
Nationalratspräsident Sobotka im Austausch mit dem Präsidenten des Repräsentantenhauses von Marokko Talbi El Alami
Gemeinsames Statement der Amtskollegen zu bilateralen Beziehungen
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka traf mit seinem Amtskollegen Rachid Talbi El Alami, Präsident des Repräsentantenhauses des Königreichs Marokko, zu einem Gespräch zusammen. Im Anschluss an ihr Treffen in Wien begrüßten Sobotka und Talbi El Alami die ausgezeichneten und langjährigen Beziehungen zwischen dem Königreich Marokko und der Republik Österreich, zwei Partnern für die Aufrechterhaltung des Friedens und der internationalen Sicherheit.
Sie betonten die wichtige Rolle, die die beiden gesetzgebenden Institutionen bei der weiteren Stärkung der bilateralen Beziehungen spielen könnten, während die beiden Länder im nächsten Jahr den 240. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Königreich Marokko und Österreich feiern werden.
Gleichzeitig wurden mögliche Bereiche der Zusammenarbeit zwischen dem Repräsentantenhaus des Königreichs Marokko und dem österreichischen Parlament erörtert, um die interparlamentarische Kooperation auf bilateraler und multilateraler Ebene zu verbessern.
Da das Königreich Marokko ein wichtiger Partner der Europäischen Union und ein wichtiger Akteur in Afrika ist, unterstrichen beide Seiten die Bedeutung von Partnerschaften zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses, der Stabilität und der wirtschaftlichen Entwicklung.
GESPRÄCH ÜBER INTERRELIGIÖSEN DIALOG UND PARLAMENTARISCHE KOOPERATION
Talbi El Alami hatte am Vortag der Nationalratssitzung beigewohnt, zu der ihn der Nationalratspräsident als Gast begrüßte und war zu einem Gespräch mit Mitgliedern der parlamentarischen Gruppe Österreich-Nordafrika zusammengetroffen. Im heutigen Arbeitsgespräch, an dem auch Nationalratsabgeordneter Nico Marchetti als Obmann der parlamentarischen Gruppe Österreich-Nordafrika teilnahm, wurden unter anderem Initiativen wie der Interreligiöse Dialog zwischen Marokko und Österreich thematisiert, der heuer in Rabat begonnen wurde und der 2023 in Wien fortgesetzt werden soll. Es gelte, das Verständnis zwischen religiösen Gruppen positiv zu fördern, so Sobotka. Marokko hat aus Sicht Sobotkas als Staat, in welchem die islamische Religion dominiert, auch dahingehend eine Vorreiterrolle eingenommen, dass es eine Partnerschaft mit Israel gesucht habe. Talbi El Alami bekräftigte die Bedeutung einer wechselseitigen Akzeptanz und des Miteinanders aller Glaubensrichtungen und deren Anpassung an zeitgemäße Lebensrealitäten.
Zum Thema der parlamentarischen Kooperationen sieht Sobotka Marokko als wesentlichen Akteur, der auch dabei unterstützen könne, Partner in anderen Teilen des afrikanischen Kontinents zu finden. In diesem Zusammenhang berichtete Talbi El Alami von einem Twinning-Projekt des marokkanischen Parlaments mit der EU und sieben Einzelstaaten sowie der engen Einbindung des marokkanischen Parlaments in multilateralen parlamentarischen Versammlungen und Organisationen. Die beiden Präsidenten nahmen übereinstimmend eine Vertiefung der parlamentarischen Kooperation in Aussicht.
Sie tauschten sich zudem über aktuelle globale Herausforderungen aus, unter anderem zur Sicherheitssituation in Westafrika sowie zum Krieg in der Ukraine. Talbi El Alami informierte zum Thema Energie über die starke Rolle Marokkos sowie aktuelle Aktivitäten Marokkos hinsichtlich der Förderung nachhaltiger Energie. Zum Wahlsystem in Marokko berichtete der Präsident des Repräsentantenhauses von einem 2021 beschlossenen neuen Wahlgesetz, das eine breitere und demokratischere Parteienvertretung im Parlament ermögliche. Fortschritt sei ohne Demokratie unmöglich, zeigte er sich überzeugt. (Schluss) red/mbu
HINWEIS: Fotos von diesem Besuch finden Sie auf der Website des Parlaments.
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