Wiener Lebensmittelhandel präsentiert Spezialitäten-Trends von morgen

Wiener Handelsobfrau Gumprecht: „Starke Nachfrage nach Bio- und Hochpreis-Sortiment ist Chance für kleine Lebensmittelhändler“ – Mehr als 100 Aussteller auf der „Genuss statt Masse“-Messe

Shiitake-Pilze aus der Steiermark, Local Exotics wie Wasabi und Safran aus dem Burgenland, eine Algen-Farm in Niederösterreich: Am 27. und 28. September präsentierten mehr als 100 Aussteller Spezialitäten und Food-Trends auf der „Genuss statt Masse“-Messe des Wiener Lebensmittelhandels auf dem Messe Wien Gelände.

„Trotz der allgemein steigenden Lebenshaltungskosten ist das Bio- und Hochpreis-Sortiment in Wien stark nachgefragt, vor allem heimische Spezialitäten stehen hoch im Kurs“, erklärt Margarete Gumprecht, Handelsobfrau der Wirtschaftskammer Wien. Die Sensibilität der Wiener für die Qualität und Herkunft von Lebensmitteln ist nicht zuletzt durch die Pandemie stark gestiegen und wird auch durch die hohe Inflation noch nicht gebremst. Hochwertige Bio-Produkte und Spezialitäten erzielten in den vergangenen zwei Pandemiejahren sogar zweistellige Zuwachsraten. Der wertmäßige Bio-Anteil liegt aktuell bei knapp 12 Prozent (Agrarmarkt Austria).

DIE LEBENSMITTELBRANCHE IST IM MASSIVEN UMBRUCH

Viele kleinere Händler, die in den letzten Jahren durch das ständig wachsende Filialnetz der großen Handelsketten, aber auch durch den Online-Handel unter Druck geraten sind, setzen im Kampf um ihre Existenz stärker auf „Genuss statt Masse“ – und liegen damit genau richtig.

„Anfangs belächelte Nischenprodukte wandern, fast von heute auf morgen, in den Handel und eröffnen neue Wirtschaftszweige. Abseits bekannter Marken und Massenware haben Lebensmittelhändler eine große Chance sich abzuheben“, ist Gumprecht überzeugt. Der Obmann für den Wiener Lebensmittelhandel Ali Celik fügt hinzu: „Die Konsumenten hinterfragen ihr Ernährungsverhalten immer stärker und wollen wissen, woher das Produkt kommt. Nachhaltigkeit und Regionalität ist in der hart umkämpften Lebensmittelbranche eindeutig zu einem wichtigen Differenzierungsfaktor für die Händler geworden.“

In Zeiten wie diesen spielt aber natürlich auch der Preis eine Rolle. Zwei Drittel der Konsumenten achten bewusst darauf, wie viel sie für den täglichen Einkauf ausgeben und greifen vermehrt zu günstigeren Produkten. „Die bewussten Kaufentscheidungen wirken sich auch auf den Kauf von regionalen Produkten und Spezialitäten aus. Denn zwischendurch wollen sich die Konsumenten auch etwas gönnen und regionale Produzenten und Händler unterstützen“, so Celik.

„GENUSS STATT MASSE“-MESSE ZEIGT TRENDS IN DER LEBENSMITTELBRANCHE

* Die Bedeutung lokaler Lebensmittelproduktion wurde in den Pandemiejahren gestärkt und die Sehnsucht nach kulinarischen Entdeckungen und exotischen Genüssen geweckt. „Local Exotics“ heißt der Trend, bei dem alles, was aus anderen Ländern stammt, im eigenen Garten oder in der Region angepflanzt wird. 

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