Städtebund: Equal Pension Day 2023 am 4. August – Backlash stoppen!

Frauen erhalten um 40,55 Prozent weniger Pension

Der Equal Pension Day ist jener Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende. Dieser Tag fällt 2023 österreichweit auf den 4. August 2023. Der Gender Pension Gap beträgt somit 40,55 Prozent (2022: 41,06 Prozent) oder 148 Tage weniger Pension. Die Pension von Männern beträgt im Monat durchschnittlich 2.162 Euro brutto, für Frauen 1.285 Euro brutto (Daten: Pensionsversicherungs-Jahresstatistik Dez. 2022, Berechnung: MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien)

WENN KINDERBETREUUNG NICHT MEHR FINANZIERT WERDEN KANN, DROHT FRAUENPOLITISCHER BACKLASH

„Unsere kürzlich präsentierte Gemeindefinanzprognose hat gezeigt, dass öffentliche Dienstleistungen wie die Kinderbetreuung in Städten finanziell immer mehr unter Druck kommen. Das heißt in Folge, wenn Familien für ihre Kinder keinen Kindergartenplatz mehr bekommen, werden vor allem Frauen vermehrt Teilzeit arbeiten oder können ihrem Beruf gar nicht mehr nachgehen. Damit droht ein frauenpolitischer Backlash“, zeigt Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes, die aktuelle Situation auf.

Daher fordert der Österreichische Städtebund in den laufenden FAG-Verhandlungen die Finanzierung der Kinderbetreuung in Österreich nachhaltig abzusichern, Frauen vermehrt Vollzeitarbeitsplätze anzubieten und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Pensionslücke zwischen Männern und Frauen zu schließen. 

Die Wiener Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál sowie Vorsitzende des Frauenausschusses des Österreichischen Städtebundes betont: „Noch immer leisten Frauen einen Großteil der unbezahlten Arbeit und übernehmen oft Kinderbetreuung und Co. Die Einkommensschere setzt sich im Alter weiter fort. Das wirkt sich auf Einkommen und Pension aus. Der österreichweite Equal Pension Day zeigt diese ungerechte Verteilung auf. Wir wollen die Pensionslücke schließen! Das Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“

DER EQUAL PENSION DAY 2023 IM DETAIL

Die Höhe der Frauenpensionen hat sich im Vergleich zum Vorjahr österreichweit um einen Tag nach hinten verschoben, also um einen Tag „verbessert“. Das zeigt eine Aufstellung, die von der Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik (MA 23) und des Frauenservice (MA 57) der Stadt Wien für den Österreichischen Städtebund bereits zum 9. Mal anhand der Pensionsversicherungsjahresstatistik vorgenommen wurde. Frauen bekommen laut diesen Daten durchschnittlich um 40,55 Prozent weniger Pension

STARKE REGIONALE UNTERSCHIEDE

Es gibt allerdings große regionale Unterschiede. Wien liegt unangefochten an erster Stelle und begeht seinen Equal Pension Day als einziges Bundesland im September (13.9.). Kärnten liegt an zweiter Stelle (8.8.), an dritter Niederösterreich (3.8.). Die weiteren Ränge lauten: 4. Salzburg (2.8.), 5. Burgenland (1.8.), 6. Steiermark (29.7.), 7. Tirol (23.7.), 8. Oberösterreich (16.7.). Schlusslicht ist Vorarlberg (11.7.)

ENTWICKLUNG DER LETZTEN 8 JAHRE: WIEN VORN, ABER ÜBERALL AUFHOLBEDARF

Stellt man den aktuellen Zahlen die Ergebnisse der ersten Berechnung 2015 gegenüber, wird folgende Entwicklung deutlich: Österreichweit hat sich der Equal Pension Day um ungefähr neun Tage nach hinten verschoben. Aber die Bundesländer-Ergebnisse klaffen im Zeitverlauf immer weiter auseinander: Wien konnte sein Ergebnis im Zeitverlauf um mehr als drei Wochen verbessern (vom 21.8.2015 auf den 13.9.2023 = ca. 23 Tage), während sich der Equal Pension Day in Tirol um nur vier Tage innerhalb von acht Jahren verbessert hat (19.7.2015-23.7.2023)

ENTWICKLUNG DES EQUAL PENSION DAY SEIT 2015 IM BUNDESLÄNDERVERGLEICH:

Vorarlberg: 3.7.2015 – 11.7.2023 

Elisabeth Hirt
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Gerda Mackerle
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