Totschnig: Ende des Getreideabkommens gefährdet Ernährungssicherheit

Landwirtschaftsminister Totschnig nahm in Vigo/Spanien am informellen Fischereirat zum Thema „Energiewende in der Fischerei und Aquakultur“ teil

Österreich importiert jährlich mehr als 70.000 Tonnen Fisch und Fischprodukte und liegt im jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch gleichauf mit Deutschland. Ein nachhaltiger und resilienter Fischerei- und Aquakultursektor ist für Österreich unglaublich wichtig.  „Als Binnenland mit beträchtlichem Fischkonsum müssen wir auf zwei Ebenen handeln: nachhaltige Fischerei in den Meeren und Stärkung der Aquakultur in Österreich. Die Aquakultur ist ein wichtiger Produktionszweig im Land, um die Versorgungssicherheit mit Fisch zu gewährleisten“, erklärte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig beim informellen Fischereirat in Vigo/Spanien.

2013 produzierten österreichische Aquakulturbetriebe rund 3.200 Tonnen Fisch, 2021 waren es schon über 4.920 Tonnen. „Leider ist die Mittelzuweisung für Österreich im Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) absolut unzureichend, um die Betriebe ausreichend zu unterstützen. Obwohl wir die Mittel des EMFAF mit nationalem Geld mehr als verdoppeln, können wir den Bedarf nicht decken“, so Totschnig. EMFAF ist ein Förderinstrument für den europäischen Fischerei- und Aquakultursektor und in Österreich mit 15 Millionen Euro dotiert. „Für die nächste Förderperiode braucht es daher einen angepassten Verteilungsschlüssel unter den Mitgliedstaaten, damit wir unseren nachhaltigen Aquakultursektor weiter ausbauen und bedarfsgerecht unterstützen können“, so der Landwirtschaftsminister.

ENDE DES GETREIDEABKOMMENS GEFÄHRDET ERNÄHRUNGSSICHERHEIT

Landwirtschaftsminister Totschnig äußerte sich am Rande des Rats auch zum Ende des Getreideabkommens mit der Ukraine: „Ich bedauere, dass Russland der Verlängerung des Getreideabkommens nicht zugestimmt hat. Das ist ein schwerer Fehler. Es kann nicht sein, dass Russland Lebensmittel als Waffen einsetzt – ich fordere eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Es braucht eine langfristige Lösung für das Getreideabkommen. Deshalb unterstützt Österreich  die Bemühungen der Türkei und der UN bei den Verhandlungen. Keine Lösung wird unausweichlich Auswirkungen auf die weltweite Ernährungssicherheit haben und zu Preisanstiegen führen. Das trifft vor allem die ärmsten Länder in Afrika und dem Nahen Osten, die besonders von Getreideimporten abhängig sind.“

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
+43 1 71100 DW 606747
presse@bml.gv.at
https://www.bml.gv.at/

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender