
Nach Tod von 18.000 Hühnern: Tierschutz Austria fordert verpflichtete Sicherheitsvorrichtungen für landwirtschaftliche Tierhaltungen
„Die zunehmende Abhängigkeit von der Technik macht die Produktion anfälliger für Ausfälle und erfordert Notfall-Maßnahmen.“
18.000 tote Tiere – nach einem Stromausfalls in einem Hühnerzuchtbetreib in der Gemeinde Frantschach-St.Gertraud sind mehrere tausend Hühner qualvoll erstickt. Die Tragödie dürfte auf ein technisches Gebrechen, den Ausfall von Lüftungsanlagen, zurückzuführen sein.
„Dieser Fall zeigt, wie unzureichend die Sicherheitsvorschriften für Stallgebäude sind. So etwas passiert leider immer wieder. Es braucht eine Verpflichtung für Sicherheitsvorrichtungen, sein es Notaggregate, Alarmvorrichtungen oder gar Notausgängen in derartigen Zuchtbetrieben. Während Wohngebäude oder Betriebe Notausgänge haben müssen, ist das bei Stallungen nicht der Fall. Meist verfügen diese nur über einen Ein- und Ausgang. Falls es zu einem Brand kommen sollte, hat die Feuerwehr keine Möglichkeit von hinten oder von der Seite das Feuer zu löschen,“ konstatiert MMag. Drin. Madeleine Petrovic Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (Tierschutz Austria).
In Bayern gibt es bereits Verpflichtungen für alle Halter von Nutztieren, ein Notstromaggregat bereitzustellen, wenn bei einem Stromausfall eine ausreichende Versorgung der Tiere mit Futter und Wasser nicht sichergestellt ist. Bei Ställen, in denen die Lüftung von einer elektrisch betriebenen Anlage abhängig ist, muss eine Ersatzvorrichtung vorhanden sein, die bei Stromausfall einen ausreichenden Luftaustausch gewährleistet. Zusätzlich ist eine Alarmanlage zur Meldung eines solchen Ausfalles vorgeschrieben. In Österreich gibt es nur Empfehlungen diesbezüglich.
„Vieles wird durch digitale Technologien leichter und effizienter, allerdings bringt die Digitalisierung auch Herausforderungen mit sich. Die zunehmende Abhängigkeit von der Technik macht die Produktion anfälliger für Ausfälle und erfordert deshalb besondere Notfall-Maßnahmen,“ ergänzt Petrovic.
Dr. Michaela Lehner
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