AK Panhölzl: Zu wenig KassenärztInnen führen zu Zwei-Klassen-Medizin

AK fordert Ausbau der Leistungen im Gesundheitsbereich

Wien (OTS) – „Wer in Österreich krankenversichert ist, kann sich auf eine gute Versorgung verlassen. Auch wer wenig verdient, bekommt bei Bedarf teure Arzneien, ärztliche Hilfe oder eine Behandlung im Krankenhaus. Unser Gesundheitssystem hat sich in der Corona-Krise bewährt.“, lobt Wolfgang Panhölzl, Leider der AK Abteilung Sozialversicherung das österreichische Gesundheitssystem. „Doch es gibt auch einige Versorgungslücken – und die führen zu einer Zwei-Klassen-Medizin.“

In manchen Bereichen herrscht ein Mangel an Kassenärztinnen und -ärzten, zum Beispiel bei der Augenheilkunde. Bei FachärztInnen für Psychiatrie und KinderärztInnen gibt es mittlerweile sogar mehr WahlärztInnen als Kassenstellen! Wer es sich leisten kann, wechselt zum Wahlarzt oder zur Wahlärztin. Wer allerdings keine ausreichenden finanziellen Mittel hat, wartet manchmal monatelang auf Termine. „Das Versprechen beim Umbau der Sozialversicherung – gleiche Versorgung für alle – wurde nicht eingelöst!“, kritisiert Panhölzl.

Auch im Vergleich zwischen den Krankenkassen zeigen sich deutliche Unterschiede: Versicherte bei der ÖGK sind im Vergleich zu Versicherten bei anderen Krankenkassen massiv schlechter gestellt. So kommen bei der BVAEB 3765 VertragsärztInnen auf knapp über eine Million Anspruchsberechtigte, bei der ÖGK müssen sich 7,15 Millionen Versicherte 3.888 VertragsärztInnen teilen. Die Refundierung der Wahlarztkosten ist bei der BVAEB deutlich höher als bei der ÖGK.

Panhölzl begrüßt den Vorstoß von ÖGK-Obmann Huss, jedem Arzt und jeder Ärztin einen Kassenvertrag anzubieten. Es soll einen grundsätzlichen Anspruch jeder ÄrztIn auf einen Kassenvertrag geben, mit dem Ziel, das Angebot im niedergelassenen Bereich „auf E-card“, also ohne Privatzahlung, für die PatientInnen zu erhöhen. Damit ist für viele Betroffene die Inanspruchnahme von WahlärztInnen nicht mehr notwendig. „Investitionen ins Gesundheitssystem sind dringend notwendig, um unsere gute Versorgung zu gewährleisten – und zwar unabhängig davon, wo jemand versichert ist“, argumentiert Panhölzl die von der AK geforderte österreichweit einheitlichen Leistungen für alle PatientInnen. „Lange Wartzeiten auf einen Termin, lange Wartezeiten in überfüllten Ordinationen und Selbstbehalte müssen der Vergangenheit angehören!“

Arbeiterkammer Wien
Michael Mayer
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