
WKÖ-Kühnel: Wirtschaft begrüßt neue Auslandsschulstrategie
Fachkräftesicherung sowohl für Auslandsniederlassungen heimischer Betriebe als auch für den heimischen Standort enorm wichtig
Die im Zuge einer gemeinsamen Delegationsreise mit Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek in Albanien vorgestellte neue Auslandsschulstrategie wird von der Wirtschaftskammer Österreich begrüßt: _„Der Fachkräftemangel ist ein brennendes Problem – nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa. Eine praxisnahe Berufsausbildung ist für die Fachkräftesicherung zentral und die Auslandsschulen leisten hier einen wichtigen Beitrag. Dass es nun zu einer Neuausrichtung und Erweiterung der Schulen sowie einer Prüfung neuer Standorte kommen wird, ist sehr positiv zu werten“, betont Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). _
Das Beispiel der Höheren Technischen Lehranstalt für IT in Shkodra zeige die Relevanz entsprechender Initiativen. Denn eine praxisnahe Berufsausbildung bedeutet hohe Jobchancen und große berufliche Möglichkeiten und aktive Fachkräftesicherung im Sinne der heimischen Betriebe. _„Die HTL Shkodra leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Umso erfreulicher ist es, dass wir unsere Kooperation mit der HTL bzw. mit Albanien vertiefen können. Das schafft eine Win-Win-Situation für die jungen albanischen Fachkräfte und auch für die Unternehmen: Die einen bekommen eine hervorragende berufliche Perspektive, die anderen bekommen motivierte, topausgebildete junge Fachkräfte. Das ist speziell auch für die Auslandsniederlassungen von österreichischen Unternehmen und für Investoren in Albanien ein ganz entscheidender Standortfaktor“, so Kühnel_, die darauf verweist, dass aktuell in Österreich rund 24.000 IT-Fachkräfte fehlen – in den nächsten fünf Jahren werden es sogar schon 30.000 sein. Durch diesen IT-Fachkräftemangel bleibe viel unausgeschöpftes Potenzial liegen, das Tempo der Digitalisierung werde gebremst.
Konkret profitieren Schüler:innen der HTL Shkodra – eine von acht Auslandsschulen des österreichischen Bildungsministeriums – mehrfach vom Status als Auslandsschule. So können diese während der Ausbildungszeit einfach und unbürokratisch Ferialpraktika bei österreichischen Unternehmen absolvieren. Der Abschluss an einer Auslandsschule entspricht einer österreichischen Reifeprüfung. Nach der HTL-Laufbahn können sie das Studienangebot österreichischer Hochschulen nutzen und mit einer Aufenthaltsberechtigung für Studierende bis zu 20 Stunden pro Woche bei österreichischen Unternehmen arbeiten. Mit einem Jobangebot eines österreichischen Betriebs haben IT-Fachkräfte im Rahmen der Rot-Weiß-Rot-Karte besonders gute Möglichkeiten, nach Österreich zu kommen.
Unterstützung erhalten heimische Unternehmen in Hinblick auf die Fachkräftesicherung konkret durch die Internationale Fachkräfte-Offensive (IFO) der WKÖ. Insbesondere die Außenwirtschaft Austria – die Internationalisierungs- und Innovationsagentur der österreichischen Wirtschaft fungiert dabei weltweit als zentrale Ansprechpartnerin und unterstützt mit direkten Serviceleistungen vor Ort.
IFO ist ein Projekt, das mit gezielten Maßnahmen in Fokusländern versucht, den Zuzug von qualifizierten Fachkräften aus nachgefragten Berufen zu verbessern. Dazu gibt es Initiativen im Bereich Bildung, Rekrutierung sowie Verbesserung der Rahmenbedingungen. Gleichzeitig wird mit Capacity-Building- Maßnahmen und Bildungsexport ein Mehrwert für die Länder vor Ort geschaffen. Albanien ist eines der IFO-Fokusländer, besonders im Hinblick auf Tourismus- und IT- Fachkräfte.
_„Die Sicherstellung einer ausreichenden Zahl an Fachkräften ist für die Wirtschaft, den Standort und für den Wohlstand eines Landes essenziell. Gerade der IT-Fachkräftemangel ist enorm, die Nachfrage ist riesig, ebenso die Perspektiven und Karrierechancen für jemanden, der sich für eine IT-Ausbildung entscheidet. Jeder Baustein, der dazu beiträgt, den Fachkräftemangel zu lindern, ist daher sehr positiv zu werten“, betont die stv. WKÖ-Generalsekretärin abschließend._
WIRTSCHAFTSBEZIEHUNGEN ÖSTERREICH – ALBANIEN
Österreichs Warenexporte nach Albanien betrugen im ersten Halbjahr 2022 rund 33 Mio. Euro (+14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum). Im Gegenzug beliefen sich Albaniens Waren-Lieferungen in Richtung Österreich im selben Zeitraum auf knapp 32 Mio. Euro (+78 Prozent). Österreichs Dienstleistungsexporte nach Albanien betrugen im ersten Halbjahr 2022 15 Mio. Euro (+25 Prozent), während die Dienstleistungsimporte aus Albanien bei 10 Mio. Euro lagen (+43 Prozent). Die aktiven österreichischen Direktinvestitionen in Albanien beliefen sich laut OeNB-Daten Ende 2021 auf 485 Millionen Euro.
Großes Exportpotenzial liegt für Österreich laut International Trade Centre (ITC) in den Bereichen Infrastruktur, Energie und Tourismus. Vor Ort werden im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik oder in Produktionspartnerschaften große Entwicklungsmöglichkeiten gesehen.
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