„Martin Luther King – I have a dream“: „Universum History“ präsentiert „Ikonen des Friedens“

Am 19. August um 22.35 Uhr in ORF 2, danach: Biopic „Marshall“ über den ersten afroamerikanischen Richter am Obersten Gerichtshof der USA

Wien (OTS) – Der Krieg ist so alt wie Europa – und jetzt tobt er wieder hier auf dem Kontinent. Der aggressive Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zerstörte die Illusion des friedlichen europäischen Miteinanders. Ungehemmt drehen sich Aufrüstung und Gewaltspirale nach oben – militärisch wie verbal. Wer für Abrüstung, Verhandlungen oder gegen Waffenlieferungen ist, gilt plötzlich als naiv und verantwortungslos. Doch was heißt das in der Bewertung des Schaffens und Wirkens der gewaltfreien Kämpfer und Kämpferinnen der Geschichte, die zivilen Ungehorsam und Widerstand, Verhandlungen und Kompromisse als ihre Waffen wählten?

„Universum History“ präsentiert seit Freitag, dem 5. August 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2 in der vierteiligen Serie „Ikonen des Friedens“ zwei Frauen und Männer, die sich dezidiert für Gewaltfreiheit aussprachen: Bertha von Suttner, die österreichische Friedensnobelpreisträgerin und Pionierin der internationalen Friedensbewegung, Mahatma Gandhi („Mahatma Gandhi – Kampf ohne Gewalt“, 12. August), der mit den Prinzipien „Gewaltlosigkeit“ und „ziviler Ungehorsam“ die Unabhängigkeitsbewegung in Indien geprägt hat, Martin Luther King („Martin Luther King – I have a dream“, 19. August), den Pastor und Bürgerrechtsaktivisten, der erfolgreich mit gewaltfreien Methoden das Ende der Rassentrennung und Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung in den USA erzwang. Und Betty Williams („Betty Williams – Nordirlands Friedensfrauen“, 26. August), die in Nordirland die Frauen der verfeindeten Bürgerkriegsparteien in der Bewegung „Peace People“ vereinte und sich mit landesweiten Protestmärschen für eine Beilegung der kriegerischen Auseinandersetzung einsetzte. Bertha von Suttner, Martin Luther King und Betty Williams erhielten den Friedensnobelpreis, Gandhi gilt bis heute als Ikone der Gewaltfreiheit. Alles umsonst?

„Ikonen des Friedens“ – Teil 3: „Martin Luther King – I have a dream“ (19. August, 22.35 Uhr, ORF 2)

Die neue „Universum History“-Dokumentation „Martin Luther King – I have a dream“ von Frédéric Bas und Julien Gaurichon (ORF-Bearbeitung:
Josef Peter Glanz) thematisiert am Freitag, dem 19. August, um 22.35 Uhr in ORF 2 den Kampf der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA der 1950er und 1960er Jahre, dargestellt an den unterschiedlichen Zugängen der beiden Galionsfiguren Malcolm X und Martin Luther King. Die beiden Ikonen der Bürgerrechtsbewegung verkörpern zwei Visionen für die USA, zwei politische Strategien. Während Martin Luther King für gewaltfreien Widerstand eintritt, ist Malcom X für radikalere Methoden. Die beiden haben einander nur einmal getroffen – das Foto ging um die Welt. Der Film arbeitet heraus, wie sich die Ansätze der beiden unterscheiden und wie sie gegeneinander ausgespielt worden sind. Thematisiert wird auch die Rolle des Fernsehens beim Kampf der Schwarzen.

Er ist wohl einer der herausragendsten Vertreter im gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit: Martin Luther King. Der US-amerikanische Pastor und Bürgerrechtsaktivist ist der bekannteste Sprecher des „Civil Rights Movement“. Weltberühmt wird er mit seiner Rede „I have a dream“ – dem Traum von der Gleichberechtigung und Gleichstellung der schwarzen mit der weißen Bevölkerung und dem Ende der Rassendiskriminierung. Martin Luther King propagiert den zivilen Ungehorsam als Maßnahme gegen die Rassentrennung in den Südstaaten der USA. Sein Engagement macht das „Civil Rights Movement“ zu einer Massenbewegung, die schließlich die gesetzliche Aufhebung der Rassentrennung erzwingt und das uneingeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung erkämpft. Dafür erhält Martin Luther King 1964 den Friedensnobelpreis. 1968, nur vier Jahre später, wird er bei einem Attentat in Memphis erschossen.

Martin Luther King wird 1929 als Sohn der Lehrerin Alberta Christine Williams King und des baptistischen Predigers Martin Luther King geboren. Der Vater mit dem gleichen Namen ist vor seiner Tätigkeit als Pfarrer unter anderem Hilfsmechaniker in einer Autowerkstatt und Feuerwehrmann bei einer Eisenbahngesellschaft. Im USA der Rassensegregation engagiert er sich in der „Nationalen Gesellschaft zur Förderung farbiger Menschen“ für die Rechte der Schwarzen in Atlanta. Martin Luther King Jr. erlebt seine politische Feuertaufe in Alabama Mitte der 1950er Jahre, wo viele Weiße sich immer noch so benehmen, als ob die Sklaverei ein Jahrhundert zuvor gar nicht abgeschafft worden wäre. In Montgomery organisiert King einen Bus-Boykott. Das markiert den Beginn des Kampfes gegen die Rassentrennung von Weißen und Schwarzen in der Öffentlichkeit. „Die Methode des gewaltfreien Widerstandes ist eine der mächtigsten, wenn nicht die mächtigste Waffe der Unterdrückten in ihrem Kampf für Freiheit“, sagt Martin Luther King.

Der 1925 in Omaha, Nebraska, geborene Malcolm X hingegen steht für die Haltung und die politische Perspektive vieler junger Schwarzer, der sogenannten Militanten und Radikalen aus den Städten im Norden. Seine Eltern sind der baptistische Reverend Earl Little, Gelegenheitsarbeiter und Anhänger der Separationsbewegung, und Louise, Tochter eines schottischen Vaters und einer afroamerikanischen Mutter. 1931 kommt der Vater unter nicht ganz geklärten Umständen ums Leben. Malcolm, seine sechs Geschwister und die Mutter leben zunächst von der kleinen Witwenrente. Nach einem Nervenzusammenbruch der Mutter wächst Malcom bei einer Pflegefamilie auf. Nach der High School darf er als Schwarzer nicht studieren, gerät nach und nach in ein kriminelles Milieu und ist immer wieder im Gefängnis. Das trägt zu seiner politischen Sozialisation bei. Malcom X besucht Polizeireviere und prangert die Gewalt der Polizei an. „Ich warne vor dem Eindruck, wir würden Martin Luther Kings Philosophie unterstützen, dann noch die andere Wange hinzuhalten“, so Malcom X.

Um 23.20 Uhr folgt Reginald Hudlins bewegendes Biopic „Marshall“ über Thurgood Marshall, der 1967 als erster afroamerikanischer Richter an den Obersten Gerichtshof der USA bestellt wurde. Chadwick Boseman („Black Panther“) schlüpft in die Rolle des charismatischen Bürgerrechtsaktivisten und setzt sich mit Josh Gad für das Recht seines vorverurteilten Mandanten ein.

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