AUF LINIE. NS-KUNSTPOLITIK IN WIEN

Eine Ausstellung über die Wiener Reichskammer der bildenden Künste mit neuen Einblicken in die Kunstproduktion während des NS-Regimes im Wien Museum MUSA.

Wien (OTS) – [Die heutige Eröffnung mit Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler sowie ein virtueller Rundgang durch die Ausstellung werden um 18.30 Uhr digital übertragen]
(http://us02web.zoom.us/j/87645173233).

Die Reichskammer der bildenden Künste war die wesentliche Institution zur politischen Lenkung des Kunstgeschehens im Nationalsozialismus. Die Mitgliedschaft war Voraussetzung für jede künstlerische Berufsausübung. Personen jüdischer Herkunft, politisch Andersdenkenden und der künstlerischen Avantgarde blieb die Aufnahme verwehrt.

Die Kuratorinnen Ingrid Holzschuh und Sabine Plakolm-Forsthuber haben 3.000 Mitgliedsakten aus der Wiener Landesleitung der Reichskammer wissenschaftlich aufbereitet. Das neue Quellenmaterial ermöglicht Einblicke in die politischen Machtstrukturen, Abläufe, Netzwerke und künstlerische Haltung des NS-Regimes, der Akteur*innen sowie ihrer Kunstwerke, von denen sich viele in den Depots der Wiener Museen befinden. Die Forschungsergebnisse werden in der Ausstellung „Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien“ in sieben „Sektionen“ präsentiert.

Originalobjekte und Dokumente geben Aufschluss über das Werk von Künstler*innen sowie die politische Propagandakunst. An neun Einzelschicksalen werden die Folgen der Gleichschaltung nachgezeichnet. Die Ausstellung ermöglicht zudem eine Suche in der Datenbank der erstmals öffentlich gemachten Mitgliedsakten der Reichskammer. Das von den Nationalsozialisten gegründete Wiener Kulturamt als wichtiger Auftraggeber und Initiator für die NS-konforme Kunst wird ebenso vorgestellt wie die Elite der NS-Kunst, die „Gottbegnadeten“. Ein Blick auf die Situation nach 1945 lässt künstlerische und personelle Kontinuitäten kritisch hinterfragen.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs, Landesverband für Wien, Niederösterreich, Burgenland statt.

Im Hinblick auf die Sammlungsbestände des Wien Museums und die derzeitige Sanierung des Oswald-Haerdtl-Gebäudes am Karlsplatz ist die Ausstellung auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen institutionellen Geschichte.

AUF LINIE
NS-KUNSTPOLITIK IN WIEN
14. Oktober 2021 bis 24. April 2022

Kuratorinnen: Ingrid Holzschuh, Sabine Plakolm-Forsthuber
Kurator Wien Museum: Gerhard Milchram
Ausstellungsarchitektur: koerdtutech
Grafik: seite zwei
Ausstellungsproduktion: Gunda Achleitner, Isabelle Exinger-Lang

Wien Museum MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6–8
Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 10 bis 18 Uhr
24. und 31.12.2021: 10 bis 14 Uhr
Geschlossen: 25.12.2021 und 1.1.2022

Publikation zur Ausstellung:

Ingrid Holzschuh, Sabine Plakolm-Forsthuber:
Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien. Die Reichskammer der bildenden Künste
Konzept und Gestaltung: seite zwei
Birkhäuser Verlag, 344 Seiten

Begleitprogramm zur Ausstellung:

Wien Museum MUSA, 30. November 2021, 18.30 Uhr
Architektur auf Linie: Die Politik des Bauens im nationalsozialistischen Wien
u.a. mit Heidemarie Uhl, Ingrid Holzschuh und Andreas Nierhaus. Moderation: Franziska Leeb

Symposium am 23. bis 25. März 2022
Unter Verschluss? Zum Umgang mit NS-Kunst in Museen
Eine Kooperation von Museumsakademie Joanneum und Wien Museum.

[Presseinformation und Pressefotos ]
(https://www.ots.at/redirect/wienmuseum10)

Wien Museum
Konstanze Schäfer
0664 54 57 800
konstanze.schaefer@wienmuseum.at
www.wienmuseum.at

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