AK: BWB und Rechnungshof sollten Einkommensberechnung in der Landwirtschaft prüfen

Statistik Austria errechnet hohe Gewinne für Landwirtschaft und Forstwirtschaft

Das Teuerungsjahr 2022 war ein erfreuliches Jahr für die Land- und Forstwirtschaft. Laut neuesten Berechnungen der Statistik Austria stieg der Nettounternehmensgewinns für die Forstwirtschaft um 53 Prozent auf 809 Millionen Euro, nachdem bereits im Jahr 2021 ein Nettounternehmensgewinn von Plus 79 Prozent errechnet wurde. Für die Landwirtschaft stieg der Nettogewinn um 36,6 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. „Diese Gewinnsteigerungen wurden trotz höherer Energie- und Düngemittelkosten erreicht. Enorm gestiegen Agrarpreise und zusätzliche Subventionen machten das möglich. Dabei könnte es sich um Überförderung mit Steuergeldern handeln, wie dies der Rechnungshof bereits für die Coronagelder festgestellt hatte. Daher fordert die AK, dass der Rechnungshof auch diese zusätzlichen Fördergelder untersuchen soll“, betont AK Agrarpolitikexpertin Maria Burgstaller. 

Aber auch für die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) enthält diese Publikation der Statistik Austria wertvolle Daten. So konnte der Produktionswert in der Landwirtschaft um 22,8 Prozent gesteigert werden. Konkret konnte der Produktionswert, der den Umsatz widerspiegelt, für pflanzliche Produkte um 27 Prozent bzw. 1,1 Milliarden Euro gesteigert werden, der Produktionswert für tierische Produkte um 729 Millionen Euro bzw. 20 Prozent. Ein höherer Produktionswert ist zwar positiv für die Einkommen der jeweiligen Branche, führt jedoch auch zu Kostensteigerungen für die nachgelagerten Bereiche und letztlich zu höheren Preisen für Konsument:innen. „Die BWB untersucht derzeit die Lebensmittelpreise. Die hohen Lebensmittelpreise haben sicherlich mehrere Ursachen, aber ein bestimmter Anteil ist auch mit dem gestiegenen Produktionswert bzw. den hohen Agrarpreisen zu erklären“, so Burgstaller. 

Die Berechnungen der Statistik Austria sind volkswirtschaftliche Zahlen und können keine konkrete Aussage machen, wie hoch die Einkommenszuwächse der einzelne Betriebszweige gestiegen sind. Darüber wird der Grüne Bericht Auskunft geben, der am Donnerstag im Landwirtschaftsministerium behandelt wird. Die Einkommen der jeweiligen Land- und Forstwirtschaftsbetriebe klaffen sehr weit auseinander, das ist weithin bekannt. Wer am meisten von der Gewinnsteigerungen profitieren konnte, darüber wird der Grüne Bericht Auskunft geben.

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