Warnstreiks: Gewerkschaften ignorieren die Realität

Österreichs Wirtschaft in der Rezession, Arbeitslosigkeit steigt, Betriebe unter Druck

Nach dem einseitigen Abbruch der vierten KV-Verhandlungsrunde durch die Gewerkschaften setzen diese nun auf Warnstreiks als Mittel der Verhandlungsführung. Der Fachverband Metalltechnische Industrie bewertet diese Vorgangsweise als verantwortungslos und standortschädigend.

Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Warnstreiks während einer Rezession, in der die Unternehmen um Aufträge kämpfen und viele von ihnen bereits Arbeitsplätze abbauen müssen, sind unverantwortlich. Sie sind auch sinnlos, denn die Rezession lässt sich nicht wegstreiken. Im Gegenteil: Streiks belasten die Betriebe zusätzlich und auch die Streikenden verlieren Geld. Streiks und Betriebsversammlungen gelten nicht als Arbeitszeit und werden daher nicht vergütet, was dazu führt, dass die Streikenden Einkommen verlieren. Streiks sind für beide Seiten eine No-Win-Situation und dienen den Gewerkschaften lediglich zur Mitgliedermobilisierung. Eine Lösung kann nur am Verhandlungstisch gefunden werden und dazu müssen sich beide Seiten bewegen. Wir sind auf die Gewerkschaften zugegangen, sie aber gehen lieber auf die Straße und machen Stimmung. Das ist gerade in diesen aufgeheizten Zeiten nicht zielführend.“

Der Fachverband weist darauf hin, dass das vorliegende Angebot in zwei Varianten jeweils rund 5 % nachhaltige Lohnerhöhung beinhaltet und sich mit den zusätzlichen Einmalzahlungen für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung zwischen 8 % und 10 % ergibt. Dies liegt deutlich über der aktuellen Inflationsrate.

Betriebsversammlungen und Streiks gelten nicht als Arbeitszeit und es besteht daher kein Anspruch auf Entgelt. Mögliche Ersatzleistungen der Gewerkschaften bedeuten reale Lohneinbußen von bis zu 40 %.
„Die Lage ist in vielen Betrieben sehr schwierig. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir die hohe Inflation des letzten Jahres nicht alleine schultern können, sondern dass kreative Lösungen gefragt sind. Wir hoffen sehr, dass die Gewerkschaften beim nächsten Verhandlungstermin am Donnerstag wieder auf den Boden der Realität zurückkehren“, so Knill abschließend.

Fachverband Metalltechnische Industrie
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