
Krypto-Steuern – Klarheit zumindest in Österreich
Wer momentan und in der jüngeren Vergangenheit durch die Schlagzeilen der Finanzwelt schaute, kam um das Thema der Kryptowährungen nicht herum. Rund um den Globus haben die digitalen Gelder für Aufmerksamkeit gesorgt und sind aus dem heutigen Finanzwesen quasi nicht mehr wegzudenken. Dabei sind meist ihre starken Kurssprünge Grund dafür, welche sie im Wochentakt auf neue Werte heben oder senken. Waren sie im November des vergangenen Jahres noch auf einem Allzeithoch, mussten sich seit Jahreswechsel die Preise deutlich nach unten korrigieren. Das liegt jedoch nicht allein an der Beschaffenheit des Marktes, vielmehr waren es auch Ungewissheiten auf globaler Skala, die alle Finanzmärkte traf.
Krypto im Mainstream
Kryptowährungen finden immer mehr den Weg in den Alltag, was sich an verschiedenen Aspekten zeigt. Zum einen wächst das Wissen und das Verständnis der breiten Masse immer mehr, zum anderen sind auch die Möglichkeiten rund um Kryptos stetig zugänglicher und unkomplizierter. Interessierte beschäftigen sich daher vermehrt mit dem Einstieg in den Kryptomarkt und die aktuell niedrigen Kurse werden vielfach als gute Option gesehen. Kryptowährungen kaufen ist durch die große Aufmerksamkeit daher in vielerlei Hinsicht möglich. Ob per Börse oder Broker im Netz, so wie es ein Großteil der Anleger tut oder mit Hilfe renommierter Zahlungsdienstleister, welche die digitalen Gelder mittlerweile in ihr System integrieren. Einer der größten Namen, die genau diesen Schritt verfolgen ist PayPal, die bereits in den USA und Großbritannien eine entsprechende Option haben. Für den europäischen Markt müssen sich Nutzer zwar noch gedulden, es soll allerdings noch in diesem Jahr folgen. Auch Mastercard und Visa sind bereits im Prozess, ihren Kunden den Einstieg in den Kryptohandel zu ermöglichen, American Express möchte nachziehen.
Wer sich allerdings damit beschäftigt, die virtuellen Gelder zu kaufen oder zu handeln, sollte ebenfalls über die steuerlichen Implikationen Bescheid wissen. Dieser Punkt war besonders zuletzt ein großes Fragezeichen in vielen Ländern, soll aber nun klarer strukturiert werden. Hierzulande gibt es seit März Informationen über die Steuergesetze bezüglichen Kryptowährungen. Doch wie sehen diese aus?
Besteuerung der Kryptowährungen
Anfang des Jahres wurden in Österreich neue Gesetze bezüglich der Besteuerung von digitalen Vermögenswerten wie Kryptowährungen vorgestellt. Diese wurden im Rahmen der Ökosozialen Steuerreform erhoben und änderten die vorangegangene Gesetzeslage ab. So fallen Kryptowährungen nicht mehr unter den progressiven Einkommensteuertarif, sondern werden mit der Kapitalertragsteuer besteuert. Somit ist es seit März unabhängig, wie lange die digitalen Gelder gehalten werden, denn es gelten wie bei Aktien 27,5%. Tatsächlich wird dies rückwirkend gültig, sodass alle seit dem 28. Februar 2021 gekauften Kryptowährungen unter die neue Besteuerungsstufe fallen. Eine weitere Änderung ist die Besteuerung beim Krypto-Tausch. Wurde der Prozess zuvor noch besteuert, ist es seit dem 1. März dieses Jahres keine steuerpflichtige Handlung mehr.
Somit regeln die neuen Gesetzgebungen in Österreich klar den Umgang mit den digitalen Geldern. In den Nachbarländern sind die Regelungen etwas anders. In Deutschland sind die erzielten Gewinne aus Kryptowährungen nach wie vor steuerfrei, vorausgesetzt die Vermögenswerte liegen länger als 12 Monate und übersteigen nicht den Wert von 600€. Dabei gilt der persönliche Einkommenssteuersatz. In der Schweiz fallen Kryptos wiederum unter die klassischen Vermögenselemente wie Aktien oder Liegenschaften, wobei der Steuersatz bei 0.2% – 3% liegt – Freigrenzen sind vom jeweiligen Kanton abhängig. Auch hier sind Gewinne, die beim Handel erzielt wurden, steuerfrei, allerdings ist das Mining der digitalen Währungen einkommenssteuerpflichtig.
Im Zuge der vermehrten Präsenz von Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. sind nun auch klarere Regelungen bezüglich der Besteuerung digitaler Vermögenswerte in Kraft getreten. All das sind Zeichen, dass Kryptos gekommen sind, um zu bleiben. Wie ihr weiterer Weg aussieht, wird die Zukunft zeigen.