
Not-Synchronisation europäisches Stromnetz mit Netz der Ukraine erfolgt: Sichere Stromversorgung in Österreich nicht gefährdet
Wien (OTS) – Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist die Stromversorgung vorort gefährdet. Um hier entgegenzuwirken hat der Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber Entso-E (European Network of Transmission System Operators for Electricity; Europäische Dachorganisation aller Übertragungsnetzbetreiber in Europa) heute mit Unterstützung der EU Kommission und den entsprechenden Behörden die Not-Synchronisation der Stromnetze von Kontinentaleuropa und der Ukraine umgesetzt. Dabei geht es vor allem darum, die Frequenz vorort zu stabilisieren und schwere Instabilitäten in der Ukraine abzuwenden. Dies bietet zusätzliche Optionen bei weiteren Eskalierungen des Konflikts u.a. die Gefahr des Ausfalls von Kühlsystemen der Kernkraftwerke bei Schäden in der Strominfrastruktur zu vermindern oder aber Netzwiederaufbauprozesse in der Ukraine schneller umzusetzen. Gleichzeitig wird im Sinne der Sicherheit des kontinentaleuropäischen Stromsystems das betriebliche Verhalten des entstehenden Netzverbunds genauestens beobachtet. Sollte es zu großen negativen Rückwirkungen kommen oder Gefahr im Verzug sein, kann eine Entkopplung der Stromsysteme umgehend durchgeführt werden.
Risiken für Österreich beherrschbar
Nach genauer Evaluierung aller Expertenberichte seitens APG sind die Risiken der Synchronisierung aufgrund europäisch abgestimmten begleitenden Maßnahmen beherrschbar, weswegen die sichere Stromversorgung in Österreich nicht gefährdet ist. Aus technischer Sicht und unter Abwägung aller Risiken wurde daher die vorgezogene Synchronisierung seitens APG und aller anderen Übertragungsnetzbetreiber in Kontinentaleuropa einstimmig befürwortet.
Ziel ist Netzstabilisierung, nicht Stromaustausch
Diese Synchronisierung der Stromnetze hat für den aktuellen Zeitpunkt ausschließlich die Unterstützung zur Stabilisierung des ukrainischen Stromnetzes zum Ziel. Eine Teilnahme am kontinentaleuropäischen Strommarkt, sowie ein damit verbundener Stromaustausch im Normalbetrieb, ist nicht vorgesehen.
Not-Synchronisation durch Entso-E eingehend geprüft & umgesetzt
Eine Synchronisation zwischen den Stromnetzen von Kontinentaleuropa und der Ukraine ist schon seit 2017 vorgesehen und hätte planmäßig 2023 umgesetzt werden sollen. Im Zuge dieses Analyse-und Umsetzungsprozesses hat die Entso-E heuer bereits in Kalenderwoche acht einen planmäßigen Inselbetriebstest durchgeführt, bei dem die Synchronisation der Stromnetze der Ukraine und Moldau mit dem russischen Netz beendet wurde. Infolge des Kriegsausbruchs entschied sich die Ukraine gegen eine Wiederzuschaltung zum russischen System. Nach umfangreichen Prüfungen auch in Hinsicht auf Cybersicherheit wurde die Notsynchronisation zwecks Stabilisierung des ukrainischen Stromnetzes am 16.3.2022 nachmittags durchgeführt.
Sichere Transformation so wichtig wie noch nie
Die aktuellen Entwicklungen der Strom- und Energiepreise sowie die geopolitischen Entwicklungen in der Ukraine zeigen wie wichtig eine rasche und sichere Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystem ist. Dazu braucht es eine umgehende Gesamtsystemplanung sowie entsprechende Kapazitäten in den Bereichen Netze, Speicher, Produktion, Reserven und digitale Plattformtechnologien zur Nutzung der Flexibilitäten aller Akteure des Systems. Dies alles muss umgehend erfolgen. Die Beschleunigung und Vereinfachung von Genehmigungsverfahren sind dabei ein zentraler Hebel. Nur dann kann das APG Investitionsprogramm von 3,5 Milliarden Euro bis 2032 in die heimische Strominfrastruktur ihren Beitrag zur Energiewende, der sicheren Transformation sowie der Elektrifizierung aller Sektoren leisten.
Über Austrian Power Grid (APG)
Austrian Power Grid (APG) ist Österreichs unabhängiger Stromnetzbetreiber, der das überregionale Stromtransportnetz steuert und verantwortet. Die Infrastruktur der APG sichert die Stromversorgung Österreichs und ist somit die Lebensader Österreichs, der Bevölkerung und seiner Unternehmen. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 600 Spezialistinnen und Spezialisten betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen seitens Wirtschaft und Gesellschaft anpasst. Die Kapazitäten des Stromnetzes der APG sind die Voraussetzung für eine nachhaltige sichere Stromversorgung Österreichs, die Erreichung der Klima- und Energieziele sowie für die zunehmende Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie. Mitarbeiter entwickeln die geeigneten Marktprodukte, beherrschen die Physik und garantieren die sichere und effiziente Stromversorgung für Österreich. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 370 Millionen Euro für den Aus-und Umbau der Netzinfrastruktur 2022 gibt APG der heimischen Wirtschaft einen kräftigen Impuls. Insgesamt wird APG bis 2032 rund 3,5 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren. Das sind rund 19 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in die Netzinfrastruktur investieren wird. Beim Sustainable Brand Rating 2021 wird APG bereits zum zweiten Mal in Folge in der Kategorie Versorgungs-Infrastruktur auf Platz eins gewählt.
Austrian Power Grid AG
Mag. Christoph Schuh
Leitung Corporate Communications & Reputation Management/Unternehmenssprecher
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