Salzburg: Fiakerfahrer quält Pferd mit Chilipaste

Anzeige wegen Tierquälerei gegen Fiakerfahrer

Im September 2022 wurde dokumentiert, wie ein Fiakerfahrer einer Haflingerstute AKS-Paste ins Maul schmiert (zum VIDEO). Diese Paste darf laut Gebrauchsanweisung keinesfalls an Tieren, sondern ausschließlich auf Gegenständen angewendet werden, da sie Chili-Extrakt enthält, der laut Hersteller und einem Veterinärmediziner zu brennenden und langanhaltenden Schmerzen führt, sollten Tiere damit durch missbräuchliche Anwendung in Kontakt kommen.

Pferdedame Grace, deren Namen man am Standplatz immer wieder aus Beschimpfungen des Fiakerfahrers entnehmen kann, ist eines der zahlreichen Salzburger Fiakerpferde, das Tourist:innen zu deren Belustigung durch die Altstadt ziehen muss und für das sich der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN seit 2018 einsetzt.

Nicht nur, dass Grace im Juli 2022 innerhalb von 24 Tagen ganze 16 Tage im Einsatz sein musste und ihr somit vertraglich vorgeschriebene Ruhetage entzogen wurden. Auf einem dem VGT anonym zugesandten Video vom September 2022 ist zu sehen, wie ein Fiakerfahrer die scharfe AKS-Paste zunächst auf dem Geschirr verteilt und diese dann Pferdedame Grace, die noch versucht, den Kopf wegzudrehen, in den Mund schmiert. Der VGT hat nach dem Tierschutzgesetz Anzeige wegen Tierquälerei erstattet.

Die sogenannte AKS-Paste mit dem Inhaltsstoff Capsicum, ein scharfer Chili-Extrakt, darf laut Anleitung ausschließlich auf Gegenstände aufgetragen werden und soll Pferde vor der Aufnahme von Fremdkörpern wie beispielsweise Spänen und Fasern durch Verschlucken oder Abbeißen schützen. Zudem soll das Mittel oralen Verhaltensstörungen des Pferdes entgegenwirken, die unter anderem durch Langeweile oder Stress entstehen. Solche Verhaltensstörungen sind häufig bei Fiakerpferden zu beobachten, wie der VGT mehrfach dokumentierte.

VGT-Campaigner Georg Prinz: „Das Einreiben von Kutschenbestandteilen mit der Chilipaste ist lediglich Symptombekämpfung, denn die Pferde kauen aus purer Langeweile und Frustration darauf herum. Schmiert man Chili darauf, wird den Tieren lediglich das Ventil zum Abreagieren genommen, die Probleme für die Tiere bleiben natürlich bestehen. Auch bei Anwendung laut Packungsbeschreibung ist diese Paste also kein geeignetes Mittel, die Tiere brauchen eine artgerechte Umgebung und wollen nicht den ganzen Tag in Kutschen eingespannt herumstehen. Dieser Fall zeigt wieder einmal mehr als deutlich, dass Fiakerpferde im jetzigen System nicht annähernd geschützt sind und den vorherrschenden Zuständen nicht weiter ausgesetzt werden dürfen!”

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Tierarzt und ehem. Amtstierarzt: „Bei sachgemäßer Anwendung schützt AKS-Paste das Pferd vor Verletzungen durch Verschlucken oder Abbeißen von Materialteilen, indem man diese Teile damit einreibt. Keinesfalls sollten jedoch Körperteile des Pferdes damit eingerieben werden, denn da AKS-Paste auch Capsaicin enthält, kann dies zu lang anhaltenden Schmerzen (ähnlich wie Verbrennungsschmerz) führen.”

Georg Prinz abschließend: „Die Pferde leiden schon genug in der Stadt. Dass den Pferden durch die Chillipaste/AKS-Paste noch zusätzliche Schmerzen zugefügt werden, ist reinste Tierquälerei. Das darf nicht hingenommen werden und muss augenblicklich zu Konsequenzen führen! Dem betreffenden Fiakerfahrer muss sofort seine Lizenz entzogen werden. Der Magistrat kann nicht mehr länger wegsehen, sondern muss endlich einschreiten. Eine Verlängerung der Verträge darf nicht mehr infrage kommen.”

Der VGT fordert, dass der Vertrag zwischen der Stadt und den Fiakern im Mai 2023 nicht verlängert wird.

Die Petition „Pferde raus aus der Stadt“ haben bereits mehr als 22.000 Menschen unterschrieben: www.vgt.at/fiaker-salzburg

Presssefotos Copyright: VGT.at

VGT – Verein gegen Tierfabriken
Georg Prinz
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