ÖH: Bei der Bildung darf nicht schon wieder als erstes gespart werden!

ÖH fordert Übernahme des finanziellen Mehrbedarfs der Universitäten aufgrund der Teuerung

Heute gab die Universitätenkonferenz (uniko) bekannt, dass das erwartete Budgetloch der Universitäten aufgrund der aktuellen Kostenexplosion mittlerweile auf 1,2 Mrd. Euro angestiegen ist. Es ist inakzeptabel, dass immer noch keine staatliche Unterstützung zugesichert wurde, obwohl die Universitäten bereits vor Monaten angekündigt haben, dass es im Winter finanzielle Probleme geben wird. „Die Zeit, sich die Situation nur mal anzuschauen, ist vorbei! Minister Polaschek muss jetzt sofort handeln, um den Hochschulbetrieb sicherzustellen – ansonsten droht eine Katastrophe, die auch für die Gesamtgesellschaft schwerwiegende Konsequenzen haben wird“, fordert Keya Baier vom Vorsitzteam der Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH). 

Bereits in den Verhandlungen zur aktuellen Periode der Leistungsvereinbarungen, zeigte sich, dass das Ministerium kein Geld für tertiäre Bildung in die Hand nehmen möchte. An die Hochschulen wird die Erwartung gestellt, Lehre, Personal und Forschung auszubauen, und dies ist auch in den Leistungsvereinbarungen enthalten. Es fehlt ihnen jedoch das Geld, um genau das zu tun – und das bereits vor der Teuerung. „Die zunehmende Verwirtschaftlichung  des Hochschulsystems wirkt sich schlussendlich am schlimmsten auf die Studierenden selbst aus. Wenn die Hochschulen nämlich nicht öffentlich ausfinanziert werden, verlagern sich die Kosten auf die Studierenden und jene können sich auch so schon kaum ein Studium ohne Lohnarbeit leisten“, kritisiert Sara Velić vom Vorsitzteam.

An den Hochschulen wird die Forschung gegenüber der Lehre meist bevorzugt, weshalb fehlendes Geld die Studierenden direkt betreffen wird, nämlich durch schlechter werdende Qualität der Lehre. „Das BMBWF muss jetzt einspringen und den Hochschulen die fehlende Finanzierung zusichern, sonst kann der Lehrbetrieb nicht in gewohnter Qualität aufrecht erhalten werden und Fachkräftemangel, Ärzt_innenmangel und Lehrer_innenmangel werden in den kommenden Jahren immer gravierender. Das betrifft uns alle!“, bekräftigt Naima Gobara vom Vorsitzteam. Die Hochschulen bräuchten seit Monaten die Zusage der Finanzierung, um ihre Planung überhaupt sinnvoll gestalten zu können und damit auch den Studierenden Planungssicherheit zu geben.

Nun steht sogar im Raum, dass die Universitäten sich laufende Kosten nicht mehr leisten können und sogar die uniko Präsidentin spricht von massivem Qualitätsverlust, wenn kein Kostenausgleich erfolgt. Auch in anderen Hochschulsektoren herrscht Finanzierungsnot, wie die kürzlich bekanntgegebene Forderung der Fachhochschulkonferenz (FHK) nach einer Aufstockung der Studienplatzfinanzierung zeigt. „Wenn die Hochschulen jetzt fallen gelassen werden – und das in Zeiten, in denen ohnehin Fachkräftemangel herrscht – wird das massive negative Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft haben“, so das Vorsitzteam unisono.

ÖH – Österreichische Hochschüler_innenschaft
Timon Kalchmayr
Pressesprecher
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