
AK Bankenmonitor: Teuerungsalarm! Spesen kräftig erhöht! 1
Banken haben für Neukund:innen teils kräftig und mehrmals an der Spesenschraube gedreht
Wien (OTS) – Teuerungsalarm für Neu-Bankkund:innen: Sieben von neun geprüften Banken haben für Neukund:innen an der Spesenschraube gedreht, teils spürbar und öfter als im Vorjahr. Die Banken erhöhten durchschnittlich neun Spesen von 53 untersuchten Dienstleistungen pro Bank um rund fünf Prozent. Im Schnitt wurde also jede sechste Preisposition angehoben. Krass: Die Kontoführungsgebühr fürs Kreditkonto stieg innerhalb eines Jahres um 764 Prozent. Das zeigt ein AK Bankenmonitor im Jahresvergleich bei neun Banken in Wien.
Die AK hat die Preise von 53 Dienstleistungen für Neukund:innen – Zahlungsverkehr, Sparen, Kredit, Wertpapiere – bei neun Banken in Wien im Jahresvergleich Dezember 2020/Jänner 2021 zu Jänner 2022 erhoben. Die Volksbank Wien (so wie in den Vorjahren auch) und erstmals die WSK Bank haben keine Preisaushänge übermittelt – das ist kein Zeichen für Transparenz.
Der AK Bankenmonitor zeigt: Sieben der neun geprüften Banken haben zwischen zwei (easybank) und 25 (UniCredit Bank Austria) Spesen erhöht. „Fünf davon haben einzelne Gebühren gänzlich gestrichen – das auch, weil Gerichte die Verrechnung bestimmter Entgelte als unzulässig beurteilten. Ein Beispiel: die Verlassenschaftsgebühr“, sagt AK Konsument:innenschützerin Gabriele Zgubic. „Die Generali Bank und Santander Consumer Bank ließen ihre Spesen gleich.“
Drei Beispiele zu den Preisänderungen – die Teuerungen waren oft im Zahlungsverkehr wie Einzahlung eines Erlagscheins am Schalter: Die meisten Entgelte hob die Bank Austria an – 25 teils kräftige Erhöhungen zwischen 2,88 und 33 Prozent. Im Gegenzug strich sie zwei Spesen. Die Hypo NOE erhöhte 13-mal die Spesen (4,67 bis 11,11 Prozent), die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien zwölfmal (von 4,26 bis 19,88 Prozent im Girokonto- und Wertpapiergeschäft).
Top drei Spesenritter
Bank Spesen alt neu Verteuerung
Erste Bank Kontoführungsgebühr Kreditx) 4,05 35,00 +
764,20 %
UniCredit Bank Austria Einzahlung auf Fremdkonto 7,50 10,00 +
33,33 %
BAWAG P.S.K./easybank Grundbuchgesuch-Kosten 130,00 169,00 +
30,00 %
x) Konsum-/Wohnkredit, pro Quartal
Top drei Best of Spesen
Bank Spesen alt
neu
easybank Abrechnungsentgelt Todesfall 150,00
0,00
Bank Austria Evidenzgebühr Verlassenschaften 104,00
0,00
Erste Bank Notariatsanfragen 2 % v.
Kapitalstand
Beschlussdurchführungen per Todestagx)
0,00
x)mindestens 25, maximal 200 Euro; Quelle: Preisaushänge der jeweiligen Banken: Dezember 2020/Jänner 2021 zu Jänner 2022
Auffällig: + Bargeld wird immer teurer: Immer weniger Modelle inkludieren die Bankomatbehebung (kostenlos) ins Kontopauschale.
+ SB-Kontoauszug kostet immer mehr (etwa bei BAWAG): Meist ist er nur mehr einmal im Monat kostenlos, jeder weitere macht 50 Cent aus (2021: 39 Cent). + Geänderte Preismodelle machen Kredite teurer:
Statt einer einmaligen Bearbeitungsgebühr zu Beginn gibt es höhere Spesen bei der laufend verrechneten Kontoführungsgebühr. Drastisch:
Die Erste Bank hob die Kontoführungsgebühr bei Konsum-/Immokrediten um saftige 764 Prozent an. Zgubic: „Die Bearbeitungsgebühr war immer verhandelbar. Diese Verhandlungsmöglichkeit fällt nun mit fixen hohen Kontospesen weg. So können Banken ihre Spesenerträge in die Höhe schrauben.“ (Forts.)
Arbeiterkammer Wien
Doris Strecker
(+43-1) 501 65-12677, mobil: (+43) 664 845 41 52
doris.strecker@akwien.at
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