Klimastatusbericht: Massiver Gletscherrückgang prägte 2022

Zweitwärmstes Jahr seit Messbeginn vor 255 Jahren

DER KLIMASTATUSBERICHT, DER JÄHRLICH IM AUFTRAG DES KLIMA- UND ENERGIEFONDS UND DER BUNDESLÄNDER ERSTELLT WIRD, BELEGT, DASS DAS VERGANGENE JAHR 2022 IN ÖSTERREICH AUSSERGEWÖHNLICH WARM WAR UND VERHÄLTNISMÄSSIG WENIG NIEDERSCHLAG FIEL. BESONDERS STARK VON DIESER KOMBINATION AUS WÄRME UND NIEDERSCHLAGSARMUT WAREN DIE HEIMISCHEN GLETSCHER BETROFFEN: HOHE SOMMERTEMPERATUREN (IM GEBIRGE WAR ES 2022 DER VIERTWÄRMSTE SOMMER SEIT BEGINN DER MESSUNGEN), EINE GERINGE SCHNEEDECKE UND HOHE MENGEN AN SAHARASTAUB SORGTEN FÜR EINE RASCHE GLETSCHERSCHMELZE. NEBEN HITZE UND TROCKENHEIT WAR DAS JAHR VON EINZELNEN SCHWEREN UNWETTERN MIT MURENABGÄNGEN UND ÜBERSCHWEMMUNGEN GEPRÄGT.

Klimaschutzministerin Leonore GEWESSLER: „Die Auswirkungen der Klimakrise sind bereits heute deutlich spürbar: Extremwettereignisse, Dürreperioden, Gletscherschwund – dafür ist die Klimakrise verantwortlich. Steigen die Temperaturen in den Bergen noch weiter, schmilzt das Eis noch schneller. Der Bericht verdeutlicht erneut, dass wir jedes Jahr und auf allen Ebenen ambitionierten Klimaschutz brauchen.“

Ursula LACKNER, steirische Umweltlandesrätin und Vorsitzende der Landesklimaschutzreferent:innenkonferenz: „Der Gletscherschwund aufgrund des Klimawandels hat für Österreich bereits weitreichende Folgen. Es geht dabei nicht nur mehr allein um den Wintertourismus, sondern insbesondere um die lebensnotwendige Ressource Wasser für die Menschen, die Wirtschaft und unsere Naturgebiete. Der Klimastatusbericht ist für die Bundesländer ein wichtiges Instrument, um klimabedingte Extreme rechtzeitig zu erkennen und darauf basierend gute Anpassungsmaßnahmen entwickeln zu können. Der vorliegende Bericht ist aber auch ein Weckruf. Denn er zeigt klar: Die Anstrengungen zum Klimaschutz müssen weiter intensiviert werden, um die überlebensnotwendigen Klimaziele zu erreichen.“

Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds Bernd VOGL: „Wir sind alle gefordert, Anpassungsstrategien an den Klimawandel umzusetzen. Der Klimastatusbericht hilft uns dabei, Maßnahmen zu fördern, die dazu beitragen, unsere Gesellschaft und Infrastruktur widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen und uns auf eine nachhaltige Zukunft vorzubereiten.“

Herbert FORMAYER, wissenschaftlicher Leiter des Berichts und Professor am Institut für Meteorologie und Klimatologie (BOKU): „Die Klimabilanz 2022 beweist, dass die Erwärmung rasant fortschreitet. Mit einer Abweichung von +2,4 °C gilt das Jahr als das zweitwärmste der gesamten Messgeschichte. Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Gletscher in den nächsten 20 Jahren – ganz unabhängig, von welchem Szenario man ausgeht – halbieren werden. Wir können das nicht mehr verhindern. Nun ist es wichtig, sich mit dem totalen Verlust der Gletscher auseinanderzusetzen, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.“
Die österreichischen Gletscher verloren im Jahr 2022 im Mittel drei Meter Eisschicht, das war in etwa doppelt so viel Masse wie im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Auswirkungen des Gletscherschwunds betreffen nicht nur die Hochgebirge. Das abschmelzende Eis und auftauende Permafrostböden führen zu Steinschlägen, Felsstürzen und Murenabgängen und gefährden dadurch den

Klima- und Energiefonds
Mag. Katja Hoyer
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