
Ragazze – erste Einzelausstellung von Silvia Argiolas in Österreich
Wien (OTS) – Mit der Schau der Italienerin Silvia Argiolas setzt die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze nach einer längeren pandemiebedingten Durststrecke die Ausstellungs-Reihe zu Outsider-Art fort. Nach den Arbeiten von Josef Karl Rädler, Tim ter Wal, Anna Zemánková, Suzanne Treisters sowie Suzanne Dixon/Susanne Kuzma/Ingrid Lechner werden diesmal die Werke der Italienerin Argiolas gezeigt, die auch in ihrer Zeit als „Artist in Residence“ in Wien entstanden sind.
Die [Ausstellung]
(https://www.oeggk.at/veranstaltungen/kategorie/kunst-kultur/) läuft
von 2. Juni bis November 2022. Öffnungszeiten montags 10.00 bis 17.00 Uhr (ausgenommen Feiertage) und gegen Voranmeldung.
RAGAZZE
Im Mittelpunkt des Werkes von Silvia Argiolas, die als Kind davon träumte Dichterin zu werden und deren erstes Ausdrucksmittel die Zeichnung war, stehen häufig Frauen und deren zugerichtete Körper. Ob blaue Haare, enge Kleider, kurze Röcke, üppige Dekolletés, lange Wimpern, stark geschminkte Gesichter, High Heels oder Anspielungen auf das Rotlicht-Milieu – stets will die Künstlerin gesellschaftliche Konventionen von Geschlecht und weibliche Stereotypisierungen überzeichnen. Durchaus provokant versucht sie bei den Betrachtenden starke Reaktionen hervorzurufen; Dogmen und Ideologien zu dekonstruieren.
„Silvia Argiolas sagt, dass sie von einer freien Welt ohne Vorurteile träumt und Kunst für sie an erster Stelle ein Vehikel der Kommunikation ist“, so Angela Stief, Direktorin der Albertina Modern, die die Ausstellung begleitet. „Dabei stellt sie patriarchale Strukturen an den Pranger. Insbesondere in den neueren Arbeiten theatralisiert sie die Attribute des Weiblichen.“ Masken und Ausschnitte aus Magazinen wirken wie Versatzstücke einer ironischen Camouflage. Darstellungen von Mensch und Tier vermischen sich zu seltsamen Hybridwesen.
Alltägliche und medial transportierte Geschichten scheinen sich in diesen Bildern mit fantastischen Erzählungen zu einer modernen Fiktion zu verbinden. Eine Bild-im-Bild-Ästhetik, Gruppenporträts, Landschafts- und Interieur-Darstellungen sowie stark verdichtete Bildgeschichten, die schwer zu decodieren sind, zeigen häufig das Interesse der Künstlerin „an der Erkundung des Marginalen und der Kultivierung des Unvollkommenen“.
Visuelle Narrative – dem Expressionismus und der Art Brut geschuldet
Silvia Argiolas multimediale Arbeiten zwischen Realität und Imagination basieren insbesondere auf Collage-, Assemblier- und Drucktechniken. Einen experimentellen Charakter erhalten sie durch die Verwendung von gefundenen Materialien und des Airbrush. Ausgehend von frühen Zeichnungen, später dann Malereien und Selbstporträts entwickelt die Künstlerin visuelle Narrative, die dem Expressionismus und der Art Brut geschuldet sind.
Silvia Argiolas waren schon mehrere Einzelausstellungen in Mailand, Rom, Modena und Köln gewidmet. In Wien ist sie zum ersten Mal zu sehen. Das Besondere an der Schau, die noch bis November nach Voranmeldung in den Räumen der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze zu besichtigen ist: Silvia Argiolas lebte ca. eine Woche vor der Eröffnung in Wien als „Artist in Residence“ und produzierte neue Werke mit Materialien, die sie hier fand.
Silvia Argiolas ist 1977 in Cagliari (Sardinien) geboren und lebt und arbeitet in Mailand.
Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze als Ausstellungsraum
Die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze veranstaltet laufend Ausstellungen, die sich mit Outsider-Kunst befassen. Zuletzt zu sehen waren Personalen von Josef Karl Rädler, Tim ter Wal, Anna Zemánková, Suzanne Treister sowie den drei werd:art-KünstlerInnen Suzanne Dixon, Susanne Kuzma, und Ingrid Lechner.
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Über die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze
Die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuze (ÖGGK) blickt auf eine fast 130-jährige Geschichte zurück und widmet sich seit ihrer Gründung im Jahr 1893 dem Thema Gesundheit. Lange Zeit vor allem als Trägerin der Privatklinik Goldenes Kreuz bekannt, konzentriert sich die Gesellschaft heute als gemeinnütziger Verein auf Gesundheitsförderung und -prophylaxe. Unter dem Leitgedanken „Wir begleiten Sie durchs Leben – durch alle Lebensphasen und in allen Lebensbereichen.“ bietet die ÖGGK Gesundheitsangebote etwa im Bereich Ernährung oder Bewegung, Begünstigungen im medizinischen Bereich, Vorträge sowie Veranstaltungen im Kunst- und Kultursektor. [www.oeggk.at] (http://www.oeggk.at/)
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