Grüne Wien/Huemer: Kollaps im Bereich Kindergesundheit droht – Kinderprimärversorgung muss dringend ausgebaut werden

„Es herrscht Notstand in der Kindergesundheitsversorgung in Wien. Der Versorgungsengpass ist auf einem neuen, traurigen Tiefstand“, so die Gesundheitssprecherin der Grünen Wien, Barbara Huemer. „Kinderprimärversorgungszentren mit multiprofessionellen Teams und öffentliche Kindergesundheitsambulanzen müssen jetzt so rasch wie möglich ausgebaut werden. Die bestehenden Einrichtungen brauchen unverzügliche Entlastung. Wenn das nicht bald passiert, droht ein Kollaps in der Kindergesundheitsversorgung in Wien“, warnt Huemer.

Fehlende Betten für kleine Patient:innen in den Spitälern, verzweifelte Berichte von aus Arztpraxen abgewiesenen Eltern mit hochfiebernden Kindern und völlig überfüllte Wartezimmer mit über 50 Patient:innen bei den wenigen Kassenkinderärzt:innen in Wien zeugen von der Versorgungskrise in der Kindergesundheit. Eltern von kranken Kindern müssen stundenlang herumtelefonieren, bis sie – wenn überhaupt – einen Termin bekommen. Eine aktuelle Studie der Österreichischen Liga für Kindergesundheit beziffert den Mangel mit 0,6 Kassenkinderärzt:innen auf 1.000 Kinder in Wien. „Nachdem eine Behebung des Mangels bei den Kinderfachärzt:innen mit Kassenvertrag so schnell nicht in Sicht sei, müssen rasch andere Lösungen her“, fordert Huemer. „Die Versorgungslage muss sich sofort verbessern. Alle Kinder haben ein Recht auf gute und zeitnahe Behandlung.“

Die Grünen Wien haben schon mehrfach auf die Notlage in der Kindergesundheit hingewiesen. Gerade für Eltern, die sich keine Wahlärzt:innen leisten können wie auch für die noch verbliebenen Kassenkinderärzt:innen ist die Lage zu einer inakzeptablem Belastung geworden. „Die Gesundheitsverantwortlichen haben die kassenärztliche Kindermedizin ausgehungert. Das Problem der Unterversorgung von Kindern und Jugendlichen ist strukturell und zum Teil hausgemacht. Über die Jahre ist sie zu einer echten Krise angewachsen. Jetzt herrscht Notstand in der Kindergesundheit“, zeigt sich Huemer alarmiert. „Mit Personalnot, Influenza, RSV und Covid-19 spitzt sich die angespannte medizinische Versorgungslage in der Kindermedizin täglich weiter zu.“

Für Huemer ist klar: „So kann es nicht weitergehen. Der kinderärztliche Versorgungsmangel im Kassenbereich ist ein unwürdiges Schauspiel, das es in einer so reichen Stadt wie Wien nicht geben dürfte. Die politische Ignoranz gegenüber gesundheitlichen Rechten von Kindern ist beschämend. So lange die Kindergesundheitsversorgung in Wien nicht top ist, ist unser gesamtes Gesundheitssystem von Exzellenz meilenweit entfernt.“

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