
Islamische Föderationen fordern Vizekanzler zur Stellungnahme auf
Wien/Linz/Feldkirch (OTS) – Österreichische Medien berichten über eine Geheimvereinbarung zwischen der ÖVP und den Grünen. Demnach sollen die Grünen einem Kopftuchverbot für Lehrerinnen zugestimmt und im Gegenzug einen ORF-Posten zugesichert bekommen haben.
In dem von Medien veröffentlichten Papier heißt es: „Im Wirkungsbereich des Bildungsministeriums wird im Wege des Erlasses ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen im Laufe der Legislaturperiode eingeführt.“ Die Gegenleistung ist wie folgt formuliert: „Bezüglich der Zusammenarbeit im ORF Stiftungsrat wird auf die Vereinbarung der Vorsitzenden der Freundeskreise der Koalitionspartner verwiesen. Die Grünen haben das Vorschlagsrecht für den Stiftungsratsvorsitzenden, wenn dieser zur Wahl steht.“
Dieser Deal hat uns überrascht und enttäuscht. Wir fordern die Grünen, insbesondere Vizekanzler Werner Kogler, zu einer sachlichen Klarstellung auf.
Religionen und Gläubige, in diesem Fall Musliminnen und Muslime sowie ihre verfassungsrechtlich verbrieften Rechte, sind kein Spielball der Politik. Eine geheime Vereinbarung, die Anhängerinnen einer bestimmten Religion gezielt benachteiligt, ist ein erheblicher Vertrauensbruch. Die Bundesregierung ist dringend angehalten, ihre Islampolitik sowie den Umgang mit Musliminnen und Muslimen zu überdenken und sie wieder auf den Boden der Verfassung zu setzen.
Islamische Föderationen in Österreich
Herr Abdi Taşdöğen, Sprecher
E: info@islamischefoederation.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender