
Protest gegen drohende Räumung des Wechselweide Schweinebetriebs Hubmann
Vor dem Landwirtschaftsministerium wurde Minister Totschnig kritisiert, der sich im TV eindeutig für die Räumung ausgesprochen hatte
Schweine in Freilandhaltung sind in Österreich fast überhaupt nicht zu finden. Der Ausreden dafür gibt es viele, z.B. dass das Klima hierzulande zu kalt sei oder dass das Grundwasser belastet würde. Der Betrieb Hubmann in Loipersdorf bei St. Pölten (NÖ) beweist das Gegenteil: die Schweine kommen ganzjährig wunderbar mit dem Klima aus und durch die Wechselweide und die tiefe Stroheinstreu gibt es kaum Nitrateintrag im Boden, wie ein eigenes Gutachten beweist. Doch die zuständige BH St. Pölten verweigert die Genehmigung und will den Betrieb sogar räumen. Die 360 Schweine, die momentan bei Hubmanns im Freien mit Zelt als Unwetterschutz leben, sollen getötet werden. Im TV sagte Landwirtschaftsminister Totschnig dazu, dass er auf Seiten der Behörde stehe und die Räumung befürworte. Deshalb protestierte der VGT heute vor dem Landwirtschaftsministerium in Wien gegen diese Behördenwillkür. Immerhin liegt ein Gutachten vor, dass es zu keiner Stickstoffbelastung des Bodens kommt, die BH aber sagt einfach, es könne dazu kommen, und auf Basis dieses Bauchgefühls will sie das ganze Projekt beenden und die Schweine töten.
Die Schweineindustrie mobilisiert schon seit Jahren gegen das Projekt von Hubmann. Die regionalen Vollspaltenbodenbetriebe haben sich mit einem Brief an das Tierschutzministerium über den Betrieb beschwert, er würde die Schweinepest ins Land holen. Anfeindungen gibt es genügend. Und der große Vorteil dieses Projekts, dass er keine Investitionen braucht und daher zu keiner Verschuldung bei Raiffeisen führt, wenn man umsteigt, scheint irgendjemandem ein Dorn im Auge zu sein. Hubmann bekommt keine Investitionsförderung, keine Subventionen und kein AMA Gütesiegel. Seine Schweinehaltung ist total simpel und trotzdem oder gerade deshalb in jeder Hinsicht viel besser als die hochtechnisierten Schweinefabriken.
VGT – VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN
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