
Weltdiabetestag 2023
Risiko erkennen und handeln
* DIE GUTE NACHRICHT FÜR MENSCHEN MIT DIABETES: EIN LÄNGERES UND GESÜNDERES LEBEN IST HEUTE DURCH FRÜHERKENNUNG UND EINE KONSEQUENTE BEHANDLUNG – AUCH DANK NEUER THERAPIEOPTIONEN – MÖGLICH.
* DIE SCHLECHTE NACHRICHT: LEIDER WIRD DIABETES IN ÖSTERREICH NACH WIE VOR OFTMALS ZU SPÄT ENTDECKT, DURCHSCHNITTLICH UM 6 JAHRE ZU SPÄT. IN DIESER ZEIT OHNE BEHANDLUNG FÜHRT DIES SCHON ZU IRREVERSIBLEN SCHÄDEN UND EINER DEUTLICH GERINGEREN LEBENSERWARTUNG.
* DIE ÖSTERREICHISCHE DIABETES GESELLSCHAFT (ÖDG) EMPFIEHLT DAHER EIN REGELMÄSSIGES SCREENING DER ALLGEMEINBEVÖLKERUNG – AB EINEM ALTER VON 35 JAHREN.
Am 14. November findet jährlich der Weltdiabetestag statt, um auf die globale Verbreitung und die großen Risiken dieser schweren Erkrankung, aufmerksam zu machen. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) informiert aus diesem Anlass über die neuesten medizinischen Erkenntnisse und Behandlungsmethoden in einem Pressegespräch. Diabetes wird nicht ohne Grund als Volkskrankheit bezeichnet, es betrifft mittlerweile die gesamte österreichische Gesellschaft: Jeder zehnte Erwachsene ist von Diabetes Mellitus Typ 2 betroffen. Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi, Präsident der ÖDG und Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im Konventhospital Barmherzige Brüder Linz, dazu: „Der Weltdiabetestag ist die Gelegenheit, der breiten Öffentlichkeit die weiterhin großen Herausforderungen zu vermitteln, die mit dieser Erkrankung einhergehen, aber auch unsere medizinischen Erfolge darzustellen und alle Menschen mit Diabetes zu motivieren, selbst aktiver zu werden.“ Weiters betont Prof. Clodi die hohe Relevanz des regelmäßigen Screenings und die die fatale Wirkung von Zucker und Übergewicht auf Nieren und Herz sowie die wichtige Rolle des Gewichtsmanagements.
WARUM IST SCREENING SO WICHTIG?
Die Diagnose des Diabetes mellitus Typ 2 erfolgt in Österreich weiterhin zu spät, die aktuelle Verzögerung beträgt derzeit etwa 6 Jahre. Priv.-Doz. Dr. Michael Resl, Erster Sekretär der ÖDG und Oberarzt in der Abteilung für Innere Medizin im Konventhospital Barmherzige Brüder Linz, dazu: „Zahlreiche Daten belegen klar, das Screening, frühe Diagnose und zielgerichtete Therapie zum Erhalt der Lebensqualität und zur Reduktion der Sterblichkeit maßgeblich beitragen.“ Diese Erkenntnisse führen zu einem klaren Auftrag an alle ÄrztInnen ihre Risiko-PatientInnen regelmäßig auf Diabetes und Prädiabetes zu screenen, um Folgeschäden zu minimieren.
WER SOLLTE NUN SEIN DIABETESRISIKO BESTIMMEN LASSEN?
„Ab dem 35. Lebensjahr empfiehlt die ÖDG allen Menschen ihr Diabetes-Risiko anhand des HbA1c-Werts oder eines oralen Glukosetoleranztests bestimmen zu lassen. Bei unauffälligen Resultaten sollte alle drei Jahre ein weiteres Screening erfolgen“, so Clodi. Bei positiver Familienanamnese, ab einem gewissen Alter und/oder bei einem hohen BMI sollte der HbA1c-Wert routinemäßig bestimmt werden. Bei einem HbA1c-Wert von 5,7–6,4 % handelt es sich um (Prä-)Diabetes; hier sollte zusätzlich noch ein oraler Glukose-Toleranztest durchgeführt werden.
Bereits vor dem 35. Lebensjahr sollte bei Vorliegen folgender Risikokonstellationen eine Untersuchung mittels HbA1c erfolgen:
* Wenn erstgradig Verwandte (Eltern, Geschwister) an Diabetes erkrankt sind
* Bei Übergewicht
* Körperliche Inaktivität
* Bei kardiovaskulärer Vorerkrankung
* Bei Vorliegen eines metabolischen Syndroms
* Bei Bluthochdruck
* Bei Fettstoffwechselstörungen, vor allem bei einem niedrigen HDL-Wert
* Wenn eine Fettlebererkrankung diagnostiziert wurde
* Wenn Frauen bereits einen Schwangerschaftsdiabetes hatten
* Bei Vorliegen eines polyzystischen Ovarialsyndroms
* Bei chronischem Tabakkonsum
Public Health PR; Mag. Michael Leitner, Tel.: 01/60 20 530/91; Mail: michael.leitner@publichealth.at
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