Austrian Power Grid (APG): Strommarkt wird immer europäischer

Gebotszonen Osteuropas werden an zentraleuropäischen Markt gekoppelt

Wien (OTS) – Hinter dem sperrigen Wort „Market Coupling“ steckt das Bestreben nach einem zusammenhängenden europäischen Binnenmarkt für Strom. „Mittels Market Coupling wollen wir die verschiedenen Gebotszonen in Europa miteinander verbinden und die Spielregeln im internationalen Stromhandel vereinheitlichen. Das ist wichtig, weil sich dadurch Preisunterschiede reduzieren lassen und es für alle Stromkunden Europas am Ende des Tages billiger wird“, sagt Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand von Austrian Power Grid. Am 17.06.2021 ist unter Mitwirkung der APG ein weiterer Schritt der Vereinheitlichung des Strommarkts gelungen. Die Strommärkte der ehemaligen Region „Central Eastern Europe“ wurden nach mehrjähriger Vorarbeit mit dem restlichen Europa gekoppelt. Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Rumänien sind damit ab sofort in alle europäischen Prozesse zur Kapazitätsvergabe integriert. „Durch die Koppelung der Strommärkte müssen Kapazitäten nicht wie bisher zuerst ersteigert werden, um im Anschluss grenzüberschreitend Strom handeln zu können, sondern werden implizit durch die Strombörsen vergeben. So können Kapazitäten effizienter, transparenter und schneller mittels Marktmechanismen genutzt werden. Für die Marktteilnehmer ergibt sich dadurch eine wesentliche Erleichterung beim grenzüberschreitenden Stromhandel“, freut sich Karall.

Zentrale Rolle APG’s im Market Coupling

APG spielt bei der Umsetzung aus geopolitischen und technischen Gründen eine zentrale Rolle und ist bei der Implementierung von Market Coupling in Europa Front Runner. Durch die direkten Grenzen zu den Nachbarländern Ungarn und Tschechien wurde Market Coupling gleich an zwei APG-Grenzen umgesetzt und damit die alten Prozesse der expliziten Tagesauktionen abgelöst. APG hat bereits an den Grenzen zu Deutschland, Italien und Slowenien Market Coupling Prozesse zur Vergabe von Grenzkapazitäten implementiert und konnte dadurch auf mehrjährige Erfahrung zurückgreifen. T. Karall: „Die Strommärkte werden immer europäischer. Es ist wichtig, dass wir als APG die europäische Marktintegration aktiv mitgestalten. Die Anbindung unserer östlichen Nachbarn an den gekoppelten europäischen Strommarkt ist ein Meilenstein in der europäischen Marktintegration, beim dem APG eine ganz zentrale Rolle zugekommen ist.“ Durch eine bessere Anbindung Österreichs an benachbarte Strommärkte werden die Handelsmöglichkeiten österreichischer Marktteilnehmer optimiert und die Liquidität am österreichischen Großhandelsmarkt unterstützt.

Die Vorarbeiten haben rund zweieinhalb Jahre gedauert. Insgesamt waren 16 Parteien an der Umsetzung beteiligt (8 TSOs und 8 Strombörsen aus Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien.) Der österreichische Day-Ahead Markt ist nun an allen Grenzen (mit Ausnahme der Schweiz) mit den europäischen Märkten gekoppelt.

Verfügbare Netzkapazitäten sind Schlüssel zum europäischen Strommarkt

Um auch zukünftig an allen wesentlichen Entwicklungen am europäischen Strommarkt teilhaben zu können, sowie die Potenziale der europäischen Energiewende und die Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie europaweit nutzbar zu machen, braucht es ein kapazitätsstarkes Übertragungsnetz sowie die Anwendung von State-of-the-Art Technologien. „Mit unserem Investitionsprogramm von 3,1 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren legen wir die Basis für eine nachhaltige Implementierung von Marktmechanismen, der Energiewende, der Elektrifizierung von Industrie und Wirtschaft. Gleichzeitig investieren wir dieses Geld auch zur Integration von Wirtschaft und Industrie zur Nutzung derer Flexibilitäten mittels digitaler Plattformtechnologien. Damit wird die Grundlage für einen modernen und nachhaltigen Wirtschaftsstandort und die Basis für eine versorgungssichere Transformation des Energiesystems geschaffen“, sagt Karall.

Über Austrian Power Grid (APG)

Austrian Power Grid (APG) ist Österreichs unabhängiger Stromnetzbetreiber, der das überregionale Stromtransportnetz steuert und verantwortet. Die Infrastruktur der APG sichert die Stromversorgung Österreichs und ist somit die Lebensader Österreichs, der Bevölkerung und seiner Unternehmen. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 600 Spezialistinnen und Spezialisten betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen seitens Wirtschaft und Gesellschaft anpasst. Die Kapazitäten des Stromnetzes der APG sind die Voraussetzung für die zunehmende Elektrifizierung von der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Industrie sowie für eine nachhaltige sichere Stromversorgung Österreichs und das Gelingen der Energiewende. Mitarbeiter entwickeln die geeigneten Marktprodukte, beherrschen die Physik und garantieren die sichere und effiziente Stromversorgung für Österreich. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 357 Millionen Euro für den Aus- und Umbau der Netzinfrastruktur 2021 gibt APG der heimischen Wirtschaft einen kräftigen Impuls. Insgesamt wird APG rund 3,1 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren in den Netzaus- und Umbau investieren. Das sind rund 17 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in die Netzinfrastruktur investieren wird. Beim Sustainable Brand Rating 2020 wird APG in der Kategorie Versorgungs-Infrastruktur auf Platz eins gewählt, im Gesamtrating der Kategorie Investment auf Platz zwei.

Austrian Power Grid AG
Mag. Christoph Schuh
Leitung Corporate Communications & Reputation Management/Unternehmenssprecher
+43 50 320 56230
christoph.schuh@apg.at
www.apg.at

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