
Arbeiterkammer begrüßt Wiener Entlastungspaket für Schüler:innen
Bereits jetzt sind in Österreich 368.000 Kinder und Jugendliche (23 Prozent) armuts- und ausgrenzungsgefährdet: Das ist mehr als jedes fünfte Kind. Die Teuerung hat diese Situation weiter verschärft.
Für den Schulerfolg ist entscheidend, ob Eltern über ausreichend Zeit, Geld und Bildung verfügen, um ihre Kinder zu unterstützen und zu begleiten. Der Schulerfolg ist damit in einem hohen Maß privatisiert. Dieser bildungspolitische Systemfehler trifft nun auf eine immense Teuerungswelle – mit drastischen Auswirkungen für die Kinder. Der Kostenanstieg führt dazu, dass sich viele Familien einen Teil der Ausgaben für Bildung nicht mehr leisten können.
„Die aktuellen Teuerungen in vielen Bereichen machen Eltern und Kindern das Leben zusätzlich schwer. Wenn Laptops, gute Stifte oder die Ausflüge der Kinder nicht mehr leistbar sind, fehlen all die Dinge, die Schule erleichtern und einfach Spaß machen“, beschreibt Ilkim Erdost, AK Bereichsleiterin Bildung, die schwierige Situation.
Die Arbeiterkammer Wien begrüßt daher die Maßnahmen der Stadt Wien für die Ermäßigung des Mittagessens in Bildungseinrichtungen und neue Beitragsgrenzen in der schulischen Nachmittagsbetreuung. Die Teilhabe an Ganztagsschulen und ganztägige Bildungsangebote sind ein wichtiger Teil der Chancengerechtigkeit. Kein Kind und kein Jugendlicher sollte ohne warmes Essen und umfangreiche Bildungsangebote auskommen müssen. Erdost freut sich: „Die Stadt Wien reagiert mit dem heute präsentierten Paket als Feuerwehr für Kinder und Jugendliche in Zeiten der Teuerung. Mittelfristig brauchen wir Schulreformen, die sicherstellen, dass alle Kinder und alle Jugendlichen Chancen auf guten Schulerfolg und Bildungsteilhabe haben, ganz unabhängig davon, wieviel Geld ihre Elern haben.“
Viele Kinder und Jugendliche können aufgrund der Teuerung seltener an schulischen und außerschulischen Angeboten teilnehmen. Ihre Interessen und Stärken können abhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihrer Eltern weniger gefördert werden. Daher begrüßt die Arbeiterkammer besonders, dass auf die Erlebnisarmut durch eine Förderung von mehrtägigen Schulveranstaltungen reagiert wurde, kein Kind oder Jugendlicher soll nur einen Tag Projektwoche verpassen, weil das Geld dafür fehlt.
Mittelfristig müssen Schulen so ausgestattet werden, dass es für den Schulerfolg egal ist, ob Eltern Geld haben oder nicht:
* Treffsicher investieren und Schulentwicklung ermöglichen – Schulfinanzierung nach dem AK-Chancen-Index für alle Schulen: Konkret braucht es für treffsichere langfristige Investitionen – vor allem in Personal- und Schulentwicklung – eine Schulfinanzierung nach dem AK-Chancen-Index aller Schulen. So bekommen Schulen umso mehr Mittel, je mehr Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf sie haben. Das entlastet nicht nur Schüler:innen, sondern auch die Eltern, die sonst einspringen müssten.
* Lernräume für alle eröffnen, beitragsfreie hochwertige Ganztagsschulen flächendeckend anbieten: Notwendig sind Schulen, in denen Lehrer:innen mehr Raum und Zeit zum Üben mit ihren Schüler:innen bekommen. Langfristige Investitionen in den Ausbau von Ganztagsschulen fördern die Lernchancen der Kinder und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und schaffen somit Arbeitsplätze.
Arbeiterkammer Wien
Julian Bruns
06641525111
julian.bruns@akwien.at
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