SPÖ-Drobits: Kinderschutz statt Fast-Food-Empfehlungen

SPÖ-Sprecher für Konsument:innenschutz fordert Einschränkungen für an Kinder gerichtetes Lebensmittelmarketing – verpflichtende Kennzeichnungen bei „Shrinkflation“

Bei einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag kritisierte SPÖ-Sprecher für Konsument:innenschutz Christian Drobits die Aussagen des Bundeskanzlers zur Ernährung von Kindern im kürzlich publik gewordenen Skandal-Video scharf: „Armen und sozial Schwächeren, die ihren Kindern keine warme, gesunde Mahlzeit garantieren können, auszurichten, dass sie zu McDonald’s gehen sollen, ist zynisch und abgehoben.“ Während der Bundeskanzler also Fast Food propagiert, fordert die SPÖ konkrete Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor aggressivem Lebensmittelmarketing sowie klare Informationen für Konsument:innen als Maßnahme gegen versteckte Teuerung und „Mogelpackungen“. ****

„Während die Preise weiter steigen und immer mehr Menschen vor finanziellen Herausforderungen stehen, müssen wir als Gesellschaft mehr denn je auf die gesunde Ernährung unserer Kinder achten. Es ist bedauerlich, dass der Bundeskanzler diese Sorge offensichtlich nicht teilt“, so Drobits und weiter: „Ich möchte, stellvertretend für alle, die die Aussagen des Kanzlers kritisch sehen, eine parlamentarische Anfrage an Nehammer richten, in der ich hinterfrage, auf Basis welcher Expertise er eine Fast-Food-Ernährung empfiehlt.“

Gerade weil in der Kindheit Essgewohnheiten für das ganze Leben geprägt werden und jüngere Kinder (unter 12) noch nicht zwischen Werbung und Information unterscheiden könnten, sei es essenziell, dass es gesetzliche Regelungen für an Kinder gerichtetes Marketing gibt. „Bisher gibt es keinerlei verbindliche Vorgaben für an Kinder gerichtete Werbung, wie sie etwa in Slowenien oder Portugal bereits realisiert wurden. Wir fordern daher verbindliche Vorgaben bzw. Gesetze mit klaren Beschränkungen nach den Vorgaben der Nationalen Ernährungskommission. Die Einhaltung dieser Beschränkungen sollen jährlich und verpflichtend vom Werberat geprüft werden“, so Drobits.

Als weiteres massives Problem identifiziert der SPÖ-Konsument:innenschutzsprecher die sogenannte „Shrinkflation“, also ein Schrumpfen der Packungsinhalte bzw. Abfüllmenge bei gleichzeitigem Anstieg oder Gleichbleiben des Preises. Händler heben so die Preise an, für Konsument:innen ist dies oft nicht nachvollziehbar und intransparent. „Frankreich hat angekündigt, hier etwa eine verpflichtende Kennzeichnung dieser Mogelpackungen einzuführen. Hersteller werden dort verpflichtet, zu deklarieren, wenn der Inhalt eines Produktes weniger wird, der Preis aber nicht sinkt“, weist Drobits auf mögliche Vorbilder in Europa hin. Auch Deutschland habe bereits Schritte gesetzt und etwa das Verhältnis von Füllmenge und Luftanteil eindeutig festgesetzt. „Die Zeit ist reif, andere Länder zeigen vor, wie es geht, sowohl beim Marketing für Kinder als auch bei der Shrinkflation“, so Drobits abschließend. (Schluss) ts/lp

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