
„Genschere“ in menschlichen Zellen funktioniert auch gegen Viren
Wissenschafter des IMC Krems zeigen, dass mittels CRISPR-Cas9 auch Viren wie zum Beispiel Adenoviren in Zellkulturen gehemmt werden können
DIE VERMEHRUNG VON POTENZIELL SCHÄDLICHEN ADENOVIREN KANN IN MENSCHLICHEN ZELLEN IN ZELLKULTUR DURCH DEN EINSATZ DES SOGENANNTEN CRISPR-CAS9-SYSTEMS („GENSCHERE“) DEUTLICH VERMINDERT WERDEN. DAMIT BIETET DIESE WELTWEIT IN WISSENSCHAFT & FORSCHUNG EINGESETZTE METHODE AUCH EIN POTENZIAL FÜR ZUKÜNFTIGE INNOVATIVE THERAPIEN ZUR BEHANDLUNG VON VIRUSERKRANKUNGEN. GRUNDLAGE DIESER ERKENNTNIS IST EINE JETZT IM RENOMMIERTEN FACHJOURNAL „_MOLECULAR THERAPY NUCLEIC ACIDS_“ VERÖFFENTLICHTE STUDIE DER IMC FACHHOCHSCHULE KREMS (IMC KREMS) IN ÖSTERREICH. GEFÖRDERT WURDE DIE STUDIE VOM ÖSTERREICHISCHEN WISSENSCHAFTSFONDS FWF.
Die Forschergruppe um Prof. Reinhard Klein vom Department of Life Sciences des IMC Krems nutzte die wissenschaftlich etablierte Methode (CRISPR-Cas9) zur gezielten Veränderung von DNA, um die Vermehrung von Adenoviren in menschlichen Zelllinien in Zellkultur signifikant zu vermindern.
ZIELKOORDINATE: VIRUS-DNA
Diese Methode erlaubt es, ganz bestimmte DNA-Abschnitte in Säugetierzellen gezielt zu verändern. „Unsere Überlegung war es nun“, erläutert Prof. Klein, „das Potenzial dieser Technik zur Bekämpfung von Virusinfektionen auszuloten.“ Das Ziel dabei: in infizierten menschlichen Zelllinien eine Region der Adenoviren-DNA so zu zerstören, dass sich die Viren nicht mehr vermehren können.
Ein Ansatz, der überraschend erfolgreich war, wie Prof. Klein darlegt: „Tatsächlich gelang es uns, die Menge an infektiösen Viruspartikeln in den menschlichen Zelllinien, unter bestimmten Bedingungen, um bis zu drei Größenordnungen zu reduzieren. Ein Resultat, das die Effizienz der Methode klar bestätigt und darüber hinaus demonstriert, dass diese Technologie auch potent genug ist, es mit der großen Anzahl an Viren, die in infizierten Zellen im Zuge mancher Virusinfektionen produziert werden, aufnehmen zu können.“ Die Hemmung der Virusvermehrung konnte weiters durch eine Kombination mit dem Wirkstoff Cidofovir, der die virale DNA-Synthese behindert, verstärkt werden.
Die Ergebnisse der international beachteten Studie des IMC Krems unterstreichen die ganz allgemeine Potenz von CRISPR-Cas9 und die Möglichkeit der Verwendung der Technologie auch zur Inaktivierung von Viren. Eine prinzipielle, zukünftige, Anwendung gegen Viruserkrankungen ist damit theoretisch denkbar geworden.
IMC Fachhochschule Krems
Michaela Sabathiel
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