SPÖ fordert Long-Covid-Aktionsplan der Regierung – „Betroffene nicht länger im Regen stehen lassen“

Notwendig sind interdisziplinäre Studien, Forschung mit Fokus auf Frauen, Kinder und Jugendliche, Anerkennung von Long-Covid als Berufskrankheit

Wien (OTS/SK) – „Long-Covid kann jeden treffen, egal ob man einen schweren oder leichten Krankheitsverlauf hatte. Die SPÖ macht seit Monaten auf das Problem aufmerksam. Aber es geschieht nichts, unsere Anträge dazu werden sogar abgelehnt. Es braucht endlich therapeutische Angebote für die Betroffenen“, so der stv. SPÖ-Klubobmann Jörg Leichtfried in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPÖ-Frauen- und Jugendsprecherin Eva-Maria Holzleitner und SPÖ-Volksanwaltschaftssprecher Rudolf Silvan. „Es darf nicht sein, dass die Regierung auch das wieder verschläft, wie schon bei der Impfkampagne oder einem flächendeckenden PCR-Testsystem. Deshalb fordern wir einen Long-Covid-Aktionsplan der Regierung, der gemeinsam mit allen relevanten Fachbereichen erarbeitet wird“, so Leichtfried. Die SPÖ-Abgeordneten Silvan und Holzleitner forderten klare arbeits-und sozialrechtliche Regeln, wenn man sich am Arbeitsplatz ansteckt sowie interdisziplinäre Long-Covid-Forschung, die den Fokus auf Kinder, Jugendliche und Frauen richtet. ****

Derzeit wisse man von rund 60.000 Long-Covid Patient*innen. Schätzungen gehen aber von rund 170.000 Menschen in Österreich aus, die unter verschiedensten Symptomen wie ständige Erschöpfung, Muskelschwäche, Luftnot, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Schlafstörungen oder Angststörungen leiden. Leichtfried fordert vom Bund den Anstoß und die Finanzierung von begleitenden Studien und Forschungen, „denn vieles wissen wir noch nicht und wir brauchen einen Plan für die Schaffung und den Ausbau spezialisierter Therapie-und Reha-Plätze – stationär und ambulant.“

Ein völliges Versagen und Kapitulation des Bildungsministeriums sieht SPÖ-Frauen- und Jugendsprecherin Holzleitner in den Schulen, wo man auf eine Durchseuchung der Kinder und Jugendlichen zusteuere. 11 Prozent aller an Covid erkrankten Kinder haben später noch immer Symptome, bei den älteren Kindern sind es gar 15,5 Prozent, die an Long-Covid leiden. „Die Kinder und Jugendlichen werden durch Regierungsversagen in Long-Covid getrieben und dann schafft man nicht einmal Therapieplätze“, kritisiert Holzleitner. Wo man in Österreich allerdings Unterstützung finden könne, sei die Selbsthilfegruppe „Long-Covid Kids“. Frauen erkranken auch häufiger an Long-Covid als Männer. Wichtig ist hier gendermedizinische Aspekte einfließen zu lassen.

Der SPÖ-Abgeordnete und Gewerkschafter Rudolf Silvan fordert die Anerkennung von Long-Covid als Berufskrankheit in allen Berufsbranchen, wie in Deutschland. Das ist zurzeit in Österreich nur eingeschränkt auf Beschäftigte in Gesundheitswesen oder Schulen möglich. Die Anerkennung als Berufskrankheit hat für die Betroffenen den Vorteil, dass nicht nur Reha-Maßnahmen ergriffen werden, sondern auch eventuell notwendige Umschulungen ermöglicht werden oder bei verminderter Erwerbsfähigkeit eine Rente bezahlt wird, erläuterte Silvan. „Es ist nicht einzusehen, dass Beschäftigte, die während der Krise ihren Job für die Gesellschaft geleistet haben und weiterarbeiten mussten, im Regen stehen gelassen werden, wenn sie an Long-Covid erkranken.“ (Schluss) sl/ls

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