FPÖ – Schmiedlechner: Die Selbstversorgung ist in Österreich in vielen Bereichen nicht gesichert

Agrargipfel zum Thema ‚Ernährungssouveränität‘ notwendig!

Wien (OTS) – „Die Unwahrheit vom Lebensmittelüberschuss bröckelt und die Wahrheit wird immer offensichtlicher. Die Selbstversorgung ist nämlich in Österreich in vielen Bereichen nicht gesichert, da hilft auch das Schönreden von Landwirtschaftskammerpräsident Moosbrugger nichts“, kritisierte heute FPÖ-Agrarsprecher NAbg. Peter Schmiedlechner diesbezügliche Aussagen der Landwirtschaftskammer, „wonach Österreich in einigen Bereichen kein Problem hätte, sich selbst über die Runden zu bringen.“ „Der Überschuss wurde nur durch Import von Lebend-Schlachtvieh, das dann ‚am Schlachthof eingebürgert wurde‘, erreicht. Ständig sinkende Rinder- und Schweinebestände und das Bauernhöfesterben aufgrund verfehlter ÖVP-Agrarpolitik rächt sich jetzt“, so Schmiedlechner.

„Die Tatsache, dass aktuell Schlachtvieh Mangelware ist, die Milchanlieferung unter Normalniveau liegt und im Getreidebereich die Selbstversorgung kaum noch vorhanden ist, scheint sich bis zum Herrn Bauernbundpräsidenten noch nicht durchgesprochen zu haben. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum sich der ÖVP-Wirtschaftsbund stets gegen eine ordentliche Herkunftskennzeichnung von Lebensmittel ausspricht – damit können sie aber das Märchen vom Überschuss aufrechterhalten“, reagierte Schmiedlechner auf diesbezügliche Aussagen.

„Die Produktionskosten in der Landwirtschaft sind erschreckend hoch und verschlingen die aktuell besseren Erzeugerpreise bei weitem. Gerade Treibstoff, Strom oder Gas sind massiv gestiegen, aber auch andere Produktionsmittel, wie Dünger und Pflanzenschutzmittel erreichen Rekordpreise. Die Bäuerinnen und Bauern können sich die Produktion wegen dieser hohen Kosten nicht mehr leisten. Bereits in der Vergangenheit gab es viele Bereiche, in denen die Selbstversorgung fehlte. Demnächst wird bei weiteren Lebensmitteln die heimische Produktion die Nachfrage nicht mehr decken können“, erklärte Schmiedlechner.

„ÖVP-Ministerin Köstinger und die Interessensvertretung wären daher gut beraten, endlich zu handeln. ÖVP-Kammerpräsident Moosbrugger sorgte vor kurzem bei den Bauern für Kopfschütteln, weil er die eigene Ministerin zum Handeln aufforderte. ‚Weniger Show und endlich handeln‘, muss nun die Devise sein“, so Schmiedlechner in Richtung ÖVP. Unser folgendes freiheitliches Entlastungspaket für die Landwirtschaft muss endlich umgesetzt werden:

* Die aktuelle GAP den aktuellen Gegebenheiten anpassen und
abändern

* Die Produktion stärken und Bürokratie abbauen

* Leistbare Betriebsmittel sicherstellen

* Für landwirtschaftliche Betriebe die Mineralölsteuer und die Mehrwertsteuer auf Dauer dieser Krise aussetzen

* Die AMA-Marketingbeiträge für die heimischen Bauern abschaffen

„Außerdem könnte man den Bauern wesentlich ‚mehr Luft verschaffen‘, indem die Sozialversicherungsbeiträge für landwirtschaftliche Betriebe auf Dauer der Krise vom Bund und von den Ländern übernommen werden. Um die heimische Versorgungssicherheit und Produktion in Zukunft gewährleisten zu können, sollte das ÖVP-geführte Landwirtschaftsministerium einen Agrargipfel zum Thema ‚Ernährungssouveränität‘ mit unseren Landwirten, Konsumenten und mit der verarbeitenden Industrie organisieren. Dabei soll auf Augenhöhe verhandelt und nach Lösungen gesucht werden“, verlangte der freiheitliche Agrarsprecher.

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