
50 Jahre Fristenregelung: aktion leben ruft zum Dialog auf
Vor 50 Jahren wurde die Fristenregelung beschlossen und einstimmig die „positiven Maßnahmen zum Schutz des werdenden Lebens“. aktion leben fordert ein Dialog-Forum.
„Seit 1989 steht _aktion leben_ explizit auf dem Boden der Fristenregelung. Wir setzen uns für Frauen ein, damit sie freie und selbstbestimmte Entscheidungen über Fortführen oder Abbruch einer Schwangerschaft treffen können. Gleichzeitig denken wir immer mit, dass es auch um das Leben eines sich entwickelnden Kindes geht“, betont Dr. Johann Hager, Präsident von _aktion leben österreich_.
EINLADUNG ZU DIALOG-FORUM
Mit den flankierenden Maßnahmen wie Ausbau und Bewerbung von Beratung, sexuelle Bildung und Wissen über Verhütung sowie sozialpolitische Maßnahmen für ein gutes Leben mit Kindern sollte die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche möglichst gering gehalten werden. Hager wünscht sich nach 50 Jahren Fristenregelung ein Dialog-Forum, um Bilanz zu ziehen und in die Zukunft zu arbeiten: „Welche Maßnahmen wurden umgesetzt, welche nicht, was brauchen wir heute, damit möglichst wenige Frauen in die Situation kommen, über Abbruch oder Fortfahren einer Schwangerschaft entscheiden zu müssen? Wie können Menschen gut und mit Freude mit Kindern leben?“ Gerne lädt _aktion leben_ zu einem überparteilichen Dialog-Forum ein.
PLAN FÜR PRÄVENTION NOTWENDIG
„_aktion leben_ hat sich immer als lernende Organisation verstanden. Gerade hinsichtlich von Schwangerschaftsabbrüchen verdanken wir wesentliche Erkenntnisse der Arbeit mit Frauen, die uns vertrauen“, betont Martina Kronthaler, Generalsekretärin des Vereins. „Wir wissen aus jahrzehntelanger, ergebnisoffener Beratung, welche Belastung es für viele Frauen bedeutet, ungeplant oder ungewollt schwanger zu sein: Frauen empfinden mitunter große Ängste für ihre Zukunft, Scham wegen ihrer Lage und haben das Gefühl, allein verantwortlich zu sein.“ Eine solche Krise wünsche sich keine Frau.
MUT ZU WISSENSCHAFTLICH FUNDIERTEM HINSEHEN
„Wir brauchen daher dringend einen Plan für Prävention von ungeplanten Schwangerschaften, differenziert für die unterschiedlichen Bedürfnisse und altersentsprechend“, appelliert Präsident Hager an die Verantwortlichen in der Politik. Für zielgruppengerechte Prävention bedürfe es wissenschaftlich gesicherter Informationen. Er führt weiter aus: „Fakten zu ungeplanten Schwangerschaften und Abbrüchen, aber auch dem weiteren Lebensweg der Frauen, haben wir nicht. _aktion leben_ fordert daher weiterhin eine anonyme Statistik und eine davon unabhängige Erforschung der Motive für Abbrüche ein.“
POLITISCHE ERFOLGE
_aktion leben_ hat in den 50 Jahren seit Beschluss der Fristenregelung wesentliche flankierende Maßnahmen in ihrer praktischen Tätigkeit umgesetzt sowie eingefordert. „Unser beharrliches Einstehen für die Rechte von Frauen, Kindern und Eltern hat dazu beigetragen, dass zum Beispiel Kinderbetreuungsgeld unabhängig von vorangehender Erwerbsarbeit bezogen werden kann“, erinnert Hager.
SORGE FÜR QUALITÄT IN DER BERATUNG
Der unabhängige Verein hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familien zudem für eine beständige Weiterentwicklung der Qualität in der Schwangerenberatung gesorgt. Dazu zählt ein Curriculum für Beratung rund um Pränataldiagnostik, Fortbildungen zum Thema non-direktive Beratung in Krisen und Konflikten und aktuell die Weiterbildung in vorgeburtlicher Beziehungsförderung – Bindungsanalyse.
UMFASSENDE BEGLEITUNG WERDENDER ELTERN
„Die Zeit der Schwangerschaft und des Elternwerdens ist eine sehr sensible. Viele Weichen für Feinfühligkeit, Umgang mit Stress und für die Gesundheit im späteren Leben werden gestellt“, erklärt Kronthaler. Die Schwangeren-Beratung richtet sich zum einen an Frauen in Krisen wegen ungewollter Schwangerschaften und zum anderen an alle schwangeren Frauen und Väter, die sich kompetente Begleitung wünschen, sozialrechtliche Auskünfte brauchen oder wegen der Geburt eines Kindes in finanzielle Notlagen geraten, die durch staatliche Ansprüche nicht ausreichend gemildert werden können.
HISTORISCHE INFOS ÜBER _AKTION LEBEN ÖSTERREICH_
* Eingetragener, unabhängiger Verein seit 1. Juni 1954
* Gründung des „Aktionskomitees zur Gesamtreform des Strafrechts – _aktion leben_“
aktion leben österreich
Mag. Martina Kronthaler
Generalsekretärin
01/512 52 21-16
martina.kronthaler@aktionleben.at
www.aktionleben.at
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