
Förderpreis Medienforschung 2021: VÖZ prämiert Arbeiten zu aktuellen Fragen der Medienbranche
Auch Hannes-Haas-Nachwuchspreis vergeben – feierliche Preisverleihung mit Bildungsminister Polaschek
Wien (OTS) – Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat am 12. Mai 2022 den Förderpreis Medienforschung 2021 an Esther Greussing und Matthias Tratz vergeben. Mit dem Hannes-Haas-Nachwuchspreis wurde Thomas Rathgeb ausgezeichnet.
Mit dem VÖZ-Förderpreis Medienforschung unter dem Ehrenschutz des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung werden seit zwölf Jahren wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit aktuellen und relevanten Fragestellungen der Medienbranche befassen und zugleich Impulse für Medienunternehmen verlegerischer Herkunft liefern. Ziel der Auszeichnung ist die Förderung von praxisorientierter Ausbildung und Forschung an den heimischen Fachhochschulen und Universitäten sowie eine engere Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis.
Die Preisverleihung fand im Bildungsministerium gemeinsam mit Bildungsminister Martin Polaschek statt. In seiner Eröffnungsrede thematisierte der Minister die Bedeutung von Medienforschung in Zeiten von großer Wissenschaftsskepsis und Demokratiefeindlichkeit in Österreich. „Medien haben eine wichtige Rolle, wenn es um unser gesellschaftliches Zusammenleben geht. Der Umgang mit Medien muss daher schon in der Schule zentraler Bestandteil sein. Aber auch im Wissenschaftsbereich müssen wir uns mit diesem Thema noch intensiver auseinandersetzen. Die Rolle der Medienbranche für unsere Gesellschaft ist somit ein zukunftsträchtiges Forschungsgebiet und Teil vieler wissenschaftlichen Arbeiten. Gerade vor dem Hintergrund, dass in Österreich leider überdurchschnittlich große Wissenschaftsskepsis und Demokratiefeindlichkeit herrscht, bekommt dieses Gebiet eine noch größere Bedeutung. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern zu ihrem wichtigen Beitrag auf diesem Gebiet“, sagte Polaschek.
„Medien brauchen angesichts der immer rasanteren Entwicklungen auf dem Medienmarkt wissenschaftliche Innovation, vor allem im Hinblick auf die stetig voranschreitende Digitalisierung. Daher soll der Förderpreis auch ein Ansporn für einen intensiveren Austausch zwischen Wissenschaft und medialer Praxis sowie für eine verstärkte praxisorientierte Professionalisierung an Hochschulen sein“, betonte Thomas Kralinger, Vizepräsident des Verbands Österreichischer Zeitungen, in seiner Rede. „Davon profitieren beide Seiten: Die Qualität und Vielfalt der wissenschaftlichen Arbeit an den Universitäten und Fachhochschulen wird belebt und der Wissenstransfer von den Hochschulen in die Medienbranche intensiviert“, so Kralinger.
Arbeiten zu Wissenserwerb, Künstlicher Intelligenz und Beziehung zwischen Medien und Politik ausgezeichnet
Die hochkarätig besetzte Fachjury des Förderpreises Medienforschung unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Matthias Karmasin entschied sich in der Kategorie Dissertationen für die Arbeit „Looking, clicking, learning? Knowledge effects of textual, visual and interactive elements in science-related online news.“ von Esther Greussing, die sie am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien verfasst hat. Darin untersucht Greussing, welchen Einfluss das Zusammenspiel von Text, Bild sowie interaktiver Elemente in wissenschaftsbezogenen Onlinenachrichten auf den Wissenserwerb der Leserinnen und Leser haben kann.
In der Kategorie Masterarbeiten wurde der Förderpreis Medienforschung an Matthias Tratz für seine Arbeit zur „Künstlichen Intelligenz als Wegbereiter für die Automatisierung von Datenvisualisierungen. Potentiale und Hindernisse – eine empirische Analyse.“ an der Universität Salzburg vergeben. Tratz setzt sich in seiner Masterarbeit mit den unterschiedlichen Anwendungsfeldern der Datenverarbeitung und Datenvisualisierung in Bereichen wie dem Datenjournalismus, der Medienanalyse sowie in Wissenschaft und Industrie auseinander. Darüber hinaus wird beleuchtet, ob Firmen branchenspezifisch auf Datenvisualisierungen zurückgreifen.
Der Hannes-Haas-Nachwuchspreises wird gemeinsam vom VÖZ, der Austria Presse Agentur (APA) und der Initiative Qualität im Journalismus (IQ) an Arbeiten vergeben, die sich mit der gesellschaftlichen Bedeutung und Verantwortung des Journalismus auseinandersetzen. Die Fachjury entschied sich 2021 für die Masterarbeit „Journalistische Recherche backstage: Eine netzwerkanalytische Untersuchung informeller Beziehungen zwischen Politikjournalist*innen und politischen Akteuren in Österreich“ von Thomas Rathgeb. Der Preisträger hat sich in seiner Arbeit eingehend mit den Strukturen und Umgangsweisen in den informellen Netzwerken zwischen österreichischen Politikjournalistinnen und -journalisten sowie Politikerinnen und Politiker und deren Sprecherinnen und Sprechern auseinandergesetzt.
Neuausrichtung der Auszeichnung: Förderpreis Wissenschaft und Medien
Im Zuge der Verleihung präsentierte der Juryvorsitzende Matthias Karmasin die Erweiterung des Preises ab dem nächsten Jahr. „Journalistinnen und Journalisten spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Vermittlung von komplexen wissenschaftlichen Themen für eine breite Öffentlichkeit geht“, betonte Karmasin. Mit dem Förderpreis Wissenschaft und Medien wird der VÖZ daher zusätzlich einen Preis für Wissenschaftsjournalismus für einen journalistischen Text-, Video- oder Podcastbeitrag vergeben, der in einem österreichischen Medium (Print oder Digital) erschienen ist und ein aktuelles wissenschaftliches Thema auch für nichtwissenschaftliches Publikum verständlich aufbereitet.
Mit dieser Neuausrichtung holt der VÖZ Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten vor den Vorhang, die mit ihren Leistungen ein besseres Verständnis komplexer wissenschaftlicher Sachverhalte fördern und damit einen Beitrag im Kampf gegen Wissenschaftsskepsis leisten. Die Vergabe dieser Auszeichnung erfolgt auf Vorschlag von Wissenschafterinnen und Wissenschafter sowie durch die Jurymitglieder des Förderpreises.
Fotos der Preisverleihung sowie der Preisträgerin und der beiden Preisträger finden sich auf der Website des VÖZ unter [www.voez.at] (http://www.voez.at)
Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ)
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