UG im ÖGB fordern einen neuen Blick auf Arbeit am internationalen Kampftag der Arbeiter:innenklasse

Wir wollen eine andere Bäckerei! Heraus zum 1. Mai!

„In Zeiten der Knappheit und Unsicherheiten wird schnell klar, wie ungleich und ungerecht die Gesellschaften sind, in denen wir leben,“ sagt Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen Gewerkschaftsfraktion im ÖGB.

Unser Wohlstand hat Risse bekommen, vermeintlich sichere Sozialleistungen wirken plötzlich nicht mehr so selbstverständlich, wie noch vor einigen Jahren und sogar unsere gewohnte Mobilität wirkt eingeschränkt und immer weniger leistbar.

„Die absolute Ausrichtung politischer Konzepte auf ökonomische Ziele und die Unterordnung aller anderen Lebensbereiche zugunsten von Arbeit für Produktion und Wachstum hat unsere Wahrnehmung verzerrt,“ setzt sie nach und ergänzt: „Wir akzeptieren den Verlust unserer Lebenszeit, wir akzeptieren die Aushöhlung von Schutzrechten, wir akzeptieren unsere eigene Ausbeutung und die anderer Arbeitender.“

Die Unsicherheit, dass wir unser bisher gutes Leben erhalten können, schafft Konkurrenzdenken, Spaltungsideen und enormen negativen Stress. Solidaritätssysteme werden ausgehöhlt und nicht mehr den neuen Herausforderungen angepasst. Die Globalisierung der Wirtschaft wird forciert. Die Globalisierung der Solidarität und Demokratie hinkt gewaltig hinterdrein.

„Wir müssen uns am 1. Mai daran erinnern, dass es zu Beginn der Arbeiter:innenbewegung um eine deutliche Aufwertung von Lebenszeit gegenüber der Arbeitszeit ging. Und auch heute ist Zeit mehr denn je die Währung des Wohlstandes“, meint Marion Polaschek und sagt abschließend: „Wir fordern also nicht nur das Brot und die Bäckerei: Wir wollen eine neue Bäckerei mit fairen Arbeitsbedingungen, guten Löhnen, deutlich verkürzter Arbeitszeit, fairen und ökologisch verträglichen Lieferketten! Alles andere wäre ein Rückschritt.“

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