Bis zu 200.000 Tonnen weniger Reduktion an CO2-Äquivalente pro Jahr einsparen durch nicht korrekte Herstellerangaben bei Elektrogeräten

EU-Projekt ANTICCS will Schlupflöcher zur Manipulation rund um EU-Ökodesign und Energielabel schließen. Die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsteams wurden heute präsentiert

Wien (OTS) – Die gesetzlichen Vorgaben zum Verbrauch und zur Leistung von Elektrogeräten können durch Manipulation der Labortests umgangen werden: „Das ist nicht nur mittels versteckter Software möglich, die die Prüfsituation erkennt und das Gerät automatisch optimiert, sondern auch durch den Missbrauch spezifischer Anweisungen an das Testlabor“, erklärt Christian Praher, Experte in der Österreichischen Energieagentur und Projektleiter für das ANTICSS Projekt innerhalb der Österreichischen Energieagentur. Die Definition für „Umgehung“ („Circumvention“) sollte deshalb erweitert werden. Weil sich Umgehungen mit Standardmessverfahren meist nicht aufdecken lassen, wurden für 18 Verdachtsfälle in acht verschiedenen Produktgruppen spezielle Testverfahren entwickelt.

Neue Umgehungsmöglichkeiten aufgedeckt

Das ist das wichtigste Ergebnis des von der Europäischen Union geförderten Projekts „ANTICSS – Anti-Circumvention of Standards for better market Surveillance“ (Eindämmung des Umgehens von Standards für eine bessere Marktüberwachung). Ein Forschungsteam von 19 Organisationen aus acht EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch die Österreichische Energieagentur, hat dreieinhalb Jahre die Möglichkeiten der Umgehung der gesetzlichen Vorgaben aus den europäischen Richtlinien und Messstandards rund um Ökodesign und Energielabel analysiert.

Vier Labore in Deutschland, Italien, Spanien und den Niederlanden testeten insgesamt 24 gezielt ausgewählte Produktmodelle, wobei sechs der getesteten Modelle ein Verhalten der Umgehung oder an der Grenze zur Umgehung zeigten. Würden die Hersteller diese Schlupflöcher sehr breit ausnutzen, würde die erwartbare CO2-Einsparung aufgrund der zu gut deklarierten Effizienz der betreffenden Geräte jedes Jahr um rund 200.000 Tonnen CO2-Äquivalente geringer ausfallen. Über die gesamte Lebensdauer der Geräte wären es theoretisch rund 2,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

Wie das Projekt die Schlupflöcher schließen möchte und welche Auswirkungen nicht korrekte Herstellerangaben mit sich bringen, lesen Sie hier in der [kompletten Presseaussendung]
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