Grüne Wien: Stadtrechnungshof bestätigt Kritik an langen Wartezeiten in den Wiener Spitälern

Wien (OTS) – Der Wiener Stadtrechnungshof bestätigt die schon lange existierende öffentliche Kritik an langen Wartezeiten für operative Eingriffe in Wiener Spitälern. Die Wartezeiten auf ein und dieselbe Operation weisen eine „große Bandbreite“ auf, dh man muss – je nach Spital – oft mehrere Wochen länger auf denselben OP-Termin warten. Eine zentrale Datenerfassung innerhalb des Gesundheitsverbundes existiert nicht. „Dass Wartezeiten oft doppelt so lange sind wie nötig, kann für die Betroffenen oft große negative Auswirkungen haben. Wir fordern hier eine Nachvollziehbarkeit für OP-Wartezeiten und die Herstellung von medizinischer Versorgungsgerechtigkeit“, so die Gesundheitssprecherin der Grünen Wien, Barbara Huemer.

Weiters gibt es einen großen Mangel bei der Datenqualität: Die durchgeführten Operationen stimmen mit den dokumentierten Eingriffen zum Teil nicht überein. Die digitale Erfassung ist lückenhaft, zum Teil werden Operationstermine nur händisch aufgezeichnet und erst irgendwann später digital erfasst. „Es ist schon bezeichnend, dass der Wiener Gesundheitsverbund die Auswertung der Wartezeiten nicht auf Knopfdruck bekanntgeben kann, obwohl die Vorgabe dafür bereits seit 2012 existiert“, so Huemer. „Es entsteht beim Lesen des Berichtes der Eindruck, dass die Vergabe von Operationsterminen nach einer gewissen Beliebigkeit erfolgt, und nicht nach Kriterien medizinischer Dringlichkeit“, so Huemer. Das beginnt schon bei der Vergabe von Ambulanzterminen: „Dass nur in zwei Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes Ambulanztermine online buchbar sind, nämlich im Krankenhaus Hietzing und im Krankenhaus Floridsdorf, ist nicht mehr zeitgemäß“, so Huemer.

Der Bericht des Stadtrechnungshofes weist darauf hin, dass die zur Verfügung stehenden OP-Zeiten oft nicht einmal zur Hälfte genutzt werden. Gründe dafür sind mangelndes Personal mit Spezialwissen, etwa im Bereich der Anästhesie sowie fehlende Medizinprodukte, die für eine Operation unerlässlich sind. „Der Mangel an Personal, speziell in der Anästhesie, ist seit Jahren bekannt. Das dieser Mangel nicht schon vor Jahren, damit meine ich schon vor der Pandemie behoben wurde, ist eigentlich ein Skandal“, so Klubobmann und Vorsitzender des Wiener Stadtrechnungshof-Ausschusses, David Ellensohn.

„Das Wiener Gesundheitspersonal leistet Übermenschliches, besonders in der Pandemie und verdient die Unterstützung der Politik. Die Probleme sind struktureller Natur und reichen weit in die Vergangenheit zurück. Den Empfehlungen des Stadtrechnungshofes ist Folge zu leisten, dafür muss die Wiener Stadtregierung sorgen. Management und politische Führung müssen dringend handeln – gerade im wichtigen Bereich der Gesundheitsversorgung in Wien“, so Ellensohn und Huemer abschließend.

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