
Bundesjugendvertretung warnt: Pandemie an den Schulen noch nicht vorbei
Nach 2,5 Jahren Pandemie braucht es klare Maßnahmen, um Schüler*innen zu schützen.
Bezüglich der heute vom Bildungsminister verkündeten Maßnahmen für den Schulbetrieb unterstreicht die Bundesjugendvertretung (BJV) das Vorhaben, die Schulen im weiteren Pandemieverlauf möglichst offen zu halten: „Kinder und Jugendliche leiden immer noch an den Folgen der vergangenen Schulschließungen. Sie haben bis heute negative Auswirkungen auf den Lernfortschritt und die psychische Gesundheit. Distance Learning muss daher das letzte Mittel in der Pandemie-Bekämpfung sein“, betont BJV-Vorsitzender Sabir Ansari.
Die BJV verweist aber darauf, dass die Gesundheit der Schüler*innen im Mittelpunkt stehen müsse: „Schulen sollen nicht nur offen, sondern vor allem auch sicher sein. Wir dürfen Kinder keinen unnötigen Risiken aussetzen. Daher sind weiterhin Schutzkonzepte einzuhalten. Gutes Lüften und die weitere Einführung von Filteranlagen müssen selbstverständlich sein. Die steigenden Energiepreise dürfen nicht dazu führen, dass hier eingespart wird“, so Ansari.
BJV WARNT VOR INFEKTIONSWELLE IM HERBST
Derzeit wiege man sich zwar in Sicherheit, dies könne aber zur gefährlichen Retourkutsche werden, warnt der Vorsitzende. Es sei vor allem wichtig, dass die Politik auf eine Änderung der Infektionslage vorbereitet ist. „Da es Verzögerungen bei den Ausschreibungen für PCR-Tests an Schulen gegeben hat, droht die Gefahr, dass die Regierung das Problem wieder einmal verschläft. Denn, wie eine breite Testung im Akutfall funktionieren soll, ist völlig unklar“, betont Ansari. Die Erfahrung zeige, dass Schüler*innen diejenigen sind, die von einer steigenden Infektionslage als erste betroffen sind, da sie einerseits einer hohen Infektionsgefahr ausgesetzt sind, andererseits aber auch die ersten sind, die wieder zurückstecken müssen, durch Verzicht auf Schulausflüge bis hin zu Schulschließungen. „Das gilt es auf jeden Fall zu vermeiden“, so Ansari.
QUARANTÄNEREGELN GUT EVALUIEREN
Bei den neuen Quarantäneregelungen ist für die BJV wichtig, dass infizierte Kinder zu Hause bleiben können und eine Betreuungsmöglichkeit von Seiten der Eltern gewährleistet ist. „Die Pandemie ist auch an den Schulen noch nicht vorbei. Die Regierung muss daher die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen, damit infizierte Kinder nicht in die Schulen gedrängt werden oder Eltern sich Betreuungsfreistellungen erst erkämpfen müssen. Schließlich müssen auch die Mitschüler*innen geschützt werden und der Schulbetrieb möglichst aufrechterhalten werden“, hält BJV-Vorsitzende Sabrina Prochaska fest. „Kinder ab 11 Jahren hier in die völlige Eigenverantwortung zu entlassen, ist aus unserer Sicht fahrlässig und mit vielen Risiken verbunden. Wir erwarten uns, dass diese neuen Regeln gut evaluiert und bei Bedarf sofort abgeändert werden. Eine reine Durchseuchungsstrategie bei Kindern und Jugendlichen darf es nicht geben”, so Prochaska.
Insgesamt brauche es Klarheit für die Schulen, was passiert, wenn es Infektionen in den Klassen gibt. „Das neue Schuljahr beginnt in einer Woche. Ob der Schulbetrieb auch für eine neue Infektionswelle gerüstet ist, ist noch völlig offen, und das sollte es nach 2,5 Jahren Pandemie eigentlich nicht mehr geben“, kritisiert die Vorsitzende abschließend.
Bundesjugendvertretung
Nicole Pesendorfer-Amon
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