SPÖ-Herr: Eklatante Schieflage bei Subventionen in Land- und Fortwirtschaft

Großbetriebe profitieren unverhältnismäßig von Subventionen und fahren gleichzeitig Höchstgewinne ein – SPÖ fordert Transparenz beim Waldfonds

„Während für den Großteil der Menschen die Rekordteuerung immer mehr zum unlösbaren Problem wird, gibt es einige in der Republik, die trotz hoher Inflation immer höhere Gewinne einfahren – dazu gehören offensichtlich auch manche land- und forstwirtschaftlichen Großbetriebe. Laut Statistik Austria stiegen die Nettounternehmensgewinne in der Forstwirtschaft um 53 Prozent auf 809 Millionen Euro und in der Landwirtschaft um 36,6 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Wie in anderen Sparten scheint auch hier eine eklatante Schieflage zu herrschen, die man nicht einfach so hinnehmen kann, zumal die Gewinne auch aufgrund öffentlicher Subventionen entstanden sind“, bekräftigt die stv. Klubvorsitzende und Umweltsprecherin der SPÖ, Julia Herr, angesichts aktueller Zahlen der Statistik Austria, die auch von der Arbeiterkammer aufgegriffen wurden. ****

Eine der öffentlichen Subventionsquellen für die Forstwirtschaft ist der Waldfonds des Landwirtschaftsministeriums. „Laut Ministerium soll der Fonds dazu dienen, alle Waldbewirtschafter:innen im Sinne einer nachhaltigen Umweltpolitik zu unterstützen, doch eine aktuelle Anfragebeantwortung legt den Verdacht nahe, dass es eine kleine Gruppe an fortwirtschaftlichen Betrieben ist, die Millionen an Steuergeld aus diesem Fonds lukriert, während sich das Groß der Waldbewirtschafter:innen mit ein paar tausend Euro begnügen muss. Dieses Bild kennen wir auch von anderen Fördermaßnahmen der ÖVP-geführten Bundesregierung“, kritisiert Herr, die dies auch mit Zahlen belegt: „Vom Waldfonds sollten eigentlich alle profitieren, die den Wald bewirtschaften. Die Realität schaut leider anders aus, denn der Waldfonds erreicht nur einen Bruchteil aller Waldbesitzer:innen. So bekommen etwa die 100 größten Waldbesitzer im Schnitt jeweils 860.000 Euro bewilligt. Einer dieser privaten Großbetriebe und Fördernehmer erhielt gar alleine 12 Millionen Euro.  Somit gehen 50 Prozent der gesamten Fördersumme an diese Top 100, während die restlichen 50 Prozent des Geldes auf 13.000 Bezieher:innen verteilt werden, für die es durchschnittlich jeweils nur 7.300 Euro gibt. Das ist ungerecht!“ attestiert Herr.

„Unser Anliegen ist es, eine Bewirtschaftung des Waldes zu unterstützen, die den Schutz und den Erhalt der Artenvielfalt in den Mittelpunkt stellt und unsere Wälder klimafit macht. Dafür braucht es aber transparente und nachvollziehbare Subventionen – gerade auch was den Waldfonds betrifft. Die Regierung hat hier – wie auch in anderen Bereichen – enormen Handlungsbedarf, damit nicht die Reichen immer reicher werden und sich die Mittelschicht das Leben bald nicht mehr leisten kann!“, betont die SPÖ-Umweltsprecherin abschließend. (Schluss) sr/lp

SPÖ-Parlamentsklub
01/40110-3570
klubpresse@spoe.at
https://klub.spoe.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender