
Mit kooperativen Verkehrsservices zu mehr Verkehrssicherheit
Das Einsatzgebiet von C-ITS-Services wird vom hochrangigen Straßennetz stärker auch auf städtische Gebiete ausgeweitet. Österreich nimmt hier europaweit eine Vorreiterrolle ein.
C-ITS steht für kooperative intelligente Verkehrssysteme. Diese Systeme tragen maßgeblich dazu bei, das gesamte Verkehrssystem sicherer, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Dabei wird die Infrastruktur mit den Fahrzeugen vernetzt und sicherheitskritische standardisierte Nachrichten werden punktgenau und verlässlich ausgetauscht. Neben vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten auf Autobahnen, übermitteln C-ITS-Services auch in Städten beispielsweise Informationen über Verkehrsstörungen, Unfälle oder Baustellen in Echtzeit an die betroffenen Verkehrsteilnehmenden. Damit können Einsatzfahrzeuge oder öffentliche Verkehrsmittel durch priorisierte Ampelschaltungen effizienter und sicherer durch die Stadt navigieren.
„Kooperative Dienste liefern bereits heute einen bedeutenden Beitrag im Bereich der Verkehrssicherheit in Österreich. Das C-Roads-Austria-Projekt zeigt klar, dass die Möglichkeiten des Einsatzes dieser neuen Technologie nicht nur auf den Individualverkehr beschränkt sind. Ihr Einsatz hilft zum Beispiel heute schon Unfälle zu vermeiden und bietet zukünftig völlig neue Möglichkeiten im Bereich des städtischen und multimodalen Verkehrsmanagements.“ erklärt Herbert Kasser, Generalsekretär des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
EUROPAWEIT IM EINSATZ
Seit 2016 koordiniert die europäische C-Roads-Plattform die harmonisierte Umsetzung in ganz Europa_. _Martin Böhm, Generalsekretär der Plattform betont: „C-ITS ist bereits Realität in Europa. Kooperation und Vertrauen sind dafür die Grundlage. Nur mit Vertrauen der einzelnen Stakeholder:innen können C-ITS-Dienste gemeinsam erfolgreich ausgerollt werden. Mich freut es sehr, dass Österreich von Beginn an aktiv involviert ist und eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung innerhalb Europas einnimmt.“
Ein wesentlicher Bestandteil der Umsetzung von kooperativen intelligenten Verkehrsdiensten, ist eine intelligente Straßeninfrastruktur, welche es entlang wichtiger Abschnitte ermöglicht direkt mit den Fahrzeugen zu kommunizieren. Die verwendeten Kommunikationstechnologien nutzen das komplette Kommunikationsspektrum der WLAN- und Mobilfunktechnologien. Seit 2016 werden Straßen in ganz Europa mit dieser intelligenten Infrastruktur ausgerüstet. Entlang von Autobahnen und in Städten sind Straßenabschnitte von rund 20.000 km mit WLAN-Einheiten ausgestattet, die über den ITS-G5 Standard und das speziell geschützte 5,9 GHz ITS Band aktuell mit mehr als einer Million ausgerüsteter Fahrzeuge sicher und ohne Verzögerung vernetzt kommunizieren können. Auf weiteren 100.000 km an Streckennetz sind dieselben Nachrichten potenziell auch über gängige Mobilfunkstandards IP-basiert zu empfangen.
C-ITS-Technologien und die damit verbundenen Prozesse sind ein wichtiger Grundstein für vernetzte und künftig automatisierte Mobilitätslösungen in Europa. „Unseren Kund:innen rechtzeitig sicherheitsrelevante Informationen bereitzustellen, ist Teil der ASFINAG-Mission, ein verlässlicher, innovativer und nachhaltiger Mobilitätspartner in Europa zu sein. C-ITS ist ein wesentliches Service, um diesen Anspruch zu erfüllen“ erklärt Bernd Datler, Geschäftsführer der ASFINAG Maut Service GmbH. Bis Ende 2022 wurden von der ASFINAG 242 C-ITS-Straßeneinheiten, 26 C-ITS-Fahrzeugeinheiten und 17 C-ITS-Trailer in Betrieb genommen, bis 2025 sollen es insgesamt 525 Straßeneinheiten und bis zu 200 Fahrzeugeinheiten werden. Damit befindet sich auf 2.250 km Straßennetz im Schnitt alle 4 km eine permanente Einrichtung für die Sendung und den Empfang von C-ITS-Nachrichten.
Der verstärkte Einsatz unterstreicht auch die Leistungsfähigkeit und den Nutzen von C-ITS-Diensten und zeigt die Chancen für ein zukunftsorientiertes Verkehrsmanagement: „C-ITS ermöglicht uns, Verkehrsinformationen direkt in die Fahrzeuge zu kommunizieren. Damit bekommen wir als Straßenbetreiber die Möglichkeit, die Verkehrsteilnehmenden aus erster Hand zu informieren und so den Verkehr effektiv zu steuern.“ so Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.
C-ITS DIENSTE IM URBANEN UMFELD ANGEKOMMEN
Die Anwendungsmöglichkeiten wurden auch von Österreichs Städten erkannt und erste Implementierungen gestartet. So wurden in Österreich in Graz, Wien, Salzburg und Klagenfurt bis Ende 2022 rund 80 C-ITS-Roadside-Units installiert. In den nächsten Jahren sollen noch mindestens 25 weitere folgen. Nationale Akteurinnen und Akteure dieser Städte sowie der ASFINAG präsentierten bereits am 19. April 2023 ihre Fortschritte der Umsetzung. Im Rahmen eines Webinars unter dem Titel „C-ITS in Österreich: Die Umsetzung von kooperativen Verkehrssystemen für Städte und Straßen“ standen ganz konkrete Anwendungsfälle im Mittelpunkt der Diskussion: „Mithilfe von C-ITS vernetzt die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee Straßeninfrastruktur und Fahrzeuge und bereitet sich so auf den nächsten Schritt der Digitalisierung im Verkehrssektor vor. Insbesondere die Busbeschleunigung an Ampeln ist für uns von hohem Interesse, um damit die Effizienz und den Fahrgastkomfort im ÖPNV weiter zu steigern – Stichwort: Grüne Welle.“ verdeutlicht Sandra Wassermann, Klagenfurts Verkehrsreferentin und Stadträtin.
DAS ÖSTERREICHISCHE C-ITS-ANWENDER:INNEN-FORUM
Um die Umsetzung von C-ITS in Österreich weiter zu beschleunigen, wird eine Dialogplattform, konkret das C-ITS-ANWENDER:INNEN-FORUM, etabliert. Das nächste Forum findet am 16. MAI 2023 online statt und lädt aktive und potenzielle C-ITS-Anwender:innen aus österreichischen Städten, Regionen und Bundesländern ein, sich einmal im Quartal auszutauschen und über die aktuellen Entwicklungen rund um C-ITS zu informieren. Zur Anmeldung kontaktieren Sie bitten Kalojan.Daskalow@austriatech.at.
Weitere Möglichkeiten sich über das Thema Verkehrssteuerung und C-ITS auch mit einem internationalen Publikum auszutauschen und C-ITS-Anwendungen live zu erleben, bietet das Symposium „The Future of Managing Traffic”, das von 26.-30. Juni 2023 in Wien stattfindet. Informationen dazu finden Sie unter austriatech.at/en/isfo2023
DIE EUROPÄISCHE C-ROADS-PLATTFORM
2016 wurde die C‐Roads-Plattform ins Leben gerufen und ist eine gemeinsame europäische Initiative der Mitgliedsstaaten und Straßenbetreiber:innen, um C‐ITS‐Dienste im Hinblick auf grenzüberschreitende Harmonisierung und Interoperabilität zu erproben und umzusetzen. Behörden und Straßenbetreiber:innen schließen sich zusammen, um die Einführungsaktivitäten von kooperativen intelligenten Verkehrssystemen (C‐ITS) europaweit zu harmonisieren. Heute zählen zur Plattform 18 Mitgliedstaaten und sechs assoziierten Partner:innen. Im Rahmen der C-Roads-Plattform werden Standards und Empfehlungen definiert sowie entsprechende Anwendungsfälle und C-ITS-Dienste laufend weiterentwickelt.
Die C-Roads-Austria-Projekte sind gefördert durch das Connecting-Europe-Facility(CEF-)Programm der EU. Weitere Informationen zu C-Roads: c-roads.eu
KONTAKT C-ROADS
C-ROADS-PLATTFORM GENERALSEKRETÄR
Martin Böhm, Martin.Boehm@austriatech.at
C-ROADS-AUSTRIA PROJEKTKOORDINATION
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