
ÖGB-Schumann: „Gewerkschaften werden von gerechten Forderungen nicht abrücken“
Märchen von der Lohn-Preis-Spirale wird auch im Sommerloch nicht richtiger
„Es ist eigentlich nicht schwer zu verstehen, umso erstaunlicher ist es, wie hartnäckig sich das Märchen von der Lohn-Preis-Spirale hält. Die immer wiederkehrende Erzählung ist rein politisch motiviert und hat mit der Realität nichts zu tun“, stellt ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann klar. Der neue IHS-Chef Holger Bonin habe wohl das Sommerloch füllen wollen. „Nur weil die Nachrichtenlage dünn ist, wird das aber nicht richtiger“, so Schumann weiter. „Die Gewerkschaften werden unter Garantie nicht von ihren Forderungen abrücken – und zwar aus einem einfachen Grund: Weil sie gerecht sind. Alles andere wäre ein Affront gegenüber den Arbeitnehmer:innen in Österreich. Und genauso sind auch diese Aussagen zu beurteilen“, hält die ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende fest.
Gewerkschaften verhandeln nur mit gesicherten Daten
Warum die Löhne und Gehälter der arbeitenden Menschen die Inflation nicht antreiben, ist für Schumann leicht erklärt: „Alles, worüber die Gewerkschaften verhandeln, ist längst vorhanden. Die rollierende Inflation ist ja kein Blick in die Glaskugel, sondern die gesicherte Darstellung der Vergangenheit. Auch die Produktivitätssteigerung, die es überhaupt nur dank des Einsatzes der Arbeitnehmer:innen gibt, ist natürlich bekannt. Wir wollen keine Fantasiesummen, wir wollen einen gerechten Anteil“, erinnert die ÖGB-Vizepräsidentin.
„Was wir haben, ist eine Gewinn-Preis-Spirale – das bestätigen auch viele Experten und Expertinnen von außerhalb der Gewerkschaftsbewegung. Wir fordern seit Langem wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Inflation und die extreme Teuerung. Das geht vom Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel über eine effektive Mietpreisbremse bis hin zu einer Anti-Teuerungskommission. Die Vorschläge sind da, man muss sie nur umsetzen wollen. An den Löhnen und Gehältern liegt es jedenfalls nicht“, stellt sie unmissverständlich klar.
„Was wir brauchen, sind gerechte Lohn- und Gehaltserhöhungen und genau dafür werden die Gewerkschaften im Herbst, wie auch in der Vergangenheit, kämpfen. Was wir nicht brauchen, sind Zurufe ohne Faktenbasis“, verspricht Schumann.
Patrick Fischer
ÖGB-Kommunikation
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