werden soll. Welche Motivation die Person für eine Stelle mitbringen, können sie oft besser im persönlichen Gespräch erläutern“, sagt Dürhammer.

Aussagekräftige Stellenanzeigen

Die reine Beschreibung der Tätigkeiten im Job und die Anforderungen reichen vielen Jobsuchenden längst nicht aus. Sie wollen so viele Informationen über den potenziellen Arbeitgeber wie möglich. Laut dem StepStone Jobreport 2021 suchen Kandidatinnen und Kandidaten heute intensiver nach Informationen über potenzielle Jobs und Unternehmen im Netz. Jede/r Fünfte unter-30-Jährige legt heute mehr Wert darauf, wie sich ein Unternehmen online präsentiert, als noch vor Corona.

„Erfreulich ist, dass sich die Anforderungen an Bewerbende und was Unternehmen ihren Angestellten dafür bieten zumindest in 53 Prozent der Inserate die Waage halten. Dennoch ist das längst nicht mehr alles, was Bewerberinnen und Bewerber interessiert. Man will nicht ‚Teamfähigkeit‘ lesen, sondern ein möglichst konkretes Bild vom Team bekommen, in dem man in Zukunft arbeiten wird“, erklärt Co-Studienautorin Melanie Adam-Fischer, Juniorpartnerin von Identifire.

Die aktuelle Employee Experience-Studie zeigt hier einen Mangel auf: Nur knapp die Hälfte der Befragten Recruiterinnen und Recruiter beschreiben detailliert das künftige Team und Arbeitsumfeld in ihren Stelleninseraten. 42 Prozent nutzen die Möglichkeit zu einem Unternehmensporträt zu verlinken, um durch Bilder und Texte noch weitere Einblicke in den Betriebsalltag zu bieten. Videocontent bieten immerhin schon 30 Prozent an, um Bewerberinnen und Bewerber anzusprechen.

Über die Studie

Welchen Stellenwert haben die Bedürfnisse von Mitarbeitenden und Jobsuchenden für Unternehmen? Nutzen Unternehmen heute die Potenziale, einer positiven Employee Experience, wie etwa gesteigerte Mitarbeitermotivation und niedrigere Fluktuation? Um das zu klären wurden im April per Online-Befragung 371 HR-Experts, Führungskräfte und Top-Manager∙innen mit Recruiting-Verantwortung aus den Fachbereichen Personal, Marketing und Kommunikation, ebenso wie Geschäftsführung und Vorstand befragt.

Hier gehts [zum Whitepaper]
(https://www.identifire.at/studie-employee-experience ).

Hier finden Sie [Grafiken zum Download]
(https://www.ots.at/redirect/stepstone21).

Identifire® positioniert Unternehmen und entwickelt sie durch die Kraft der Marke – von innen nach außen. Seit 2004 werkt Österreichs 1. Agentur für Employer Branding & Corporate Culture in Wien, Salzburg und Dornbirn. 6 Partnerinnen und Partner verbinden Know- und Do-how aus Kommunikation, Organisations- und Personalentwicklung. Der Fokus: Mitarbeiter als wirkungsvolle Markenbotschafter. [www.identifire.at] (http://www.identifire.at)

StepStone ist einer der führenden internationalen Player im E-Recruiting. Zusätzlich zu Online Job-Portalen umfasst das Portfolio digitale Services im Bereich Employer Branding, Gehaltsanalysen und Video-Recruiting. Als Teil der Axel Springer SE ist StepStone eines der erfolgreichsten Digitalunternehmen, das Standorte in 24 Ländern besitzt und weltweit mehr als 3.600 Mitarbeiter beschäftigt. StepStone Österreich betreibt die Jobplattform. [www.stepstone.at] (http://www.stepstone.at/)

Mag. Corina Drucker
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