
Maria Eichlseder erhält Hedy Lamarr Preis 2023
Stadt Wien ehrt Forscherin der TU Graz für Arbeit zu sicheren und effizienten kryptographischen Algorithmen
Der mittlerweile sechste Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien ging am 21. November 2023 an Maria Eichlseder von der TU Graz. „Die Hedy-Lamarr-Preisträgerinnen inspirieren durch ihre technologische Exzellenz und sind Vorbild für zukünftige Generationen von Frauen, die in der IT-Branche Fuß fassen wollen. Die herausragende Forschung von Frauen trägt nicht nur maßgeblich zum Fortschritt der Wissenschaft in allen Bereichen bei, sondern bringt auch eine Vielfalt von Perspektiven und Innovationen hervor, die unsere Gesellschaft nachhaltig prägen.“, so Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung mit dem Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien“, sagt Maria Eichlseder in ihrer Dankesrede. Die Kryptographin erforscht neue Methoden zur Kryptoanalyse von Verschlüsselungsverfahren. Anfang des Jahres wurde der von ihr mitentwickelte „ASCON“-Algorithmus vom US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) als erster Standard für „Lightweight Cryptography“ veröffentlicht. Diese kryptographischen Algorithmen sind für Anwendungsbereiche mit limitierten Ressourcen konzipiert, in denen aktuelle Verfahren etwa aufgrund ihres hohen Energiebedarfs oder möglicher Implementierungsangriffe nicht verwendet werden können. Das betrifft beispielsweise das Internet der Dinge (IoT) oder medizinische Implantate. „Unser Algorithmus ermöglicht es, die in diesen Systemen verarbeiteten sensiblen Daten vor böswilliger Manipulation und unbefugtem Zugriff zu schützen. Wir gehen davon aus, dass unser Algorithmus in den kommenden Jahren in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt wird. Ich freue mich sehr, dass der spannende Forschungsbereich Cybersicherheit durch diesen Preis zusätzliche Sichtbarkeit erlangt und vielleicht auch andere Frauen motiviert, hier aktiv zu werden!“
ÜBER MARIA EICHLSEDER, DIE PREISTRÄGERIN 2023
Maria Eichlseder promovierte 2018 an der TU mit der höchstmöglichen Auszeichnung von Studienleistungen in Österreich. Sie war als Gastforscherin an der Ruhr-Universität Bochum und der Radboud Universität Nijmegen (Niederlande) tätig. Als Co-Autorin von 47 von Expert*innen begutachteten Artikeln in Fachzeitschriften und Konferenzberichten zählt sie weltweit zu den Top 10 Forscherinnen in der Kryptografie in den letzten 10 Jahren.
„Maria Eichlseder ist nicht nur eine junge und brillante Wissenschaftlerin, sondern auch ein Vorbild für die Ausbildung der nächsten Generation von Computerwissenschaftler*innen. Ihre Lehrtätigkeit an der TU Graz wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie war die erste weibliche Doktorandin an der TU Graz, die die ‚promotio sub auspiciis praesidentis‘-Medaille erhielt, die höchstmögliche Auszeichnung im Bildungswesen in Österreich, die an weniger als 1 % der Doktorand*innen vergeben wird“, begründet Jurymitglied und TU-Wien-Professorin Laura Kovács die Wahl von Eichlseder als diesjährige Siegern. „Mit ihrem aktiven Engagement bei der Präsentation ihres akademischen Weges geht sie gegen falsche Mythen vor und zeigt, dass die Informatik tatsächlich geschlechtsneutral und äußerst vielfältig ist.“
SICHERHEIT UND EFFIZIENZ DURCH KRYPTOGRAFISCHE ALGORITHMEN
„Die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) betont die Sicherheit und den Datenschutz von Anfang an in der Entwicklung komplexer IT-Infrastrukturen. Moderne Kryptographie spielt dabei eine Schlüsselrolle, indem sie Daten in IT-Systemen schützt und unbefugten Zugriff verhindert. Die von Maria Eichlseder entwickelten kryptografischen Protokolle setzen neue Standards in der Lightweight-Kryptografie zur Abwehr fehlerhafter Datenverschlüsselungen“, so Laura Kovács.
Philipp Stoisits
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