
Ex-Schülerunions-Funktionär: Die Schülerunion Salzburg missbraucht Mandate in der LSV Salzburg für ihren Machterhalt
Die Schülerunion Salzburg benutzt ihre Mandate in der Landesschüler_innenvertretung (LSV) Salzburg, um an persönliche Daten von Schulsprecher_innen zu gelangen.
„Wir bleiben wir“. Mit diesem Slogan startet die Schülerunion dieses Jahr wieder in den Wahlkampf für die Landes- und Bundesschüler_innenvertretung (LSV und BSV). Doch was steckt hinter diesem „wir“? „Außenstehende Personen, wie Schüler_innenvertreter_innen, aber auch Funktionär_innen von anderen Organisationen werden genauestens nach ihren Gewohnheiten, ihren Hobbies und ihren Vorlieben analysiert.“, gibt ein ehemals hochrangiger Funktionär der Schülerunion Salzburg an.
Doch nicht nur das: „Funktionär_innen von anderen Schüler_innenorganisationen werden schlimmstens beleidigt und ausgeklügelte Strategien gesucht, wie diese nicht an LSV Mandaten dazugewinnen.“, erzählt der Ex-Funktionär weiter. Das ganze Spiel beginnt schon bei den Kandidat_innen. Eine weitere Ex-Kandidatin erzählt: „Dieses absurde Spiel mit Manipulation und Strategien musst du mitspielen, um mit der Schülerunion für die LSV kandidieren zu können. Wenn du nicht mitmachst, darfst du nicht kandidieren.“
Ein großes Problem des Ganzen ist auch das Wahlsystem für die LSV. Es darf pro Schule immer nur eine Person wählen, und das ist im Regelfall der_die Schulsprecherin. „Die Funktionär_innen der Schülerunion spielen dann allen Wahlberechtigten Freund_innenschaften vor, damit sie sie dann wählen.“, merkt der Ex-Funktionär an.
Sind sie erstmal in der LSV wird dieses Verhalten nur schlimmer. „Die Funktion in der LSV wird ausgenutzt, um an wahlkampfrelevante personenbezogene Daten zu kommen.“, erzählt der Ex-Funktionär weiter, und ergänzt: „Diese Daten gelangen dann in Dokumente, die der gesamten Schülerunion zur Verfügung stehen.“ Ein Teil dieser Dokumente wurden nun von Ex-Funktionär_innen veröffentlicht. Ausschnitte davon sind im Anhang zu finden. Personenbezogene Daten wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen geschwärzt.
Beim 2. Schüler_innenparlament (SiP) in Salzburg, heute, am 16. Juni, hat sich auch Georg Müller, AHS-Landesschulsprecher in Salzburg, für diese Datenlecks in der LSV entschuldigen wollen. Da er am SiP nicht persönlich anwesend sein konnte, sollte ein Video eingespielt werden. „Die Schülerunions-LSV-Mandatar_innen waren sofort dagegen und deshalb habe ich es den anwesenden Schulsprecher_innen persönlich zugesendet.“ Rosa Fein, stellvertretende AHS-Landesschulsprecherin, ergänzt: „Ich war wirklich wütend und enttäuscht als ich gesehen habe was über mich geschrieben wurde!“ Bianca Ivan, stellvertretende BMHS-Landesschulsprecherin, erzählt weiter: „Als ich die Dokumente gesehen habe, war ich zutiefst schockiert. Dass so etwas über mich und andere Schüler_innen geschrieben wird, ist in keiner Welt vertretbar!“
Abschließend ergänzt der Ex-Funktionär: „Die Schülerunion Salzburg muss endlich hinterfragen, wozu sie diesen Wahlkampf überhaupt macht, wenn es nur um den eigenen Machterhalt geht!“
Die Landesschüler_innenvertretung Salzburg ist die gesetzlich, verankerte Vertretung aller Schüler_innen Salzburgs und vertritt sie vor der Politik, der Bildungsdirektionen und anderen Institutionen sowie der Öffentlichkeit. Die nächsten Wahlen zur Landesschüler_innenvertretung Salzburg finden am 04. Juli 2023 statt.
Link zu Ausschnitten aus den veröffentlichten Dokumenten des 1. Schüler_innenparlaments der Schülerunion Salzburg.
Im Link anbei sind Ausschnitte der veröffentlichten Dokumente zu finden. Es werden Schüler_innenvertreter_innen genaustens analyisert, ebenso wird aufgelistet, welche Schülerunions-Funktionär_innen mit welcher Schüler_innenvertretung sich anfreunden müssen. Auch werden Funktionär_innen der Aktion kritischer Schüler_innen und der JUNOS Schüler_innen durchleutet und teils wüst beschimpft.
Finn Kreilinger
Landesvorsitz AKS Salzburg
+43 664 9272041
finn.kreilinger@aks.at
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