Folge 3 des neuen „Universum“-Dreiteilers „Wildes Skandinavien“ führt in eine Welt der Extreme „zwischen Eis und Feuer“

Am 10. Oktober um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Skandinavien auf Höhe des Polarkreises – hier schlägt das Herz der Natur im Takt langer Winter und kurzer Sommer. Schnee und Eis haben die baumlosen Tundren erbarmungslos im Griff und der spärlichen Vegetation bleibt nur wenig Zeit im Jahr, um aufzublühen. Es herrschen raue Bedingungen, in denen sich nur Spezialisten für außergewöhnliche Lebensräume zurechtfinden. Die dritte, von Poppy Riddle gestaltete Folge des neuen „Universum“-Dreiteilers „Wildes Skandinavien“ (ORF Bearbeitung: Wolfgang Stickler) führt am Dienstag, dem 10. Oktober 2023, um 20.15 Uhr in ORF 2 in eine Welt der Extreme. Sie besucht Regionen, deren Baumeister Eis und Feuer sind und deren faszinierende Landschaften sich unter dem fahlen Licht der Mitternachtssonne oder dem magischen Leuchten der Aurora borealis ausbreiten. Hier trifft man auf Relikte aus der Eiszeit ebenso wie auf aufbrausende Hitzköpfe oder schräge Vögel, die barocke Tänze zur Schau stellen.

Moschusochsen lieben Tiefkühltemperaturen. Ihr zottiges Fell mit dichter Unterwolle hält die massigen Tiere, die keine Rinder, sondern Verwandte der Ziegen sind, bis minus 50 Grad Celsius warm. Der Nachteil ihrer perfekten Winterausstattung: Im Sommer wird es ihnen schon bei Durchschnittstemperaturen von plus zehn Grad zu warm. Bei den Revierkämpfen im dicken Fellmantel gerät das Blut der Bullen sofort ins Kochen. Sie gehen ohne Rücksicht auf Verluste aufeinander los und prallen mit Geschwindigkeiten von 50 km/h zusammen. Ein Crashtest, mit dem die Evolution die widerstandsfähigsten Dickschädel ermittelt.

Der Preis für den wärmsten Pelz geht allerdings an den Polarfuchs. Er wanderte während der Eiszeit über den zugefrorenen Nordatlantik in Island ein und ist das einzige heimische Säugetier auf der Insel. Da das Nahrungsspektrum äußerst schmal ist, nascht er gerne an Meeresfrüchten, die von der Flut angeliefert werden. Für Eisbären liegen die fetten Monate im Winter, im Frühling wandeln sie, wochenlang fastend, auf Freiersfüßen. In den weiten Ebenen Spitzbergens überwinden die Männchen Marathonstrecken, bis sie auf ein Weibchen treffen. Die Partnerschaft hält dann aber nur ein paar Tage. Nach dem Kurzzeit-Honeymoon streifen die Einzelgänger wieder allein durch die eisige Welt.

In Island zaubern heiße Quellen einen Hauch von Sommer in die weiße Winterlandschaft. Sie bilden Tümpel und Teiche mit wohltuenden 40 Grad Wassertemperatur – natürliche Wellnessoasen, die von Einheimischen seit Jahrhunderten für Entspannungsbäder genutzt werden. Für Wolfsspinnen sind sie allerdings ein heißes Pflaster. Geraten sie auf ihren Jagdzügen zu nahe an die Stellen, wo Wasser mit weit über 100 Grad aus dem Boden quillt, laufen sie Gefahr, blanchiert zu werden. Beheizt werden die Quellen durch eine Urgewalt – Islands Vulkane. Spektakuläre Flugaufnahmen von feuerspeienden Kratern und Lavaströmen, die sich zu Gebirgen auftürmen, geben eine Ahnung von den unvorstellbaren Kräften aus dem Erdinneren, die hier am Werk sind.

Ab Mai kommen zahlreiche Gäste zur Sommerfrische in den kühlen Norden – Zugvögel, denen es weiter südlich zu ungemütlich wird. Die Kampfläufer beginnen die Brutsaison mit extravaganten Tanzveranstaltungen, bei denen die Gockel um die Gunst der Hennen buhlen. Die Balzrituale der gefiederten „Dancing Stars“ sind einzigartig und stellen eine der außergewöhnlichsten Fortpflanzungsstrategien im gesamten Tierreich dar. Eine der weltweit größten Brutkolonien von Krabbentauchern ist auf Spitzbergen beherbergt. In einem Labyrinth aus kahlen Felsen verstecken die fürsorglichen Eltern Zehntausende Küken vor den hungrigen Blicken räuberischer Möwen. Vor der Reise in die Winterquartiere müssen die Kleinen allerdings ins Freie, um ihre Flügelmuskulatur für die Langstrecke zu trainieren. Mit Einsetzen der kalten Jahreszeit Ende August verlassen die saisonalen Brüter die nördlichen Gefilde, für Kältespezialisten beginnen wieder angenehmere Tage.

Die Erderwärmung verändert das eingespielte Gleichgewicht zwischen Feuer und Eis. In den arktischen Regionen steigen die Temperaturen schneller als im globalen Durchschnitt. Für Spitzbergen, wo schon jetzt die Gletscher mit besorgniserreichender Geschwindigkeit schmelzen, wird bis zum Ende des Jahrhunderts ein Anstieg um zehn Grad vorhergesagt.

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