Die Zukunft der Arbeitswelt: Freiheit, Leistung, Anerkennung

Leitbetriebe Austria und z.l.ö. – zukunft.lehre.österreich. – präsentieren umfassende Studie zu den Erwartungen junger Erwachsener und Jugendlicher an ihren (künftigen) Arbeitsplatz:

* Bye, bye Achtstundenjob: Nur mehr eine Minderheit will „Nine to five“-Arbeit

* Mein Tag gehört mir: Flexible Arbeitszeit und flexibler
Arbeitsort sind Top-Priorität

* Ja zu Leistung: Hohe Bereitschaft, mehr zu tun als verlangt

* Ja zur Lehre: Besseres Image als Matura, großer Unterschied bei Selbst- & Fremdeinschätzung

* Hürden abbauen: mehr Schnuppern und Berufsorientierung, um Lehrberufe kennenzulernen

Download Broschüre [„Zukunft der Arbeitswelt“]
(https://www.ots.at/redirect/leitbetriebe20)

Die Arbeitswelt von heute muss sich einem tiefgreifenden Wandel unterziehen, um morgen das zu bieten, was sich junge Menschen schon heute erwarten. Auf diese Kurzformel lassen sich die zentralen Erkenntnisse der aktuellen Studie „Zukunft der Arbeitswelt“ von Leitbetriebe Austria und z.l.ö. – zukunft.lehre.österreich. bringen. Bei einer vom Marktforschungsinstitut Marketagent.com durchgeführten repräsentativen Umfrage unter 1000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen (14 bis 29 Jahre) in Österreich ist ein tiefgreifender Wandel der Ansprüche junger Menschen an ihren (künftigen) Arbeitsplatz erkennbar.

„Die schlechte Nachricht für Unternehmen ist, dass die Arbeitswelt von heute junge Menschen immer weniger anspricht“, erklärt Leitbetriebe Austria-Geschäftsführerin Monica Rintersbacher anlässlich der Präsentation der Studie. „Die gute Nachricht ist, dass sie es selbst in der Hand haben, diese Arbeitswelt weiterzuentwickeln, und dass sie dafür mit ausgesprochen motivierten, loyalen und leistungsbereiten Mitarbeitern belohnt werden. Für unsere Studie haben wir der Jugend zugehört und Unternehmen sind gut beraten, es ebenfalls zu tun. Schließlich sind das die Menschen, die sie für sich gewinnen müssen.“

Besonders große Veränderungen sollte es nach Vorstellung der jungen Generation im Hinblick auf die Arbeitszeit geben, wobei weniger zu arbeiten aber keinen hohen Stellenwert hat. Frappant ist vor allem die geringe Beliebtheit des klassischen Achtstundentags:
Mit nur 42,5 Prozent Nennungen landete die Aussage „Ich hätte am liebsten einen klassischen Acht-Stunden-Job“ mit deutlichem Abstand an letzter Stelle von 11 Aussagen dazu, was man von der eigenen Arbeit bzw. dem eigenen Arbeitsplatz erwarte. Hingegen erwarten stolze 85 Prozent eine flexibel einteilbare Arbeitszeit und fast ebenso viele (79 Prozent) Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsorts.

Recht überraschend ist die ausgesprochen hohe Leistungsbereitschaft. Obwohl mehr als zwei Drittel das „Leistungsdenken in unserer Gesellschaft“ kritisch sehen, wollen jeweils rund 80 Prozent mit ihrer Arbeit die „Erwartungen des Chefs übertreffen“ und sich dafür „laufend weiterbilden“. Fast zwei Drittel sind sogar explizit bereit, mehr zu arbeiten als nötig ist („Die Extrameile gehen“). Auch für Unternehmen außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein, ist für eine klare Mehrheit in Ordnung. Für gut 60 Prozent der befragten Altersgruppe ist die Arbeit ein „wichtiger Teil (ihrer) Persönlichkeit“ und noch mehr verlangen „regelmäßiges Feedback ihrer Vorgesetzten“.

„Aus all diesen Detailergebnissen ergibt sich ein klares Bild und eine ebenso klare Handlungsempfehlung für Unternehmen“, sagt Andreas Gnesda, Beiratsvorsitzender von Leitbetriebe Austria und Initiator der Studie: „Gebt jungen Mitarbeitern Freiheiten und Gestaltungsspielraum, und sie werden ihre Kreativität und ihre teilweise exzellenten Kompetenzen – Stichwort Digital Natives – in ihre Arbeit einbringen. Vertraut ihnen und sie werden für Euer Unternehmen mehr tun als ihr verlangt. Zeigt ihnen, dass ihre Arbeit wichtig ist, und ihre Arbeit wird ihnen mindestens so wichtig sein wie älteren Generationen.“

Gnesda verbindet den positiven Ausblick aber auch mit einer Warnung: „Die gegenwärtig dominierende Arbeitskultur wird den Anforderungen der Zukunft nicht gerecht. Sie nach den Ansprüchen der Zielgruppe weiterzuentwickeln ist genauso unverzichtbar wie es Innovationen bei Produkten und Prozessen sind. Anders wird kein Unternehmen nachhaltig erfolgreich bleiben können.“

Jugendliche bewerten Lehre besser als sie es von der
Gesellschaft denken

Ein zweiter Schwerunkt der Studie ist die Sicht junger Menschen auf die Lehre. „Besonders hervorzuheben ist die stark unterschiedliche persönliche Einstellung von Jugendlichen zur Lehre und deren Einschätzung des gesellschaftlichen Ansehens der Lehre“, weist Mario Derntl, Geschäftsführer der Lehrlingsinitiative zukunft.lehre.österreich, auf den überraschendsten Insight der Studie hin. Bei 60 Prozent der befragten Jugendlichen genießt die Lehre hohes Ansehen und liegt somit vor der Matura mit 58 Prozent. Hingegen schätzen nur 37 Prozent, dass die Lehre in der Gesellschaft hohes Ansehen genießt, während es bei der Matura 62 Prozent sind. „Die junge Generation weiß, dass eine Lehre eine wertvolle Berufsausbildung ist, dennoch haben wir zurzeit einen Lehrlingsmangel. Die Hälfte der Befragten bestätigte auch unsere Forderungen nach mehr Berufsorientierung in den Schulen und mehr Schnuppermöglichkeiten zum Kennenlernen der Berufsbilder in den Unternehmen“, fährt Derntl fort.

Um die Lehre als Ausbildungsweg wieder attraktiver zu gestalten, gaben 20,5 Prozent der Befragten an, eine bessere Entlohnung würde helfen, aber auch eine Imageaufwertung sei notwendig.

Mehrqualifizierung und Talentorientierung gewünscht

Das Streben nach „Mehr“ und erhöhte Leistungsbereitschaft zeigen sich auch im Themenbereich Lehre. Die Hälfte der befragten Jugendlichen würde eine Lehre attraktiver bewerten, wenn das Modell „Lehre mit Matura“ weiter gefördert werden würde und Lehrabschlüsse mit höheren akademischen Abschlüssen verknüpft wären. Bei der Vielzahl an Lehrberufen wünscht sich die junge Generation auch eine Berücksichtigung ihrer Talente im Bewerbungsprozess. 44,1 Prozent finden, es solle mehr Wert auf ihre Begabungen als auf ihre Zeugnisnoten gelegt werden.

Leitbetriebe Austria
Sandra Dietzl
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