Kinderkosten: Konkrete Maßnahmen liegen längst vor!

Wien (OTS) – aktion leben begrüßt, dass Kinderkosten durch die Kinderkostenstudie wieder thematisiert werden, und verweist auf die konkreten Forderungen ihres Maßnahmenkatalogs.

„Armut in Familien ist eine große Belastung auch für die Kinder und reduziert ihre Entwicklungs- und Bildungschancen“, stellt Martina Kronthaler, Generalsekretärin von aktion leben österreich fest. „Wir wünschen uns mehr Entschlossenheit, längst vorliegende Maßnahmen umzusetzen, die viele Familien wirkungsvoll entlasten würden. Dass mit der Kinderkostenstudie das Thema wieder aufs Tapet kommt, begrüßen wir“, erklärt Martina Kronthaler und ergänzt: „Eine differenzierte Sicht darauf ist dennoch wichtig.“

Kein Ausspielen von Armutsprävention und Steuergerechtigkeit

Eine Vermischung der Themen – Armutsbekämpfung und Steuergerechtigkeit zum Beispiel – sei kontraproduktiv. „Der Familienbonus plus ist ein vom Verfassungsgerichtshof vor vielen Jahren verlangter Ausgleich zwischen steuerzahlenden Familien ohne Kinder und steuerzahlenden Familien mit Kindern und folgt der Logik, dass die Steuerlast von Familien mit Kindern reduziert wird. Er ist daher eine Maßnahme der Steuergerechtigkeit“, betont die aktion leben-Generalsekretärin.

Die Vorschläge von aktion leben zur Verbesserung der Situation armutsgefährdeter Familien betreffen fünf Themengebiete:

1. Jährliche Valorisierung der Familienleistungen. „Regelmäßig
verlieren Familienleistungen durch die Inflation an Wert. Hier spart
der Staat auf Kosten von Familien. Es wäre sachgerecht und für jeden
nachvollziehbar, würden Familienleistungen automatisch mit der
Inflation erhöht“, so Kronthaler.
2. Stärkung der Jugendwohlfahrt. „Dringend bräuchte es mehr
finanzielle Ressourcen in der Jugendwohlfahrt, um Familien in Krisen
besser unterstützen zu können und Kindeswohlgefährdungen vorzubeugen.
Hier kann mit mehr Mitteln für die Jugendwohlfahrt sogar gespart
werden, da Maßnahmen der Jugendwohlfahrt Folgekosten vermeiden
helfen“, erinnert die aktion leben-Generalsekretärin.
3. Verbesserungen im Bereich des Unterhaltsvorschusses. „Die Reform
des Unterhaltsvorschusses ist ein längst fälliges Vorhaben der
Regierung. Viele Frauen bekommen keinen Unterhalt und sind somit die
Gruppe, die am meisten armutsgefährdet bzw. von Armut betroffen ist.“
4. Schnelle Bearbeitung von Anträgen. „Monatelange nicht
gerechtfertigte Wartezeiten auf Sozialleistungen sind eine massive
Belastung. So warten durch eine Umstellung in der Buchhaltung der SVS
selbstständig erwerbstätige Frauen monatelang auf Wochengeld,
insbesondere wenn sie vorzeitig in Mutterschutz gegangen sind. Mit
etwas gutem Willen könnte das leicht behoben werden. Es gibt aber
noch viele weitere Fälle, in denen es systematisch zu langen
Wartezeiten kommt“, berichtet Kronthaler.
5. Wohnen leistbar machen. „Die Kosten für das Grundbedürfnis Wohnen
sind ein enormes Problem für viele Familien. Die Kinderkostenstudie
zeigt deutlich, dass vor allem Alleinerziehende hier vielfach an ihre
Grenzen kommen. Auch im Bereich des betreuten Wohnens für einzelne
Personengruppen, etwa bei Mutter-Kind-Einrichtungen, gibt es deutlich
mehr Bedarf als Angebote“, schließt Kronthaler.

Der aktion leben-Maßnahmenkatalog „Für ein familienfreundliches Österreich“ steht [hier]
(https://www.aktionleben.at/site/ueberuns/politischearbeit) zum
Download zur Verfügung.

aktion leben österreich
Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin
01/512 52 21-16, martina.kronthaler@aktionleben.at
www.aktionleben.at

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