
FCG/GPA Zeisel zu Equal Pay Day: noch immer Stillstand
Kollektivverträge, Zeitverwendungsstudie, gierige Jobs und die Krux mit der Gleichstellung
Fakt ist, dass sich wieder nichts verändert hat und der Equal Pay Day wieder auf den 31. Oktober fällt. Der Wirtschaftsnobelpreis erging heuer an Claudia Goldin für die empirische Erforschung des Equal Pay Days. Ein Zeichen, dass das Thema in der Wissenschaft angekommen ist. Allein das genügt jedoch nicht. „Ändern muss sich etwas an der gesellschaftlichen Haltung und Wertigkeit und damit an den strukturellen Rahmenbedingungen. Jedes Jahr derselbe Tag, jedes Jahr dieselbe Überschrift, jedes Jahr geht nichts weiter. Das macht mich zornig“, so Karin Zeisel, Bundesfrauenvorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafter:innen in der Gewerkschaft GPA (FCG/GPA). Stellschrauben gibt es genug.
ARBEITSZEITVERKÜRZUNG ALS CHANCE BEI DER GLEICHSTELLUNG
Jobs, die besser bezahlt sind für Mehrarbeit, Erreichbarkeit und Dienstreisen (= gierige Jobs), sind Großteils Männerjobs. Wer Betreuungspflichten hat – Großteils Frauen – kann das nicht auch noch leisten. Die FCG/GPA plädiert für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Darin sieht Zeisel einen Schritt in die richtige Richtung. Eine Reduktion der Arbeitszeit bringt Teilzeitbeschäftigte näher an die Vollzeit. Das wirkt sich finanziell positiv aus und hat auch eine nachhaltige Auswirkung auf die drohende Altersarmut von Frauen.
ZEITVERWENDUNGSSTUDIE ALS MITTEL DER ÜBERPRÜFUNG
Die Zeitverwendungserhebung zeigt, wieviel Zeit Menschen in Österreich mit Arbeit oder Schule, Sport, Freunde und Kultur verbringen. Im Speziellen auch, wer in Österreichs Haushalten die Kinderbetreuung, unbezahlte Pflegearbeit oder Haushaltstätigkeiten übernimmt. „Dass die letzte Erhebung aus dem Jahr 2008/09 stammt, zeigt das Desinteresse der Politik an der Lebensrealität der Menschen, im Speziellen der Frauen. Die Aktualisierung der Studie wird seit Jahren versprochen – Ergebnisse fehlen immer noch“, ärgert sich Zeisel. Sie fordert eine tourliche und jährliche Erhebung der Daten. Damit Transparenz gegeben ist und konkrete Maßnahmen für Gleichstellung laufend ergriffen werden.
GEWERKSCHAFT ÜBERNIMMT VERANTWORTUNG
Bei den Themen Chancengleichheit und Gleichstellung verweist Wolfgang Pischinger, Kollektivvertragsverhandler der Gewerkschaft GPA und Vorsitzender der FCG/GPA, auf die Wichtigkeit der Kollektivverträge. „Es ist notwendig, dass die strukturellen Rahmenbedingungen sowie die Arbeitsvoraussetzungen- und bedingungen speziell für Frauen in den Kollektivverträgen weiter verbessert werden. Die Gewerkschaften haben in diesem Zusammenhang eine wesentliche Bedeutung und Verantwortung“, so Pischinger.
Gertraud Wiesinger
FCG/GPA Bundesfrauensekretärin
0676-817111395
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