Aussendung des OÖ. Landesabfallverbandes zum LRH-Bericht

Zu dem am 29.6.2023 veröffentlichten LRH-Bericht gibt es aus Sicht des OÖ. Landesabfallverbandes (OÖ. LAV) folgendes festzuhalten. Die Abfallvermeidung hängt in großem Maß von der Bewusstseinsbildung der Konsument:innen ab. Die Abfallberater:innen der OÖ Umwelt Profis, der 15 Bezirksabfallverbände (BAV) und der 3 Statutarstädte, beginnen dazu bereits in den Pflichtschulen mit Aufklärungsarbeit. Landesweit promotet der LAV Kampagnen, unter anderem zur Reduzierung der Lebensmittel im Abfall über die Facebook Seite „Is nu guat“ (21.600 Follower), sowie auf www.isnuguat.at, mit Hinweis auf die längere Haltbarkeit der Lebensmittel. Auch Kuchen-Mitnahmeboxen sowie Mehrweggeschirr und Mehrwegbecher werden mit Unterstützung des Umweltlandes OÖ zum günstigeren Ankauf zur Verfügung gestellt. „Aber die Überzeugungsarbeit zur Abfallvermeidung ist österreichweit mühsam wie das Bohren harter Bretter!“, stellt LAV Vorsitzender Bgm. Roland Wohlmuth fest.

Um die Wiederverwendung zu unterstützen, koordiniert der LAV seit 2009 das Projekt ReVital. In 25 ReVital-Shop-Partnergeschäften in OÖ konnten seit Beginn 10.000 Tonnen an Gütern vor der Abfallentsorgung gerettet und einer nochmaligen Verwendung zugeführt werden. In den Corona Jahren waren hier auch Einbrüche in den Verkaufszahlen zu verzeichnen, aber das erste Halbjahr 2023 (Mengenprognose: 600 Tonnen) stimmt uns wieder zuversichtlich.

Die getrennte Sammlung von Abfällen aus Haushalten ist mit einer Trennquote von 74 % in OÖ tatsächlich international hervorragend. Maßgeblich dafür ist das flächendeckende Netz der Altstoffsammelzentren (ASZ). Die in den grauen Tonnen verbleibende Restabfallmenge schwankt in den Bezirken zwischen 80 und 190 kg/EW.a. Beeinflusst ist diese Menge von den mit dem Restmüll miterfassten hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen. 

Die Kritik des LRH zu der Oö spezifischen Entsorgungslösung in den Verbrennungsanlagen in Wels und Linz kann der Landesabfallverband nur teilweise nachvollziehen. Die Bündelung der Restabfälle aus 15 Bezirken und 2 Statutarstädten in eine Vertragslösung hatte zum Ziel die ökonomisch günstigeren Entsorgungspreise bei Mehrmengen nutzen zu können und mit einer mehrjährigen Entsorgungssicherheit in OÖ zu verbinden. Dass größeres Kaufvolumen günstigere Preise bietet, ist ein Grundprinzip in der Wirtschaft und macht auch vor der Abfallwirtschaft nicht halt. Die letzte Vertragsverlängerung der oberösterreichischen Müll-Lösung hat sich auch in den Corona Jahren bewährt, weil eine jederzeitige, prioritäre Entsorgungssicherheit für die Rest- und Sperrabfälle aus Haushalten gewährleistet werden konnte, inklusive der Abfälle aus Teststationen.

Dem Geschäftsführer des LAV ist aber wichtig festzuhalten, dass weder im LAV noch bei den BAV die Mengenstaffel dazu führte, dass bewusstseinsbildende Maßnahmen zur Abfallvermeidung oder Abfalltrennung reduziert oder eingestellt wurden, um mehr Mengen in die Abfallbehandlung einzubringen!

„Es müssen auch keine Pönalzahlungen getätigt werden, wenn wir weniger Abfälle in die Müllverbrennung schicken!“, stellt Anderer klar, „es gibt nur ein gestaffeltes Preisspektrum. Ab Mitte 2026 wird es ohnedies neue Vereinbarungen brauchen und somit werden wir die Empfehlungen des LRH so weit wie möglich berücksichtigen!“

Die Herausforderungen in der Abfallwirtschaft werden aber ohnehin zunehmend komplexer. Eine erweiterte Herstellerverantwortung wird sich in Pfandsystemen (auf Getränkeflaschen ab 2025) oder zusätzlichen Sammelstrukturen (z.B. für Textilien) niederschlagen. Wenn das Ziel immer weniger in der Restmülltonne entsorgen zu müssen gelingt, wird man sich auch um neue Müllgebühren- und Finanzierungssysteme umschauen müssen, damit alle Fixkosten auch abgedeckt werden können.
„Die Anregung des LRH, diese Herausforderungen durch stärkere Zusammenarbeit der Gemeinden im Bezirk und der BAV bezirksübergreifend zu lösen, ist schon seit langer Zeit ein zentrales Anliegen unsererseits. Derartige Strategieprozesse wurden bereits eingeleitet und werden in den kommenden Jahren auch weiterhin verstärkt Berücksichtigung finden“, so Roland Wohlmuth, Vorsitzender OÖ. LAV

OÖ. Landesabfallverband
Vorsitzender Bgm. Roland Wohlmuth
Mobil: 0676 845 907 200
E-Mail: roland.wohlmuth@umweltprofis.at

Geschäftsführer DI Thomas Anderer
Tel.: 0732-795303-0
E-Mail: thomas.anderer@umweltprofis.at

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