BELVEDERE: Lebensnah

Ausstellung im Oberen Belvedere zeigt vom 18. März bis 1. November 2022 „realistische Malerei von 1850 bis 1950“

Wien (OTS) – Die neue Sammlungsschau Lebensnah im Oberen Belvedere präsentiert Werke realistischer Malerei aus einem Zeitraum von einhundert Jahren. Ist alles realistisch, was lebensnah scheint?

Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: „Die Gegenüberstellung realistischer Werke unterschiedlicher Epochen und Stilrichtungen macht augenfällig, wie sehr Künstler*innen daran gelegen ist, genau hinzusehen und mit eigenem Blick das Leben ungeschönt, ohne Idealisierung einzufangen – eine Qualität, die dazu aufruft, mit offenen Augen und wachem Bewusstsein nicht nur die mediale, sondern ebenso die reale Lebenswelt wahrzunehmen.“

Obwohl aus unterschiedlichen Zeiträumen, weisen die gezeigten Werke erstaunlich viele Gemeinsamkeiten auf: eine anspruchsvolle und präzise Maltechnik, oftmals eine spezifische, kritische Beschäftigung mit der zeitgenössischen Lebensrealität. Diesen Querverbindungen über ein Jahrhundert hinweg geht das Museum im Rahmen der Sammlungspräsentation nach. Konzipiert wurde die Ausstellung von den Kurator*innen Kerstin Jesse und Franz Smola.

Kurator Franz Smola: „Mit der Malerei des Realismus tauchen wir ein in eine vergangene Zeit, die uns dennoch überraschend nahe scheint. Das liegt daran, dass diese Stilrichtung oft als Spiegel des Alltags und der sozialen Umwelt eingesetzt wurde. Sie gewährt wie kaum eine andere Kunstauffassung heutigen Betrachter*innen unmittelbare Einblicke in damalige Lebenswelten.“

Der „Réalisme“ etablierte sich von 1850 bis 1950 als eigenständige Stilrichtung, die auf die gesamte europäische und amerikanische Malerei ausstrahlte. Dabei spielte der Einfluss der noch jungen Fotografie eine wesentliche Rolle. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert präsentierte sich die realistische Malerei stets als Gegenpol zu den in dieser Periode rasch wechselnden Stilformen und Avantgarden.

Kuratorin Kerstin Jesse: „Das Einfache, Banale oder scheinbar Unscheinbare wurde im Realismus darstellungswürdig. Was auffällt, sind der weitgehende Verzicht auf Formen von Konvention und Repräsentation und das besondere Interesse an sozialen, gesellschaftlichen und politischen Themen. Der offene Blick ist das, was uns bis heute an realistischen Darstellungen begeistert!“

Der Rundgang durch die Sammlung des Belvedere überrascht durch seine Themenvielfalt. Ausgewählte Werke werden in epochenübergreifenden Gegenüberstellungen miteinander konfrontiert. Manche der Arbeiten waren bislang selten oder noch nie zu sehen, so etwa Emanuel Baschnys Lesender Mann von 1905 und Anton Hulas Stillleben mit blühendem Kaktus aus dem Jahr 1929. Erstmals zu sehen ist auch Gustav Klimts Bildnis Mathilde Trau, entstanden um 1893, seit 2019 Dauerleihgabe im Belvedere.

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(https://www.belvedere.at/lebensnah-0)

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