Das KinderKunstLabor auf dem Weg zur neuen Kunstinstitution Österreichs

Im Zentrum stehen die Kinder. In innovativen Prozessen des Co-Kreierens gestalten sie die Institution und deren künstlerische Produktionen mit.

DAS KINDERKUNSTLABOR FORMT SEINEN WEG ZUR KUNSTINSTITUTION UND GIBT ERSTMALS EINBLICK IN DAS VON DER KÜNSTLERISCHEN LEITERIN MONA JAS WEITERENTWICKELTE KONZEPT, IN SEINE UMFASSENDEN AKTIVITÄTEN UND ANGEBOTE. IM ZENTRUM STEHEN DIE KINDER. IN INNOVATIVEN PROZESSEN DES CO-KREIERENS GESTALTEN SIE DIE INSTITUTION UND DEREN KÜNSTLERISCHE PRODUKTIONEN MIT. NÄCHSTER WICHTIGER SCHRITT IST DIE PREMIERE IM SEPTEMBER. DABEI GIBT DAS KINDERKUNSTLABOR EINEN ERSTEN EINBLICK IN DAS KÜNSTLERISCHE PROGRAMM.  

In Zeiten radikaler Umbrüche verändern sich die Anliegen und Bedürfnisse der jungen Generation. Das KinderKunstLabor öffnet diesen Prozessen einen künstlerischen Raum, den es in seiner spezifischen Ausprägung sonst nicht gibt. Im direkten Dialog mit Künstler:innen und dem Kunstfeld setzen sich Kinder hier kritisch mit Themen und Programm der Institution auseinander. Sie besuchen das neue Ausstellungshaus also nicht nur, sie gestalten es jetzt mit.  

KINDER WIRKEN AUF ALLEN EBENEN MIT

Kinder sind dabei auf allen Ebenen in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden – ob es um das neue Gebäude und sein Umfeld, um inhaltliche Fragen oder das künstlerische Programm geht. Für die Entwicklungsarbeit hat das KinderKunstLabor zwei maßgebliche Gremien zur Mitgestaltung installiert. Der 2019 gegründete Kinderbeirat ist in verschiedenen Bildungseinrichtungen situiert und umfasst ganze Klassen und Kindergartengruppen. Die Kunstideenwerkstatt bietet seit 2021 mehrmals im Monat für alle Kinder außerhalb der Schule und des Kindergartens die Möglichkeit zur Mitgestaltung. In Summe treffen über 150 Kinder und Jugendliche in Kinderbeiratsgruppen und der Kunstideenwerkstatt Entscheidungen, die das KinderKunstLabor zu ihrem Ort machen und die Basis für den Prozess des Co-Kreierens bilden. 

KUNSTPRODUKTIONEN MAL GANZ ANDERS

Das mehrmonatige Verfahren mit Kunst im Öffentlichen Raum Niederösterreich (KIOERNOE) steht stellvertretend für diese Prozesse. Erstmalig wurde die Auswahl unter Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern durchgeführt. Die Klassen des Kinderbeirats der Otto-Glöckel-Volksschule und der Sportmittelschule St. Pölten sowie die Teilnehmer:innen der Kunstideenwerkstatt wurden dabei nicht nur aktiv in den Auswahlprozess eingebunden. Vielmehr bildeten sechs junge Vertreter:innen gemeinsam mit dem Gutachter:innen-Gremium von KIOERNOE und Vertreter:innen des KinderKunstLabors die Jury.

Eines von zwei Projekten, das die Jury überzeugte, ist das organisch anmutende Objekt „Co:Co“ von Christine und Irene Hohenbüchler. Der Name stammt von einem Kind der Kunstideenwerkstatt. Basierend auf Zeichnungen und den Wünschen der Kinder an den Altoonapark entwarfen die Künstlerinnen eine höhlenartige Skulptur, die gleichzeitig wie ein tierhaftes Wesen erscheint. Sie bietet Einblicke und Ausblicke, ein Spiel mit Innen und Außen, Versteck und Schutz und wird ab 2024 im Altoonapark mit anderen künstlerischen Installationen einen innovativen Ort schaffen.

ERSTES EINTAUCHEN IN DIE NEUE KUNSTWELT

Am 13. September öffnet das KinderKunstLabor erstmals für drei Wochen einen Ausstellungs- und Aktionsraum in der St. Pöltner Innenstadt. Die Premiere gibt einen Einblick in das künstlerische Programm von Mona Jas, das ab Juni 2024 umgesetzt wird. Zu sehen sind Werke international renommierter Künstler:innen, wie Christine und Irene Hohenbüchler (AT), Laure Prouvost (BEL), Ulrike Müller (USA) oder Rivane Neuenschwander (BR) eng verzahnt mit einem umfassenden und inklusiven Workshop- und Begleitprogramm. Beforscht wird die Premiere mit all ihren Vermittlungsaktivitäten von der Sozialanthropologin Anahita Neghabat, Reasearcher-in-Residence. Ein international besetztes Beratungsgremium unterstützt und berät die Entwicklungen im Rahmen einer Faculty.

 
Commitment Politik  

isabella.khom@kinderkunstlabor.at

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