TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: „Schwarz & Rot im Krisenmodus“, von Alois Vahrner, Ausgabe vom Sonntag, 26. März 2023

Baldige Neuwahlen wären eine Katastrophe für ÖVP und SPÖ. Deren Krisen stärken die FPÖ noch weiter.

Eine Bundes-ÖVP im Niederösterreich-Schock und eine mit ihren internen Machtkämpfen beschäftigte SPÖ: Freuen darf sich einzig FPÖ-Chef Herbert Kickl.
   Und da sage noch einer, dass kaum noch wer in die Politik gehen will. Aus der von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil erzwungenen Befragung der SPÖ-Basis wird nicht das Duell mit SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, sondern fast eine politische Breitensport-Veranstaltung. Gleich 73 Kandidatinnen und Kandidaten wollen um den Parteivorsitz der kriselnden Roten rittern. Das wohl einzig Positive für die SPÖ, die über Monate weiter vornehmlich mit sich selbst beschäftigt sein dürfte, ist der durch die „Wahl“ ausgelöste Zuwachs um 9000 Parteimitglieder. Fraglich ist, was passiert, wenn keine(r) der KandidatInnen (Chancen hat neben Rendi-Wagner und Doskozil wohl nur Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler) eine Mehrheit erreicht. Dann dauert die SPÖ-interne Nabelschau noch länger und wird noch teurer.

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