Tierschutz Austria fordert: Kein #LockdownfürTiere

Unüberlegt angeschaffte Haustiere: Tierschutz Austria fordert drei konkrete Maßnahmen von der Politik und startet Petition.

Vösendorf (OTS) – Tierschutz Austria (TSA, der neue Name des Wiener Tierschutzvereins) meldete kürzlich, dass immer mehr während des Lockdowns unüberlegt angeschaffte Haustiere oder ausgesetzt werden oder in Tierheimen landen. Allein die Abgabeanfragen im Tierschutzhaus Vösendorf, Österreichs größtem Tierheim, haben sich mittlerweile mehr als verdreifacht. Meistens handelt es sich um Hunde, für die nun kein Platz mehr im Leben ist. TSA warnte bereits vor Monaten vor dieser Problematik, die Herausforderung war absehbar. Dennoch wurde seitens der Politik wenig unternommen, um vorbeugend einzugreifen.

Drei Maßnahmen gefordert – Petition gegen den
#LockdownfürTiere

Tierschutz Austria fordert daher, möglichst rasch drei konkrete Maßnahmen umzusetzen, um Tierheime zu unterstützen und ähnlichen Entwicklungen in Zukunft entgegenzuwirken:

1. Hinwirken auf eine Branchenvereinbarung der
Verkaufsplattformen mit klaren und transparenten Regeln für den
Online-Tierhandel
2. Strengere Kontrollen für Züchter und Händler bei der Einfuhr
von Tieren aus dem Ausland
3. Vermehrte Aufklärung darüber, was es heißt, gemeinsam mit
einem Tier zu leben und welche Aufgaben und Pflichten daraus
resultieren

Auch die Bevölkerung ist gefordert

Geholfen werden kann mit der Unterschrift zur entsprechenden Petition: www.tierschutz-austria.at/kein-lockdown-fuer-tiere

Die Forderungen im Detail

Forderung 1: Hinwirken auf eine Branchenvereinbarung der Verkaufsplattformen mit klaren und transparenten Regeln für den Online-Tierhandel

Für Privatpersonen ist das Schalten von Tierinseraten auf Online-Plattformen in Österreich bereits verboten. In anderen Ländern ist dies noch kein Standard (in Frankreich z.B. erst ab 2024). In Deutschland ist man bereits dabei, eine neue Branchenvereinbarung der Verkaufsplattformen mit klaren und transparenten Regeln für den Online-Tierhandel auszuarbeiten. Auch Österreich sollte rasch zu einer klaren und transparenten Vereinbarung kommen.

Forderung 2: Strengere Kontrollen für Züchter und Händler bei
der Einfuhr von Tieren aus dem Ausland

Laut dem Deutschen Tierschutzbund hat die gestiegene Nachfrage nach Haustieren im Corona-Jahr 2020 das unerlaubte Geschäft mit den Vierbeinern massiv angekurbelt – die Zahlen haben sich weit mehr als verdoppelt. Eine Impfung ist erst bei zwölf Wochen alten Hunden möglich. Danach muss sich noch der Impfschutz aufbauen. Daher sind die Papiere der Tiere oft gefälscht. Auch haben nicht alle Züchter die entsprechenden Genehmigungen. TSA fordert daher schärfere Kontrollen für Züchter und Händler und eine besser koordinierte Zusammenarbeit mit den ausländischen Behörden.

Forderung 3: Vermehrte Aufklärung darüber, was es heißt, gemeinsam mit einem Tier zu leben und welche Aufgaben und Pflichten daraus resultieren

Tiere werden vor der Anschaffung idealisiert. Wer sich z.B. zum ersten Mal einen Hund anschafft, bedenkt häufig nicht, dass Hunde Sozialpartner sind, die je nach Rasse und Persönlichkeit unterschiedliche Bedürfnisse haben. Aber auch Hunde aus dem Tierheim bringen ihr „Päckchen“ mit. Der Hund wird dann häufig zum Problemhund degradiert und „muss weg“. Um nicht nur Symptombekämpfung zu betreiben, sondern auch langfristig ein harmonisches Leben zwischen Mensch und Tier zu gewährleisten, braucht es mehr Bewusstsein in der Gesellschaft. Daher sollte so früh wie möglich angesetzt werden. Die Verantwortung und die Verpflichtungen, die das Zusammenleben mit einem Tier mit sich bringt, müssen bereits Kindern und Jugendlichen nahegebracht werden.

Mag. (FH) Oliver Bayer
Leitung Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher

Tierschutz Austria
Die Stimme der Tiere. Seit 1846.
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